Zeit zum erzählen darüber bzw. zeigen ist schon lange. Lang ist es her das Züge durch den Werdauer Wald fuhren, an den Ronneburger Halden vorbei und unten in Cronschwitz an der Weißen Elster mit der Strecke von Adorf-Plauen-Greiz zusammen kamen, um hernach schnell aus dem Landschaftsgraben der Elster heraus über Zeulenroda und Triebes auf die Höhen des Vogtlandes um Mehltheuer zu geraten.
Es wird im ersten Teil schwierig einen chronologischen Verlauf einzuhalten oder die Reihenfolge des Streckenverlaufes mit den Bahnhöfen. Freund AR prägte den Begriff Knüppeldamm für die KBS 541. Die Waldbahn war das Stück Weida - Mehltheuer.
Prolog:
Meiner einer kam mit der KBS 541 ein erstes Mal in direktem Kontakt per Zugbereisung am 24.02.1990 im Personenzug P3078 von Werdau über Weida nach Mehltheuer. Hier kurz vor der planmäßigen Abfahrt 16.58 Uhr, am Bahnsteig zu Werdau. Hinten hampelte der Zugführer mit der Bremsprobe.
Die Eindrücke von so einem Ausflug, sowie auch den anderen ab 26.12.1989, bis dato eine DDR und die nachfolgenden mitteldeutschen Bundesländer bzw. deren Inventar mitsamt Landschaft und Bürgern ver-"westlicht" wurden sind unvergesslich. Und man hat bis heute davon gewonnen! Zumindest ich. Diejenigen die es nie gemacht haben, haben was verpasst! Freilich war das wo ich 1990 bis Ende 1992 ausnahmslos hinfuhr um Freizeit mit einer Eisenbahn als solche zu verbringen in der "Zone". Drüben. In Hof heißt es auch heute noch "Niiber". Gottlob kaum noch Zone, allenthalben bei den hiesigen "Verlierern" und den ewig Gestrigen. Rüber weil es wie anno dunnemals Sachsen ist oder Thüringen, und Böhmen. Die stets immer daheim gebliebenen, oder die ganz gescheiten die "Ich war auch schon mal drüben..." sagten zu mir immer "Und woarsd widda driim in da Ostzoona?" JA! War ich, ich hab es genossen mit den Noch-Genossen. Was polit-gesellschaftlich in diesem System war ist ein anderes Blatt. Und vieles ist heute auch nicht besser als damals. Vom Regen in die Traufe.
Teil 1: DR 1990-1991
Ausflug per PKW in die Prärien des Ronneburger Revieres. Da standen sie die Titten. Heute platt gemacht, wie so vieles zwischen Prora und Meiningen. Ob der Sonnenaufgang hier in unmittelbaren Zusammenhang zur Streckenfotografie der hier behandelten Linie gehört, weiß ich nicht. Aber es passt halt dazu. Vielleicht war das Bild von der A9 kommend gen Gera irgendwo da oben auf der Höhe um Lederhose aufgenommen. Zum eben diesen ersten Besuch an der Strecke Werdau - Weida - Mehltheuer zum 24.Februar 1990 hatte ich bereits 10 Touren nach Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern hinter mir, bzw. über den Rädern der Reichsbahnwaggons erlebt.
Im Sommer 1991 war ein Ausflug an die Wismut gewesen. Zeitiger Abbruch aufgrund Eintrübung des Wetters und am Heimweg war die Schranke zu und 132 583 rangierte.
Am 10.November 1990 Besuch in Teichwolframsdorf. Der Grund war profan, eine Fahrkarte kaufen und den damals heißbegehrten Tagesstempel dieser Dienststelle fürs Büchlein zu ergänzen. Beiläufig konnte vor Ort eine auf Kreuzung wartende 132 mitgenommen werden. Betriebliche Belange, wie nun eine Streckenfotografie anzufertigen war bei mir damals noch nicht so stark entwickelt. Das zeitigte erst der Sommer 1991. Zu solch damaligen "Notbesuchen" auf vielen Bahnhöfen der Region Vogtland war das Fotografieren zweitrangig.
Lichttechnisch war ich damals in "Teichdorf" zur verkehrten Zeit dort. Meinte ich damals. Wo ich dies Bild hier vor Tagen aus dem Magazin zerrte dachte ich: Ach Du scheiße! Ja, die Stimmung. Da zischte es aus allen Hähnen. Da war Personal in den Zügen und vor Ort. Süßlicher Braunkohlegeruch vom Dienstofen des Bahnhofes vermengt mit den Gerüchen der Dampfschwaden aufbereiteten Heizwassers streiften ums Bahnhofsgebäude herum. Die feuchten Blätter auf dem Bahnsteig gaben Bildauflockerung. Der Zug zog zischend an einem vorbei vom Bahnhof hinaus gen Wünschendorf/Weida und selbst man zog mit dem Auto weiter in unbekannte Gefilde dieser unmittelbaren Grenzregion von Sachsen und Thüringen.
Langenbernsdorf. Lange war ich an diesem Tageszeitpunkt nicht vor Ort, da war von Westen her ein Typhonieren zu vernehmen. Ein Notbild wurde irgendwie angefertigt. Der Sprung in die Büsche, hier zumeist niedriges Föhrengewächs, erbrachte kurz hektisches Roden mancher Stauden. Bei späteren Besuchen war feststellbar, das hier Bilder zum Motto "Zug mit EG" eigentlich bescheiden bis schwierig umzusetzen waren. Allgemein heftig aufstrebender Jungwuchs im Bahnhofsareal machte dies nicht einfacher.
War da damals eine Gaststätte im Empfangsgebäude? Jedenfalls drückte ich meine Nase an der Scheibe zum Eingang des offensichtlichen Warteraumes platt. Dann kam eine/r, der sich nur wunderte wer hier aus dem Westen Interesse hat. Eigenartigerweise hatte diejenige Person einen Schlüssel zu den Gemächern der DR. War es damals die zeitweilige Reinigungsfachkraft die mir so vielleicht betriebswidrig den Tagesstempel dennoch ausgab?
Nach dem Prozedere mit dem Glück der Bahnhofsöffnung kam erneut Lärm eines herannahenden Zuges im Wald auf. Diesmal von Ost, und wieder mußte hektisch irgendwo Stellung bezogen werden. Leidlich fotografiert wohl einen Dienstgüterzug mit 132 583 und einem Schwellenzug hinten dran.
"Porträt" des Empfangsgebäudes zu Langenbernsdorf. Nur wenige Jahre später hatte man sich fototechnisch zum Affen entwickelt. Das Baumklettern war in Mode gekommen und für Langenbernsdorf hätte es ungeahnte fotografische Vorteile gehabt. Nutzen konnte ich dies nicht mehr. Zu viel an einer Erstumsetzung aufs Bild drang in jener Zeit.
Da Trünzig im Umkreis lag wurde diese Verkehrsstelle mit angefahren.
Feststellbar war hier ebenso eine verschlossene Türe mit fraglichem Fahrkartenverkauf. Und erneut überraschte da einem ein Güterzug. Es blieb nur rennen in die Wiese. Manmanman was da los war! Was rollte da in den Zwiebeln? Asche aus Richtung Karl-Marx-Stadt oder Zwickau für den Versatz nach Ronneburg? Oder Zement? Keine Ahnung. Es war einfach berauschender Betrieb auf einer eingleisigen Strecke.
Ein anderes Mal wieder in Seelingstädt. Richtigen Betrieb erlebte ich da nie, also durchfahrende Züge als solche. Immer stand was herum und wartete. Zum Warten hatte man damals keine Zeit. Es drängte und schwante einem. Trotzdem: erneut Zwiebeln im Einsatz, diesmal mit Fahrtrichtung Werdau hinter 110 514, derweil links 132 594 auf vermutliche Rangierfahrt wartete.
Endschütz auch in der Sache "Fahrkartenkauf und Stempelerwerb", ein Bild und Eindrücke erschaffen. Man bekam Eintritt in die Diensträume, der Fahrkartenschrank öffnete sich und es wurde für wenig Geld Pappe erworben. Eine für mich, die anderen für den "Fahrkarten-Willi" aus Hof. 110 757 war das Nebenprodukt jenes Besuches. Endschütz für den PKW eine Sackgasse, was wollte man denn da eigentlich, denn dahinter ist nur Wald und Wiese und ein Gehöft.
Dies Bild und weitere zeigte ich unlängst in einer ->Mottenkiste<- von mir. Werdau West, ein Haltepunkt mit Bahnsteigunterführung wo doch nur ein Gleis lag. Wann hier und was hier war, konnte erst viel später durch entsprechend erschienene Literatur in Erfahrung gebracht werden.
Der Zug war gut zu verfolgen.
In Seelingstädt Haltepunkt die Szenerie schon wie kurz vor Einstellung des Betriebes zu titulieren. Der Schalter geschlossen. Ich glaube der war eh schon vor der Wende aufgegeben worden, so zumindest dunkel meine Erinnerung.
Und Wolfersdorf war gar noch besetzt, doch an jenem Tage geschlossen. Man mußte also wieder kommen! Und das benötigte drei Anläufe.
Möglich das ich an diesem weiteren Erforschungstag der westsächsischen bzw. ostthüringischen Peripherie in Wolfersdorf erfolgreich war. Zum D601 Erfurt - Gera - Zwickau mit dem daher jaulenden U-Boot 119 194 war das Licht zwar nicht optimal. Aber dennoch: gut fotografiert zu haben! Die Szene ging nicht anders einzufangen. Was für eine "Leine" an Personenwagen hinten dran. Und die Post gab auch zwei Schachteln dazu.
Selbiger Zug und selbige Lok. Das Auto blieb am Ortsausgang beginnend an einem Feldweg stehen. Und man schlug sich durch Brennnesseln und hochstrebendes Gras auf dem Gleisbett und im Entwässerungsgraben zu einer halbweden Fotostelle hindurch. Der Kilometerstein besagt was bei Gauern.
Und am gleichen Tage bekam nachmittags Endschütz auch noch eine von mir verpasst. Dem Sonnenstand hatte man sich in der "Motivliste" zur "Bewirtschaftung" derer vermerkt. Heute könnte man optimale Lichtstände per suncalc im Internet recherchieren. Endschütz war immer noch besetzt. Aber mir als "Bundesbahner" war schon unwohl bei jedem Bild aus dem real existierenden Betriebsalltag einer Deutschen Reichsbahn. Stets der Gedanke wann das eingespart wird, die Reduzierung erfolgt auf das betrieblich mindeste bzw. was ein Ertrag einer Verkaufsstelle rechtfertigte. Und wir wissen das es zeitig ab 1992 dem ganzen gehörig an den Kragen ging...
Bild am Rande eines Zugausfluges. Kam ich von Leipzig? War ich von Plauen her an einem Freitagnachmittag schon wieder nach Leipzig unterwegs, wo ich Abends einen Nachtzug gen Binz, Rostock oder Schwerin bestieg? Möglichkeiten nach Notizbuch gibt es genug. Dem Graswuchs zu beurteilen war es ein April/Mai 1990 oder 1991. 119 119 hatte noch Schilder und wir hielten am Bahnsteig von Werdau.
Den Schlußpunkt dieser erste Dokumentation bildet hier die Übergangszeit von DR-Beschilderung Ende 1991 auf "Werkstatt-Notbezifferung" zur "Trispel-Klebezahlen"-Zeit unter DR-Regie 1992 und 1993. Die DBAG hat diese Klebefolien weiterhin in Verwendung.
Annäherung an den Bahnhof Seelingstädt bei Werdau als Straßenverkehrsteilnehmer. DDR. Kein Unrat, kein Geschmiere an Wänden und Inventar. Ohne Vandalismus, und sämtlicher Scheiß des heraufziehenden Plastikzeitalters fehlt vollkommen. Seelenbalsam in heutiger hektischer lauter und verschwenderischer Zeit.
Das Datum passte natürlich ganz und gar nicht. Der Stempel lag so da. Ob es der damals letzte Öffnungstag des Schalters war?
Teil 2 folgt...
Gruß, malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
sehr fein sind die Erinnerungen aufgearbeitet und sorgfältig dokumentiert. Nicht nur mit dem Fotoapparat war ich an der KBS 541 oft unterwegs, auch im Beruf als Tf befuhr ich die Bahn sehr regelmäßig früher. Wir hatten in der Einsatzstelle Plauen immer eine schöne Spätschicht, Gf mit dem Ferkeltaxi nach Mehltheuer und dann den Personenzug von Werdau dort ablösen.
Das war der Kollege von der Frühschicht, seine Runde begann vor vier Uhr schon in Plauen. Ng Mehltheuer, Rgd, Pz Zeulenroda, umsteigen mit dem Gegenzug, dann zweimal unterer - oberer Bahnhof inklusive aller erforderlichen Rangierfahrten. Die sogenannte Stadtbahn in Zeulenroda ist auch schon lange Geschichte! Zu DDR Zeiten gab es auf ihr nicht mehr den Personenverkehr weil die umfangreichen Lasten es nicht zuließen noch mehr auf den vier Kilometern hin und herzuschicken. 240 t Grenzlast nach oben war für die 110er mehr als genug, wenn es zu vele Wagen gab, musste die V60 Werklok vom Rotpunkt (Fabrik zur Herstellung von Gummihandschuhen, meist Export in Richtung westliches Europa) mit helfen. Rotpunktwerk, V60, Lokschuppen und der obere Bahnhof alles ist weg, nur das alte EG dient heute saniert als privates Wohnhaus. Zu erwähnen ist noch, dass der Personenverkehr auf der Zeulenrodaer Stadtbahn 1991 tatsächlich wieder eröffnet wurde, leider half es der Bahn auch nicht mehr zum Überleben. Unheimliche Lasten wurden auf der kurzen und steilen Bahn gefahren. Kohle, Container zur Wema, Stückgut usw., bergab hatten wir mitunter richtig lange Züge. Ein Vorteil an der Schicht bestand im Besuch der Kantine des Rotpunktwerkes in der Pause vor der letzten Fahrt zum unteren Bahnhof. Der Kollege von Greiz brachte aus Gera den Wagenzug für die Folgeleistung nach Wünschendorf. Dort erneut Lokwechsel schließlich hoch nach Mehltheuer. Aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbar, jeder Tf behielt seine Lok.
Doch zurück zur Spätschicht über das "Ringel", wie wir Tf die Schicht kurz nannten. Eigentlich ist es schnell erzählt, den Pz in Mehltheuer auf der "Waldbahnseite" umfahren. Dann mit drei Wagen und dem Reko-Packwagen nach Wünschendorf. Dort gab es einen längeren Aufenthalt, mein damaliger Lehrlokführer stürmte sogleich in den Delikat, sicher gab es dann etwas Besonderes zu kaufen, was es nicht in Plauen gab. Weiter über den Knüppeldamm oder KBS 541 nach Werdau. Malo hat sehr schön in chronologisch korrekter Weise alle Betriebsstellen gezeigt. Kurz im Elstertal unterhalb der Roten Wand entlang, dann bog die Bahn ab in Richtung Osten. Endschütz, der erste Halt, war nur durch einen Schrankenwärter besetzt. Es handelte sich um einen dauerhaft ausgeschalteten Bahnhof, der im E-Fall schnell in Betrieb gehen konnte. Die DR hatte alles akribisch als mögliche Prozedur schriftlich festgehalten. In Wolfersdorf passierte man die unsichtbare Direktionsgrenze zwischen der Rbd Erfurt und Dresden. Gauern und Seelingstädt als besetzte Bahnhöfe folgten. In letzteren Bahnhof zweigten die Wismutstrecken nach Braunichswalde und dem Erzbunker ab, alles noch mit Verbindungskurven ausgestattet, es lief ja genug als noch Uran abgebaut wurde! Als Bahnhof folgte zu meiner Zeit ab 1985 nur noch Teichwolframsdorf bis nach Werdau. Die Strecke war für damalige Verhältnisse sehr gut in Ordnung, fast makelloser Oberbau, alle Schienen endlos verschweißt. Zu DDR Zeiten absolut keine Selbstverständlichkeit. Auf der Waldbahn sah es damals schon anders aus, sehr viele Abschnitte waren aufgrund von Alkalischwellen auf teilweise 20 km/h herabgesetzt. Alle Bahnhöfe an der KBS 541 besaßen zwar Lichteinfahrsignale jedoch keine Ausfahrsignale. Den Fahrweg bei der Einfahrt begrenzte nur eine H-Tafel. Die Zustimmung zur Ausfahrt gab der Fdl durch Zp9. In Teichwolframsdorf kam es 1995 wegen einer Verwechslung zu einem Zusammenstoß vom Personenzug nach Werdau mit dem entgegenkommenden umgeleiteten IR. Auch vorher passierten ein paar gefährliche Vorfälle, die aber meist glimpflich ausgingen. Anhaltende Güterzüge mussten in Teichwolframsdorf nach dem Halt das Signal "Grenzzeichenfrei" mit ihren Lokomotiven abgeben. Kurz, kurz, lang kurz, schöner Krawall im Werdauer Wald.
Langenbernsdorf, Werdau West, dann Werdau selbst, aushängen und mit der Lok rausgefahren bis hinter die Brücke um retour ins Bw zu gelangen. Die Lok stellten wir in den Schuppen zur TW (Tfz Wartung) ab, nun ganz fix zur Kantine. Die war hinreichend bekannt wegen ihrem guten Essen und befand sich in dem Gebäude, das auf Malo's Bild hinter der 119 zu sehen ist. Gut gesättigt setzte man sich sich an den "Lügentisch" neben der Lokleitung, schlürfte ein oder zwei Tassen Kaffee und horchte den Geschichten der älteren Kollegen, die noch mit der 50iger Dampflok nach Seelingstädt oder gar weiter auf der Wismutbahn bis Schmierchau gefahren sind, aufmerksam zu. Natürlich ist so manche Story für uns junge Schnösel etwas ausgeschmückt worden und entsprach nicht mehr zu hundert Prozent der Wahrheit, aber es hörte sich immer gut an. Ab und zu kam Lokleiter Henning aus seinem Büro, zog an seiner Zigarre und warf einen kritischen Blick auf die Uhr. Ja nicht zu spät ausrücken hieß es dann immer. Nach einiger Zeit kam aus Zwickau der Pz mit drei Reko Bghw. Die Ellok fuhr nördlich weg und wir südlich mit der V100 drauf. Den Dampfheizkessel bei Bedarf fit gemacht und ab über Reichenbach nach Plauen. Ich genoss die schnelle Fahrt als junger Lokführer, auch wenn es nur auf den Abschnitten im Gefälle funktionierte. Das langsame Gezuckel auf der Nebenbahn stinkte mir irgendwie, heute ist es eher umgedreht, wie sich die Zeiten doch ändern. Am Wochenende sammelte der Zug die vergnügungsfreudigen Jugendlichen in Netzschkau, Limbach und Ruppertsgrün ein. Ein paar Bekannte entdeckte ich beim Halt an den meist sehr langen Bahnsteigen. Mitunter waren sie nicht mehr ganz nüchtern und ich hatte von oben reichlich Vergnügen ihnen beim Einstieg zuzuschauen.
Was ist heute davon übrig? Leider nur ein paar Fragmente. Zuerst erwischte es die Verbindung zwischen Weida und Wünschendorf wegen der stark baufälligen Brücke über die GWZ. Die KBS 541 ist heute stillgelegt und teilweise abgebaut, die letzten Reste an Gleisen erobert sich die Natur zurück. Die Stadtbahn Zeulenroda ist vollständig demontiert. V100 fahren nicht mehr bei der DB, die Rekowagen der DR existieren nur noch als Nostalgiefahrzeuge. Von den Gebäuden steht nur noch ein Bruchteil. Und die Bahnsteige... Sind kurz und für die Triebwagen ausreichend. Die Jugendlichen fahren nicht mehr mit dem Zug sondern mit dem Auto zu den Diskotheken, halb zwölf geht bei ihnen der Abend erst los und und ist nicht nach dem Eintreffen des N 6696 zu Ende.
Hallo Friedemann, danke für den Bericht, heute kannste in oder bei der ehem. Lokleitung Werdau zwar noch selbst mitgebrachten Kaffee trinken, musst aber höllisch aufpassen dass de net vom Auto überfahren wirst! Unser sächs. Verkehrsminister Dulig (müsste sogar aus Plauen kommen!) will ja sogar das IFA-Oldtimertreffen am ehem. IFA-Werk im Frühjahr Ende April/Anfang Mai auf der Westtrasse verbieten! Das bedeutet das Ende dieser einmaligen Veranstaltung mit über 10000! Besuchern dort. Schöne Adventszeit wünscht dir und allen Mitlesern Volker
Seelingstädt war für die Eisenbahner in der Rbd Dresden ein Begriff, da fuhren die Massezügen von Rottwerndorf und Gittersee hin in die Zentrale Uranaufbereitung der Wismut. Da wäre man vor 89 als fotografierender Bundesbürger sehr schnell in irgendeiner Sicherheitskartei gelandet (als geringstes Übel).
Zugfunk
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Eisenbahnforum Vogtland
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09.12.2017 15:18 (zuletzt bearbeitet: 09.12.2017 16:26)
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