....und zwar der planmäßige Einsatz der Glauchauer Reko-50 nach Oelsnitz-Stollberg-Lugau und Wüstenbrand. 1982 fuhr man bereits sporatisch Sandzüge als Sonderleistungen nach Lugau. Ende Dezember 1983 gib es dann erste "wilde"Einsätze Richtung Stollberg. Ab Anfang Januar 84 gab es dann einen festen Umlauf. Vormittags den N65319 nach Oelsnitz, weiter mit ner Übergabe nach Stollberg. Am frühen Nachmittag gings mit Personenzug zurück nach Oelsnitz und von dort zwei mal mit Personenzügen nach Wüstenbrand. Für die letzte Personenzugleistung des Tages, den P17697 drehte man die Lok übers Gleisdreieck in Wüstenbrand um "richtzsch" rum nach Glauchau zu gelangen.
Am 6. Januar 1984 steht 50 3523 mit eben diesen P17697 abfahrbereit in Lugau. Rechts daneben 50 3697 welche die Übergabe nach Lugau brachte. Da in den Wintermonaten der Sand im Muldental net "ging" fuhr man zur Dieseleinsparung ebenfalls mit der zweiten Planlok Richtung Oelsnitz.
Es war noch richtig Leben im Laugauer Bf, ne Köf stand als Bahnhofshobel zur Verfügung. Leider fuhren die Personenzüge Richtung Wüstenbrand bis auf eine Frühleistung nur noch bis zum Fahrplanwechsel im Mai, dann waren sie Geschichte.
es is ein Trauerspiel. Irgendwie will es mir nicht recht in den Kopf das alles weg musste!
Da schaut man gern übern großen Teich speziell USA und Kanada. Viele regionale Strecken waren für die großen "Class 1" Gesellschaften nicht wirtschaftlich zu betreiben. Dort hat man es eben den kleinen "Shortlines" überlassen, welche den Zubringerverkehr zu den großen Bahnknoten erbringen. Selbst dort gibt es Zubringerverkehr mit mehrere tausend Tonnen schweren Zügen wo eben nur ein Zug am Tag fährt.
Hier zulande lief des anders: "wenn es sich für DB net lohnt, dann soll es auch kein Anderer machen"! Da hat man lieber noch Geld in den Abriss investiert oder hat es derartig verkommen lassen statt es einfach abzugeben.
Das war meine Zeit Dezember 89 bis August 90, das Streckennetz der DR komplett abzufahren. Also jenes was im Kursbuch stand und per Fahrkarte zu erobern. Was auch gelang und eine unvergessliche Zeit bis heute darstellt! Im Notizbuch findet sich dazu:
14. - 17.06.1990, Fahrkarten zu 224 Mark der DDR gekauft (der Wechselkurs war damals am Fahrkartenschalter Hof Hbf irgendwo bei mickrig...) und 1068 gefahrenen Kilometern während dieser Tour. Plauen/V - Gößnitz D406!!! Abfahrt 2.31 Uhr in Plauen/Vogtland oberer Bahnhof !!! Dazu mußte erst mal ab Hof mit dem PKW mit Grenzübertritt F173 Ullitz nach Plauen gefahren werden. Aufstehen wann? Um 1.00 Uhr, Vorlaufzeit war stets 90 Minuten. Ja rechnet nach, das war nix für Weicheier und Langschläfer, es war die reinste Schichtarbeit an jedem Wochenende in diesem Jahr. Dann Gößnitz - Glauchau, Wüstenbrand, Neuoelsnitz, St.Egidien, Chemnitz.... Das Bett, bzw. die Betten war in Planzügen mit Sitzabteilen. Eine Nacht irgendwo im Bghw bei Lübben - Beeskow, die andere Görlitz - Wriezen - Frankfurt/Oder. Schlafen? Man hätte was einwerfen müssen. Keine Ahnung, es war immer wieder süchtig machend. Gerüche allerortens, in den Waggons die Reinigungsmittel, in den Ortschaften hie und da Braunkohle, und manch Industrie blies noch gar garstiges Zeug in den Himmel. Man sog es auf! Und man hatte Ahnung was da so langsam in der Noch-DDR dämmerte... :-( Deswegen war man ja unterwegs, ein paar Momente noch erhaschen. Ende dieser Rundreise war in Plauen mit dem D409, 0.33 Uhr an und noch heimfahren. Bett und dann um 6.00 raus auf Arbeit. Eigentlich echter Wahnsinn. Fotografiert wurde leider, leider nur hie und da. Der Fehler meines Lebens.
Naja, und dann mußte da halt unbedingt die Kursbuchstrecke 419 abgefahren werden. Und da gab es dummerweise nur ein Zugpaar im Jahresfahrplan 1990. Anreise per PKW da hin? Heute ein Witz über die Autobahn. Aber damals? Außerdem wäre es nicht standesgemäß gewesen. Der P17691 das Mittel der Wahl, mit frisch untersuchter 118 633. Die Nummer der Kö ist unbekannt. Planzeit war 6.26 Uhr. Wohl gewährte mir der Zub einen "Fotohalt" ob prominenten Besuches aus dem "Westen". Ich meine mich erinnern zu können, das nicht gerade viele Reisende mit im Zug waren und wir vor Plan waren.
Dem Bahnhof muß man in der Zeit 1984 bis 1990 in Parterre noch neue Fenster verpasst haben.
Gruß, malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
das Frühzugpaar war der einzige Reiseverkehr unter der Woche der ab Mai 1984 Richtung Wüstenbrand übrig geblieben war. Wie lange sich er sich gehalten hat, keine Ahnung. Bis zum 27.Mai 88 war er dampfbespannt, manchmal hing nur ein Halberstäder hinter der Lok. Immer mTv von Wüstenbrand her.
Zitat von malo im Beitrag #4Dem Bahnhof muß man in der Zeit 1984 bis 1990 in Parterre noch neue Fenster verpasst haben.
Und im Vergleich zu Tinos Aufnahme ist die Fassade auch "glattgeputzt", sodass keine Zierleisten etc. mehr da sind. Interessant auch die Rohrleitung unterhalb der zweiten Fensterreihe.
Zwei Monate später, am 10. August 1990, wurde das letzte Reisezugpaar aufgegeben. Güterverkehr gab es noch bis 1996 (von Oelsnitz her).
Der Abschnitt Neuoelsnitz - Lugau wurde durch die Regio Infra Service Sachsen zur Übernahme ausgeschrieben. Stichtag für Angebote war der 03.11.2017. Das Ergebnis ist mir nicht bekannt. Hier noch der Link:
Zitat von MBC im Beitrag #2 Und so sieht es heute aus (14.12.2016). Ein Schienenfahrzeug wird sich wohl nicht mehr hinverirren.
da muss ich mich erfreulicherweise korrigieren. (Eine Draisine fuhr ja längst schon, siehe hier.) Am vergangenen Wochenende organisierten die Lugauer Eisenbahnfreunde um Sebastian Jung ein Bahnhofsfest anlässlich des 165. Geburtstags dieser Station.
Die Hauptattraktion war Sylvio Köstners Kö 4936 mit "Epoche II c-Beschilderung", die unermüdlich auf rund 400 Metern Bahnhofsgleis zwischen Bahnmeisterei und ehemaligem Lokschuppen / heute Skaterpark mit Mitfahrwilligen pendelte. Im hervorragend sanierten Güterboden gab es eine Modellbahnausstellung.
Kö 4936 (ab 1970: 100 738) pendelte auf dem "Rasengleis". Das Empfangsgebäude erstrahlt im Vergleich zu 2016 in neuem Glanz und beherbergt u. a. den Ringerverein Eichenkranz 1908 Lugau e.V.
Verlinkt sei nochmal dieser Beitrag, der das Ende des Güterverkehrs nach Lugau im Jahr 1996 zum Thema hat: Letzte Wagenzustellung in Lugau.
Heute Vormittag wird die Lok wieder zurück nach Obergrüna transportiert, mangels Gleisen auf der Straße. Ein herzlicher Dank an alle Beteiligten für diese gelungene, nicht unriskante, Aktion!
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.......es ging wieder los!!!
Zugfunk
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11.11.2017 17:59 (zuletzt bearbeitet: 12.11.2017 07:18)
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