Hallo zusammen,

gestern (und heute) hatte die "Loksammlung" Falz in Falkenberg geöffnet - laut Angabe auf dem Veranstaltungsflyer das "zukünftige Dampflokmuseum Falkenberg". Im vorderen Bereich von Lokschuppen, Wasserturm und Drehscheibe sind die Bemühungen ein Museum irgendwann aufzubauen schon irgendwie erkennbar. Der Großteil der Loks ist in einem zumindest optisch passablen Zustand. Lediglich die zwei Ludmillas warten darauf im Innern mal ausgemistet zu werden und etwas neue Farbe zu bekommen. Der Anblick auf dem Außengelände treibt einem eigentlich die Tränen in die Augen. Dort rosten an die 50 Dampfloks vor sich hin, teilweise schon ausgeplündert bzw. so weit durchgerostet, daß man nicht mal mehr die Führerstände betreten konnte. Selbst die Hoffnung, diese Loks eines Tages zumindest optisch aufgearbeitet zu sehen, ist mehr als unrealistisch. Das einzig Positive ist, daß die Loks erstmal vorm Hochofen gerettet wurden und vielleicht als Ersatzteilspender helfen können. Als "Privatsammler" wird es Herr Falz wohl kaum schaffen, das nötige Kleingeld aufzubringen, zumal etwa die selbe Menge Dampfloks nochmal in seinem Museum in Hermeskeil stehen soll. Und Sponsoren wird man ohne aussichtsreiches Konzept auch nicht finden...

Anbei ein paar Impressionen - ohne große Worte. Beeindruckend war der Besuch dort auf jeden Fall.

Schönen Sonntag noch,

Gruß Holger / BR62

Hallo,
wie ist es wenn dort keine Veranstaltung stattfindet und man kommt mal vorbei?Ist das Gelände eingezäunt und kann man durch den Zaun fotografieren?
Danke
Vogtlandbahner

Das Gelände ist komplett eingezäunt, da sich wohl "Dampflokliebhaber" dort mehr oder weniger bedient haben. Die Umzäunung macht auch einen relativ neuen und stabilen Eindruck. Fotografieren vom Zaun aus ist nicht möglich, würde ich sagen. Auf der einen langen Seite sind Unmengen Abstellgleise und Durchgangsgleise mit Zugverkehr. Da werden sich früher oder später die "Grünen" auftauchen. (Sorry, daß ich schon wieder auf denen rumhacke.) Auf der anderen Seite ist Wald. Außerdem ist es schon schwierig Fotos auf dem gelände selbst zu machen aufgrund der üppig sprießenden Vegetation. Es müßte mal wieder alles freigeschnitten werden.
Im vorderen Teil (ehem. Bw) denke ich, sind schon ein paar Leute damit beschäftigt, zumindest die Bausubstanz und die bereits optisch aufbereiteten Loks instandzuhalten. Aber wann diese Leute da sind und ob man dann aufs Gelände darf, weiß ich auch nicht. Die Veranstaltung dieses Wochenende war wohl die erste seit 2004.
Aber vielleicht hilft eine Frage bei Drehscheibe-Online weiter... Von Plauen sind es immerhin rund 190km bis Falkenberg. Auf gut Glück würde ich nicht unbedingt fahren.

Gruß, Holger

Coole Sache mit den 2 231 da im Bw. Weiß du was über den Zustand der beiden?
Mal so gefragt, bekommt so eine verrostete Dampflok eigentlich wieder zum Laufen oder hilft da nur noch der Schneidbrenner?

Danke!
Daniel

An die 2 Ludmillas waren die Betriebsnummern 142001 und 231070-4 angeschrieben. Ob die Nr. "echt" sind, können in diesem Forum sicher andere besser beurteilen. Typenschilder waren alle ab, die Farbe sah nach Rostschutzgrundierung aus. In den Führerständen sah es eigentlich wie auf einer Müllhalde, wobei ich nicht die eventuellen Bemühungen, die Loks zu erhalten, abwerten möchte. Egal ob Diesel oder Dampf oder auch nur Waggon - der dauerhafte Erhalt der Fahrzeuge egal in welchem Zustand erscheint mir unbezahlbar. Manche Loks sind heute schon eine Unfallquelle (völlig durchgerostet). Eine Restaurierung käme wohl finanziell einem Neubau gleich oder teurer. Ob Herr Falz auch nur annähernd das notwendige Geld aufbringen kann, kann ich nicht beurteilen. Mehdorn und seine Truppe ist nicht mal gewillt, die eigenen Loks betriebsfähig zu erhalten. Vielleicht interessiert sich mal irgendein Scheich für die Loks, der hätte zumindest das Geld dafür (und noch für so vieles mehr). Ich glaube, die Scheichs wollten sogar mal die 18 201 kaufen. Aber dann enden die Loks wahrscheinlich in irgendeinem Touristenpark.
Den Großteil der Loks in Falkenberg wird wohl früher oder später die Zerlegung (Ersatzteilgewinnung bzw. Verschrottung) drohen, auch wenn es die Lokfans nicht wahrhaben wollen. Der größte Teil der Loks sind 52er (alleine in Falkenberg 30 Stück laut Flyer), gefolgt von den 50ern. Da wird sich sicher noch mit Ersatzteilen etwas Geld verdienen lassen, welches dann hoffentlich der Aufarbeitung der anderen Loks zugute kommt. Mit 22 047 scheint eine etwas seltenere Typen davon profitieren zu können. Der Anfang ist gemacht...

Schönen Abend,

Gruß Holger / BR62