Für die Überbrückung des allgegenwärtigen Sommerlochs und es gerade etwas ruhiger zugeht, eine kleine Nachbetrachtung über zwei verschiedene Bahnepochen, welche die Nutzung der Bahn unter anderem als Nahverkehrsmittel beinhalten. (weis gar nicht ob dies hier der richtige Forenteil dafür ist , aber ich denke schon)
Eine der letzten Fahrten eines lokbespannten RE-Zuges, bestehend aus Dosto und BR 143 auf der Sachsen-Franken-Magistrale erfolgte am 08.06.16 nach Zwickau. Die Ankunft in Plauen mit der VBG klappte pünktlich, jedoch die Weiterbeförderung geriet schon etwas in zeitlichen Verzug von rund 10 Minuten. Dies war jedoch den Gleisbauarbeiten und einem eingleisigen Betrieb auf der Strecke nach Reichenbach geschuldet. Einfahrt des „Zirkuspferdes“ 143 952 in Plauen ob. Bf. und die verspätete Abfahrt um 7:04 Uhr, welche sich letztendlich auf rund 10 Minuten erhöhte:
ein Blick aus dem Zug auf den RE 4780 nach Hof:
und mal ein Blick auf die geräumige Innenraumaufteilung in der oberen Etage. Das mitgebrachte zweirädrige Gefährt blieb im unteren Großraumbereich.
In Zwickau wurde nochmal die Regionalbahn nach Dresden festgehalten, welche natürlich somit auch etwas später abfuhr (dann ging es erstmal zur Arbeit).
Als Abschiedsbilder der Lady mit Dosto in Westsachsen habe ich zwei Bilder, RE am 26.04.16 mit unbekannter 143 auf dem Römertalviadukt in Ruppertsgrün:
sowie am abendlichen RE am 06.06.16 nach Hof auf der Elstertalbrücke (wahrscheinlich 143 959(?):
ausgesucht. Für einen persönlichen Vergleich Alt und Neu soll in den nächsten Wochen die Fahrtstrecke mal mit den MRB-„Grinsekatzen“ absolviert werden.
Die Rückfahrt ins Vogtland musste leider als individueller „Schienenersatzverkehr“ erfolgen. Da die Bimm ab Wilkau-Haßlau nicht mehr verkehrte musste somit der mitgeführte „Drahtesel“ herhalten. Der Versuch an jeder Station zu halten scheiterte zum Teil an der mittlerweile vorhandenen neuzeitlichen Bebauung. Erkennbare Reste der einstigen Streckenführung musste man schon etwas suchen. Trotzdem wurde der Versuch unternommen die einstige Trasse soweit möglich (nur teils als Radweg ausgebaut) abzufahren und noch vorhandene Relikte dieser Bahnepoche zu finden. Hierzu nachfolgende eine kleine Bilderauswahl, die bekannten Bauwerke wie Sonnenbrücke, lass ich mal weg.
Brückenwiderlager über den Rödelbach kurz vor dem Hp Wilkau-Haßlau:
Widerlager und zugebautes ehem. Bahngelände in Kirchberg: [Edit 28.1.23: bei den Widerlager dürfte es sich um die Querung des Rödelbaches in den Anschluss zur Spinnerei C.G. Unger handeln, diese Brücke war für die Befahrung mit Lokomotiven nicht zugelassen]
Sanierte Stützwand der Bahntrasse, nach der Querung der Trasse über die Lengenfelder Straße, nach Hochwasserschadensbeseitigung, ebenfalls in Kirchberg:
im Stadtgebiet von Kirchberg, Vergleich früher zu heute:
Erneute Brückenwiderlager über den Rödelbach in Saupersdorf:
ehem. Schotterverladerampe der Fa. Reinsberger [Edit 28.1.23] im Crinitzbergwald:
noch vorh. Schotter auf der Trasse nach Rothenkirchen:
das bekannte Motiv in Rothenkirchen:
der bestehende Streckenendpunkt aus Wilzschhaus in Rothenkirchen, nur warum soll hier geläutet und gepfiffen werden :
Aussichtspunkt ohne Aussicht:
(großer Stützengrüner Viadukt mit Blickrichtung Stützengrün, leider zugewachsen das Tal)
und hier die ungefähre Lage der Brücke über das Tal:
Ab hier wurde die WCd-Streckenbereisung verlassen und die Weiterfahrt in heimatliche Gefilde über Brunn und Auerbach angetreten. Die weitere Streckenexkursion nach Wilzschhaus runter soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. (Und nicht das wieder Klagen kommen, weil Bilder nicht sofort gezeigt werden!)
Schöne Bilder haste mitgebracht. Und die von der alten Bimm sind gut geworden. Ich muss dich aber bei Obercrinitz korrigieren: Das ist keine Stützmauer sonder die alte Verladerampe vom ehemaligen Anschluss Fa Wolf (Steinbruch) am km 18,283 WCd.
Hallo Bw Adorf ,ich muss Mirko beipflichten ,ein schöner Bilderbogen. War im Frühjahr auch in der Gegend unterwegs um zu sehen,wie es dort jetzt aussieht und was so entstanden ist. Meine Kommentare hast du ja gelesen.
Bin auch immer gerne in den Dosto s oben gefahren,wegen der besseren Aussicht.
Erst heute habe ich mich über die ausgebleichten verkehrsroten Triebwagen der nürnberger S Bahn geärgert ,die nach 3 Betriebsjahren bescheiden um nicht zu sagen beschiss... aussehen. Finde grau/grün besser und betändiger..
Am Samstag war ich bei der Sauschwänzlebahn,war recht bescheiden,keine Erkärungen,nur ein vollbesetzter Dampfzug der dahin gezuckelt ist,sonst nichts. Dagegen der Nostalgiezug der IGE quer durchs Ländle eine Delikatesse. Reisezugwagen der 50iger Jahre und Diesellok 216 224 und Tempo 120 . Das hat Spas gemacht.
Schöne Bilder haste mitgebracht. Und die von der alten Bimm sind gut geworden. Ich muss dich aber bei Obercrinitz korrigieren: Das ist keine Stützmauer sonder die alte Verladerampe vom ehemaligen Anschluss Fa Wolf (Steinbruch) am km 18,283 WCd.
VG Mirko
Hallo Mirko,
danke für deine Richtigstellung, hab es im Betrag korrigiert. Du hast natürlich vollkommen recht, es handelt sich um die Schotterverladestelle der Fa. Wolf, welche ja nur wenige Jahre von 1914 bis 1922 bestand. Hab dies gestern nochmals in der Literatur hierzu nachgelesen. Mir kam dies schon etwas komisch vor, von der Höhenlage der Trasse im Wald. Konnte mir nur damals keinen Reim drauf machen und die Bewohner des ein paar Meter weiter idyllisch im Wald gelegenen Wohnhauses konnten mir hierzu auch nix sagen.
Weiter oben gabs m.W. nach nix mehr. Da müsste ich mich schon arg irren, denn überall (!) wird die Lokalität mit Anschl Wolf beschrieben - lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.
Norman hat ja schon auf das Foto hingewiesen, Danke dafür.
Der Anschluss bei km 17,943 WCd war bis etwa 1953 offiziell in Betrieb. Bedient wurde er 1947 bei Bedarf mit N 11667 Wilzschhaus - Kirchberg gegen 13.35 Uhr. Im Sommer 1954 erfolgte dort die Verladung von Massen in Arbeitszüge zur Beseitigung der Hochwasserschäden in Wilkau-Haßlau/Haara. Da waren Steinbruch und Anschluss nicht mehr in Betrieb, die Anlagen aber noch vorhanden und befahrbar (Aussage des letzten Vorstehers der Bm Kirchberg, Dipl.-Ing. G. Heckel, den ich noch persönlich kennen lernen durfte).
Es gibt außer dem Foto in der Broschüre und weiteren Fotos der gespenstigen Ruine des Brecherturms derzeit keine weiteren bekannten Unterlagen vom Anschluss, nur Aussagen von ehemaligen WCd-Eisenbahnern. Vermutlich war der Anschluss nicht durchgängig in Betrieb, das könnte die Ursache für das Informationsdefizit sein, vorallem in den betrieblichen Unterlagen.
Zum Anschluss Wolf schreibe ich in den nächsten Tagen was.
Kurz noch zum Anschluss Wolf, Steinbruch: Obwohl die Anlage relativ frühzeitig stillgelegt wurde, konnte man auch 1955 noch gut erkennen, dass dort mal ein recht langes Anschlussgleis in den Steinbruch hineinführte. So wurde mir von ehemaligen Bm-Eisenbahnern berichtet.
Auf einem online frei zugänglichen Meßtischblatt erkennt man auch eine umfangreiche Gleisanlage. Ob dies allerdings der Wirklichkeit entspricht, vermag ich nicht zu sagen, denn beim Anschluss Paul Reinsberger (nicht Karl, wie ich oben versehentlich geschrieben habe) hat man die Gleisanlage auch nur als ein nach bahnrechts abzweigendes Stumpfgleis dargestellt, obwohl dort eine DKW und somit 3 Stumpfgleise vorhanden waren (allerdings könnte die Gleisanlage nach Erstellung des Meßtischblattes auch erweitert worden sein und es war ursprünglich tatsächlich nur ein einfaches Stumpfgleis vorhanden, wie in der Karte eingezeichnet).
Alles in Allem ein interessantes Kapitel WCd-Geschichte, welches noch auf vollständige Hinterleuchtung wartet...;-)
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27.07.2016 15:02 (zuletzt bearbeitet: 29.01.2023 01:01)
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