Hallo zusammen,

Dies ist mein erster Beitrag im EFV. Sonst bin ich eher in anderen Foren unterwegs und hier nur stiller Mitleser. Aber ich denke, als ersten Beitrag macht sich so ein Reisebericht ganz gut. :)
Bitte nehmt euch Zeit zum lesen, der Bericht ist sehr lang.

Vom 17.02.2016-21.02.2016 ging es für 5 Tage u.a. mit FBO in die Slowakei. Die Reise war als Schlafwagenurlaub geplant, bedeutet also, dass die Übernachtung nur im Schlafwagen durchgeführt wurde, keine Pension. In Anbetracht, dass die im slowakischen Binnenverkehr eingesetzten Schlafwagen demnächst ausgemustert werden sollen, war es teilweise auch eine Abschiedsfahrt. Es ist zu beachten, dass der Reisenbericht sehr textlastig ist. Doch nun zum eigentlichen Reisebericht.

17.01.2016

Die Reiseteilnehmer begannen ihre Fahrt jeweils in Annaberg-Buchholz Süd, Hohenstein Ernstthal und Tharandt. Ich stieg noch ziemlich Müde gegen 4:55 Uhr in die Regionalbahn nach Chemnitz Hbf, welche sich pünktlich 5:02 Uhr in Bewegung setzte. Die Reise durchs Zschopautal verlief gewohnt unspektakulär, man kennt es eben. :) In Flöha verließ ich den Zug jedoch und stieg in den Regionalexpress nach Dresden, in dem sich bereits ein Mitreisender befand. Nachdem in Tharandt die Gruppe vollständig war wurde auch schon Dresden Hbf erreicht. Nach einiger Zeit ging es in die S-Bahn nach Bad Schandau, dort wurde in den internationalen Personenzug Děčín hl.n. bestehend aus einem Triebwagen der Baureihe 642 umgestiegen. Aufgrund eines haltzeigenden Signals verspätete sich der Zug jedoch um einige Minuten, sodass wir uns an den Zugführer wendeten, damit wir unseren Anschluss nach Praha Masarykovo nádraží in Děčín noch erwischen konnten. Alsbald kam er mit der Mitteilung, dass der Zug wartet. Nachdem in Děčín in den Schnellzug umgestiegen wurde, wurden dann auch die ersten Bilder gemacht.

Unterwegs nach Prag.



"Bahnhof Lovosice, Schnellzug Nummer 681, Unternehmen: České dráhy, aus Richtung Děčín hl.n. zur Weiterfahrt in Richtung Kralupy nad Vltavou nach Praha Masarykovo nádraží" erklingt es aus den Bahnhofslautsprechern.




Während der Reise fing es plötzlich an, ziemlich zu schneien, worauf einige schöne Aufnahmen entstanden.

Schnee und Görlitzer Wagen, einfach schön!



Dieser Triebwagen der Baureihe 810 nahm einige Anschlussreisende aus unserem Schnellzug auf.



Da die Züge ohne Steuerwagen verkehren, kann man auch einmal einen Blick aus dem letzten Wagen werfen.



Schnell wurde Prag erreicht, dort wurde ein etwas längerer Umstieg eingeplant. Einerseits um vom Masarykovo nádraží zum Hauptbahnhof zu laufen, andererseits um ein paar Bilder zu machen.

Auf einem Gleis im Masarykovo nádraží stand eine Brotbüchse der KŽC, einer Privatbahn, welche SPNV Leistungen mit teilweise historischen Fahrzeugen u.a. im Prager Stadtverkehr erbringt. Die Brotbüchse ist im slowakischen Farbschema lackiert, was darauf schließen lässt, dass diese wohl auch aus der Slowakei nach Tschechien verkauft wurden.



Auf dem Weg zum Hauptbahnhof wurden dann noch ein paar Straßenbahnen fotografiert. Auch dort sind noch die klassischen Tatras unterwegs, jedoch hält langsam die moderne Einzug. Ich habe meine Bilder jedoch nur auf die älteren Modelle beschränkt.



Am Hauptbahnhof angekommen wurde ersteinmal etwas Verpflegung besorgt, dann ging das Fotografieren des Regelbetriebs los. Es ist wirklich erstaunlich, wieviel Betrieb auf diesem Bahnhof herrscht. Alle 2-5 Minuten fährt irgendetwas ein oder aus, die Bahnhofslok rangiert, die Gepäckkarren ent- und verladen Stückgut in die Halbgepäckwagen und die Rangierer bereiten die Züge vor, hierzulande Eisenbahn einer längst vergangenen Zeit. Interessierten sei an dieser Stelle noch einmal die Webcam vom Hauptbahnhof empfohlen.

Ein komplett aus Bautznern gebildeter Zug, herrlich!



Bei diesem Motiv muss selbst das Bahnpersonal fotografieren.



Der Schnellzug aus Brno hl.n.



Stückgutverladung



Links der angekommene Expresszug aus Žilina in der Slowakei, rechts der Expresszug nach München Hbf, welcher teilweise aus Wagen des Alex besteht.



Danach wurde auch schon der Expresszug nach Žilina angesagt, wir gingen zum Bahnsteig. Nun standen 5 Stunden Bahnfahrt auf dem Programm, der Zug bestand aus einer Garnitur wie im letzten Bild links zu sehen. Wir nahmen im Abteilwagen platz. Glüclicherweise war im Zug ein Speisewagen eingereiht, welcher die Reise erleichterte. Zwischenzeitlich schneite es immer mal wieder.



Bei der Ankunft in Žilina war es bereits dunkel. Also hieß es Stativ raus und Langzeitbelichtungen machen. Das dortige Betriebaufkommen überraschte alle Reiseteilnehmern. Der Betrieb ist sehr Personalintensiv, so kümmern sich 5 Rangierer und eine Aufsicht um die Zugvorbereitung, sicher sind es noch mehr, jedoch konnte ich nur diese zählen.

Rechts unser Zug aus Prag, welcher durch die 750 300-6 weggesetzt wird und links ein Regionalzug nach Čadca.



Der Personenzug nach Rajec



Idyllisch!



Die Reise wird mit dem Schnellzug nach Bratislava hl.st. fortgesetzt. Diese Schnellzugrelation ist quasi die ZSSK Vorzeigelinie, was auch an der Auslastung liegt. Auf diesen mit 13 Wagen verkehrenden Schnellzug warten bereits eine ganze Menge Fahrgäste, sodass wir uns entschließen, gleich den Speisewagen aufzusuchen und dort zu Abend essen. Diese Entscheidung stellt sich als richtig heraus, die 13 Wagen sind komplett voll.

Nach der Ankunft in Bratislava wurden weitere Langzeitbelichtungen gemacht.

Laminatka!



Auch aus Deutschland bekannte Lokomotiven sieht man hier. Die ÖBB führt mit ihren ER20 den Grenzverkehr Slowakei-Österreich durch.



Unser Schnellzug mit der Nummer 615 wurde bereitgestellt, bestehend aus 7 Schlafwagen und mehreren Sitzwagen wird er sich wenig später nach Košice aufmachen. Unser Wagen mit der Nummer 10 befindet sich direkt hinter der Lok und ist noch im alten Farbschema (blau) lackiert. Links befindet sich der Metropol nach Berlin Hbf (tief), für die Züge nach Deutschland werden auch deutsche Ansagen gemacht.



Also dann, auf ins Schlafwagenerlebnis, dem Schaffner die Fahrkarten überreicht und alsbald ins Abteil, alle Schlafwagenschaffner melden fertig, die Türen gehen mit einem Ruck zu, der Zugführer meldet fertig und die Aufsicht gibt den Abfahrauftrag. Bei uns längst vergessene Methoden.





Gute Nacht! Die ersten Nächte im Schlafwagen sind gewöhnlich sehr unruhig, so auch diesmal, man schläft nicht durch, von daher habe ich auch teilweise den Betrieb auf den nächtlichen Bahnhöfen verfolgt. Dort wurde einiges an Güterzügen rangiert.

18.02.2016

Gegen 5:38 wird Košice erreicht, wir verabschieden uns vom Schlafwagenschaffner und machen ein paar Bilder. Für die Weiterfahrt nach Humenné wird die Traktionsart gewechselt, von E-Lok auf Diesel.

E-Lok dran,



Lok weg,



Diesellok dran!



Frühstück wurde in der Bahnhofsgaststätte eingenommen, welche durchaus schon modern gestaltet ist. Danach gings zum Straßenbahnfahren durch die Stadt.



Nur die Werbetafeln und Autos sind seit 1990 mehr geworden, sonst ist alles noch alt.



Um wieder auf Eisenbahnbezug zu kommen, ging es nun mit dem Regionalzug nach Čierna nad Tisou, welcher jedoch in Michaľany wieder verlassen wurde.
In Michaľany ging es dann in den Personenzug nach Trebišov, welcher bereits mit einem modernen Triebwagen fuhr. In Trebišov wurde in den REx (Regionaléxpres) nach Strážske umgestiegen.

Bahnsteigszene in Michaľany



In Strážske ging es zum preiswerten Mittagessen in die Ortsgaststätte, auf dem Bahnhof rangierte währenddessen ein Transistor (BR742) ununterbrochen für die Gleisanschlüsse der örtlichen Betriebe. Ebenfalls hatte der Bahnhof auch einen Bahnhofshund, welcher scheinbar vom Bahnhofspersonal gefüttert wird.

Taucherbrille "Štefánia" mit Bahnhofshund.



Die Weiterfahrt nach Prešov erfolgte über eine idyllische Nebenbahn mit Formsignalen. Aufgrund des eingesetzten Wagenmaterials (moderner Triebwagen) konnte jedoch kein Foto davon gemacht gemacht werden.

In der Slowakei sind die Doppelloks der Baureihe 131 ebenfalls stark vertreten. In Prešov konnten einige davon bildlich festgehalten werden.





Die Elektrotriebwagen der Baureihe 460 fahren in der Gegend um Prešov viele Personenzugleistungen.



Mit diesem Triebwagen ging es dann zurück nach Košice, auch dieser Zug füllte sich in Prešov komplett.
In Košice stand dann noch eine Fahrt mit der Straßenbahn zum Stahlwerk auf dem Programm, aber damit es kein Straßenbahnforum wird, erspare ich mir weitere Ausführungen dazu. :)

Nach dem Essen ging es dann zum Bahnhof, Zugverkehr beobachten.
An 162 002 hingen 3 Kurswagen, der 1. war der Langschläferkurswagen nach Bratislava über Žilina, der 2. Kiev-Prag und der 3. Kiev-Budapest. Der erste Wagen wird für die kommende Nacht unser Zuhause sein. Auch dieser Wagen ist wieder ein WLAB aus dem Hause Görlitz.
Der Wagen wird Langschläferkurswagen genannt, weil dieser 4 Stunden in Žilina herumsteht, bevor er seine Fahrt an einem weiteren Trägerzug fortsetzt.
Der EN aus Humenné nach Prag fährt ein und die Rangierarbeiten beginnen, scheinbar ist etwas mit den Ukrainischen Kurswagen nicht in Ordnung, diese werden ausgereiht. Unser Wagen jedoch wird wie geplant an den EN angekuppelt und wir entern das Abteil. Das Einschlafen ging diesmal recht schnell, ich wachte erst kurz vor Bratislava auf.





Gute Nacht! Dobrý noc!

19.02.2016

Guten Morgen,
Eine Stunde vor der Ankunft in Bratislava klingelt der Wecker, aufstehen. Kurz darauf klopft auch schon der Schlafwagenschaffner an der Tür, es gibt Kaffee und die Fahrkarten zurück. Diese behält der Schlafwagenschaffner über Nacht ein, damit man bei der Fahrkartenkontrolle nicht geweckt wird. Nach den Vorbereitungen für den Tag werfe ich einen Blick aus dem Fenster, wir befinden uns auf einer viergleisigen Strecke, uns kommen immer wieder Züge auf dem Nachbargleis entgegen. Wir befinden uns auf der Zulaufstrecke zum Hauptbahnhof von Bratislava. Auch die Länge unseres Zuges ist nicht gerade gering. Außer unserem Schlafwagen hängen weitere 12 Reisezugwagen hinter der Lok.
Eine der tollen Momente der Reise! Hauptsache Schlafwagen! Hauptsache Eisenbahn!



Starker Gegenverkehr, hinten ist schon der nächste Zug zu sehen, welch ein Betrieb!



Und wieder eine Laminatka, diesmal an einem Güterzug.



Unser Schlafwagen nach der Ankunft in Bratislava hl.st.



Für den heutigen Tag steht eine Fahrt auf zwei slowakischen Nebenbahnen auf dem Programm. Von Bratislava wird es über Levice und Čata nach Šahy gehen. Für einen angemessenen Start in den Tag suchen wir jedoch erst die Bahnhofsgaststätte auf, um dort zu frühstücken. Für etwas mehr als 2€ gibt es Rührei und Gulaschsuppe.

Wir begeben uns an den Bahnsteig, um uns rechtzeitig Plätze im Abteil zu sichern. Nach einigen Minuten Wartezeit wird unser Schnellzug bereitgestellt.
Hier auch mal ein paar Bilder des Wageninneren. :-)

Der Gang des Abteilwagens vom VEB Waggonbau Bautzen



Ein Blick ins Abteil



Nach der Ankunft in Levice



Ursprünglich war nun das Mittagessen vorgesehen, jedoch konnte keine Gaststätte gefunden werden, nur ein paar Kneipen. Mehr dazu jedoch ein paar Zeilen weiter unten. Also dann: Nun wird wohl erstmal der örtliche Supermarkt reichen müssen. Bei Gelegenheit wurde auch der örtliche Schnaps erworben, welcher später im Schlafwagen noch verkostet wurde.
Zurück am Bahnhof nahmen wir im Triebwagen der Baureihe 812 (ein Umbau aus der BR 810) Platz.

Die Fahrt nach Čata war sehr interessant. Fast jeder Bahnhof war örtlich besetzt, teilweise waren auch Rangierer auf den Bahnhöfen. In Čata wurde dann auf einen einzelnen Triebwagen nach Šahy umgestiegen. Auf der Strecke nach Šahy verkehren täglich nur 3 Zugpaare, jedoch gibt es trotzdem mehrere besetzte Bahnhöfe.

Der Umstieg in Čata, dort wird auch gekreuzt.



In Šahy



Nachdem der Triebwagen an den Beiwagen gekuppelt hat, ging es wieder zurück nach Levice, in Čata wurde wieder umgestiegen auf den Personenzug nach Levice. Dort ging es in eine mehr oder weniger einschlägige Gaststätte. Das Stammpublikum war äußerst erfreut, einmal Deutsche zu sehen. Einzig die im Fernsehen zu sehende Frau Merkelová störte die internationalen Gespräche. Nach einem Bier und ortsüblichen Gesangsvorführungen durch das Publikum verließen wir die Gaststätte und machten uns zufrieden auf in Richtung Bahnhof.

Am Bahnhof in Levice, Befehlsübergabe.


Die Rückfahrt nach Bratislava hl.st. haben wir im Speisewagen des Schnellzuges verbracht. Nach der Ankunft in Bratislava ging das gewohnte Programm weiter. Die Wartezeit auf den Nachtzug wurde mit Langzeitbelichtungen verkürzt. :)

Der EuroNight "Metropol" nach Berlin



Laminatka-Parade



Ein kleines Experiment :)



Rangierarbeiten



Danach ging es nochmal flott in die Bahnhofsgaststätte auf ein Bier. Dann wurde auch schon der Nachtzug angesagt. Diesmal war es der Schnellzug Nummer 801 nach Prešov. An ihm hingen 2 Schlafwagen aus Görlitz. Wieder ging es ins , zuvor wieder ein paar Wagenbilder.





Auch der R615 wurde diesmal vom R801 fotografiert...



.. und die erworbenen Spirituosen werden noch getestet.



Danach ging es ins Bett. Gute Nacht!

20.02.2016

Am Morgen gab es wieder das gewohnte Programm. Nach dem Ausstieg in Prešov ging es erstmal ans fotografieren. Schließlich war erst die vormals letzte Fahrt im WLAB. Ab März sollen diese Wagen aus dem gewohnten Umfeld verschwinden und durch neuere Wagen ersetzt werden. Das Sprelacart der Wände, das Geräusch der Görlitzer Drehgestelle, die einen in den Schlaf wiegen. Das zu öffnende Fenster, durch das schnell mal ein Schnappschuss gemacht werden. Die weichen Betten, all das wird dieses Jahr Geschichte sein. All das, was ich als Komfort definierte. Ich weiß nicht so recht, was ich von den neuen Wagen halten soll, dessen Betten so hart sind wie Sitze in Nahverkehsfahrzeugen in Deutschland, dieser komisch weiß-grünen Wandfarbe, die einen eher glauben lässt man ist in einem Krankenhaus, den geringeren Platz im Abteil. Glaubt ihr wirklich, dass soetwas Komfort ist? Wenn soetwas modern, also gut sein soll, bin ich gerne ein altmodischer Mensch. Und wenn einer meint, ich erzähle dies nur um die alten Wagen gut zu reden. Später im Bericht werde ich auch mit diesem Wagen fahren, die Argumente sind nicht aus der Luft gegriffen. Aber mehr dazu später.

Ein letzter Blick auf unseren Zug, ein letzter Blick auf den WLAB.





Weiter geht die Reise im Elektrotriebwagen nach Kysak, welcher im letzten Teil schon von außen gezeigt wurde.
Diesmal gibt es auch ein Bild von Innen, ein komfortables Großraumfahrzeug.



In Kysak gab es regen Güterverkehr



Nach einer Zeit in Kysak stand eine Fahrt mit dem Schnellzug nach Štrba auf dem Programm, dort gibt es die Tatrabahn, welche auf 750mm mit Zahnradbetrieb ins Tatragebirge führt.
Ausfahrt der Tatrabahn in Štrba.



In Štrba werden ebenfalls die Schublokomotiven von Güterzügen aus Richtung Kysak abgekuppelt, danach fahren die Schubloks Lz zurück.



Der Schnellzug zurück fährt ein, jedoch steigen wir diesmal bereits in Margecany aus. Doch erstmal gibts Mittagessen im eingereihten Speisewagen.



Dort erwartet uns ein wunderbar gepflegter Bahnhof, bestehend aus Grünanlagen und einer Bahnhofsgaststätte im Empfangsgebäude.
Nach einem Bier in der Bahnhofsgastätte stand noch der Fahrkartenkauf auf dem Programm. Danach begann meiner Meinung nach der schönste Teil der Reise.
4 Stunden im rein aus Bautzner Wagen gebildeten Reisezug über eine Gebirgsbahn im Sonnenuntergang, einfach herrlich! Doch seht selbst auf den Bildern.

Unser Zug in Margecany, auch dort verkehren viele Güterzüge.



Zugkreuzung auf einem Landbahnhof, der Gegenzug hatte wenige Minuten Verspätung.



Einfahrt ins Gebirge. ;)



Und Einfahrt in den Kreiskehrtunnel Telgart.



Ein wunderschöner Sonnenuntergang.





Wunderbare Motive ergaben sich auf dieser Strecke, bei der nächsten Reise wird auf jeden Fall dort wieder gefahren!
Dieses Gebirge heißt übrigens "Slowakisches Erzgebirge", damit ist auch wieder der Regionalbezug hergestellt. :)
Nach Ankunft in Banská Bystrica wurde im Kaufland das Frühstück für den morgigen Tag gekauft, was sich später als unnötig herausstellt.

Abendstimmung in Banská Bystrica.



Nun geht es mit dem REx nach Žilina, da dort unser Kurswagen nach Cheb beginnt.
Die Reise verlief unspektakulär mit modernem Wagenmaterial. Am Zug hängt der Schlafkurswagen Banská Bystrica - Praha hl.n.
In Žilina gab es dann Abendessen in einer Pizzeria unweit des Bahnhofs, ein Lokal welches ich weiterempfehlen kann. Der Regelbetrieb hatte wieder
spannende Situationen. So kam u.a. ein 120 Minuten Verspäteter Regionalzug an, dessen Lok aufgrund eines Lokschadens ausgesetzt wurde und schnell vom Bw eine neue Lok organisiert wurde. Das Personal arbeitete gelassen, auf mehr Minuten Verspätung kam es nun auch nicht mehr an.

Der Schlafkurswagen aus Banská Bystrica.



Gegen 23:45 Uhr kam dann der EuroNight aus Košice nach Prag. Die erste Verwunderung war, dass der Kurswagen nach Cheb nicht an der vorgesehen Stelle im Zug hing, sondern weiter hinten. Wir betraten den Wagen und ahnten schlimmes, ein völlig überheizter Wagen mit ausgefallener Klimaanlage. Die zweite Hiobsbotschaft teilte der Schlafwagenschaffner mit. Der Wagen fuhr nicht bis Cheb, sonder endete bereits in Praha hl.n., scheinbar aufgrund eines Defektes am Wagen. All diese Probleme hatten wir in den letzten Tagen im WLAB nicht. Nur am ersten Tag im modernen Wagen gibt es Probleme. Sind die alten Wagen wirklich so schlecht? Naja, egal. Ich lag mich hin, in der Hoffnung einzuschlafen, was mir später auch gelang.

21.02.2016

Ich wachte kurz hinter Kolín auf. Die Klimaanlage war immernoch defekt, auch der Schlafwagenschaffner hatte mit den hohen Temperaturen im Wagen zu kämpfen. Leider gab es auch keine Fenster welches man hätte öffnen können. Die restlichen Minuten bis Prag verliefen unspektakulär. Nach dem Ausstieg in Prag machten wir ersteinmal Frühstück.

Das Zuglaufschild unseres Kurswagens



Weiter ging es mit dem Schnellzug nach Cheb, an dem eigentlich unser Kurswagen hängen sollte. Jedoch erwartete uns ein Bautzner Y-Wagen im besten Pflegezustand, innen komplett original. Auch gut!

Im Bahnhof Chomutov



Nun ein paar Bilder vom Wageninneren:









Unser Zug nach der Ankunft im Bahnhof Cheb.



Auch die Bahnhofslok war mit rangieren beschäftigt.



Noch schnell im Bahnhofsbistro ein bisschen Essbares gekauft, dann ging es auch schon in die Vogtlandbahn nach Zwickau Zentrum. Die Fahrt im RS1 über Bad Brambach verlief unspektakulär. In Zwickau teilte sich die Gruppe. Ich fuhr weiter nach Schwarzenberg und die restliche Reisegruppe auf fuhr auf der KBS 510 weiter.

Eine Reise mit tollen Eindrücken ging zu Ende, es wird bestimmt nicht die letzte sein. Doch irgendetwas ist schon "anders", wenn die gewohnten Schlafwagen weg sind. Aber was soll's, man kann es nicht ändern, es ist der Lauf der Zeit. Wenn der Großteil der Reisenden meint, die neuen Wagen sind besser, ist das eben so. Ich für meinen Teil werde die Wagen vermissen. Aber vielleicht kommt man auch mal in den Genuss, einmal im WLAB zu reisen, wenn es bei den neuen Wagen wieder eine Störung gibt. Ich kann allen raten, eine Reise in dieses Land zu machen, solange es diese Eisenbahn noch gibt!

Mit vielen, aber auch etwas wehmütigen Grüßen,
TobiasM

Servus Tobias,

sehr schön gemacht.
Ihr habt verstanden, um was es zukünftig im Hobby bei manchen gehen wird. Reisen in Waggons! Und nicht in einer "modernen" Triebwagenseuche und im unbequemen Großraum.
Der B, besser B249, der "Spitzdach", der "Bautzner" als Waggon schlechthin.
Jeder darin ab heute gefahrene Kilometer ist wie Geschichte. Und das muß man nun richtig ausnutzen. Die Zeit dieser Wagen läuft langsam ab. "Fernverkehrs"-Panther machen Jagd auf sie ;-)

Und das Großraum-Abteil? Gibt's im kufr 810, und in seinen Verwandten. Nahverkehr, lokalka.

Heuer wird's bei mir mehr operativ. Früh 7.39 Uhr in Praha hl n ankommen, Weiterfahrt da, wo ein alter B249 eingereiht ist ;-)


Gruß,
malo

Nabend,

Danke für den spannend zu lesenden Reisebericht. Sicherlich herrlich im Schlafwagen dem Ziel dahin zu dösen. Und dazu der umfangreiche Betrieb und Verkehr auf den Bahnhöfen.

Schönen Gruß