Leut, es ist oft ein Kreuz am Scanner! Das grün macht einen manchmal rasend. Man schiebt hin und her, probiert es so, löscht, neuer Versuch... Dann zwei Monitore, wo das Bild so und so ausschaut. Zeit gibt mir momentan eine stärkere Erkältung. Die liegenden Pausen werden wieder kürzer, bald geht die Arbeit wieder los.
Aber mal so: wenn man da zwei, drei Stunden in die großen Bilder am Rechner glotzt, einem sonst dabei nix stört, passiert es immer wieder, das man sich traumverloren da DRIN in DIESER ZEIT plötzlich wieder findet! Ist alles schon so lange her? Es ist zum heulen. Oder ist es nur das ganz normale Leben? Alles vergeht eben. Irgendwann. Sicher ist aber eins: mit Einzug dieses Manchesterkapitalismus dreht sich alles schneller!
Noch ein paar schöne Szenen vom heutigen Scanner-Tag dazu. Und wundert euch nicht wegen ständiger 132, denn: Freunde in Russland und der Ukraine nageln mich seit Jahren, doch mal ein paar alte „Sto-dewjit“ zu liefern. Denn außer 132ern fuhr damals durchs Vogtland gewiß die 218 in altrot und blond, die „Blutblase“ als solche in rot. Und genügend Uboote von den Fettgoschen zwischen all den Mittelsitzern 110/1112/114. Aber das zu späterem Zeitpunkt.
Ach ja, wer kämpfte damals im Vogtland? Fried, Wolfgang, Thorsten, Rene, Andreas, Bernd, Gerd, Lutz, Volker. Schnell war ich beim ECV dabei. Bis heute gottlob ein prima Haufen, wenn auch alle längst nicht mehr in den Maßen aktiv wie einst. Mancher zurückgezogen, andere auf sonst etwas spezialisiert. Denn fast alle blieben den damaligen Objekten treu: heutige Triebtäter interessieren fast rein gar nicht mehr! Man ist ruhig geworden. Eine andere Generation eben. Und vielleicht war auch ich in jener Anfangszeit nach der Wende die manchmal kleine treibende Feder, das sie alle rechtzeitig den Zug der damaligen Zeit erkannten! Den stinknormalen täglichen Verkehr ablichten. Einem „Ofen“ 50 849 mit Zwickauer Traditionszug konnte man noch lange Jahre nachstellen. Aber der LVT und so manche alte 110er und 106er war gleich verschwunden.
Bei vielen Dias liegt ein Problem vor: Unschärfen links und rechts! Ganz einfach: man bräuchte einen Trommelscanner wie Volker im Verlag. Normale Diascanner können mit einer Wölbung nichts anfangen.
Und noch etwas: wie Meister awp schon mehrmals zitierte „Jede Zeit hat ihre Helden!“ Und damals waren WIR das. Heutige Helden erkennt man schon im Forum. Erstklassiges Bildmaterial wird gezeigt. Es wird ums Motiv gekämpft, die Vegetation bekämpft. Andere eifern dem nach und schaffen es vielleicht noch.
132 081 mit „Karlex“ am Bahnübergang in Pirk. Da werden manche Jungfuzzys sagen: „Hö? Da war ein Bü?“ Ja, und der nervte damals erheblichst die vom und zum Einkauf nach Hof drängenden Bürger. Die F173 fast täglich hoffnungslos überlastet, da die A72 gerade mal im Anfangsstadium ihres Weiterbaues war! Man beachte hinten die Brücke. Es tat sich was! An jenem Tage spazierte auch ich wieder einmal über (!) diese Brücke... Die F173 voll mit Autos, der Zug voll mit warmer Luft! So viele fuhren hier schon nicht mehr in die Kurbäder.
Raun! Zwar hatte ich damals beim Besuch Pech, ohne Vorspann. Dafür mit Schiebelok. Fuhr man zu jener Zeit noch ordentlich Schrott rüber in die noch tschechoslowakische Republik, so war es später umgekehrt. Aber erst mal mußte „Max“ in Unterwellenborn „saniert“ werden... Links ist kein Statist, sondern der zu damaliger Zeit noch planmäßig diensthabende Blockwärter. Man schaue sich heute diese Fotostelle an... Das Haus sieht man vor Urwald nicht mehr...
132 182 hatte Schiebedienst den Hengstberg hinauf.
132 105 in Reuth: oft genug für mich Tagesanfang und Tagesende eines Einsatztages an der Magistrale
Auf der Strecke Hof – Plauen: Reuth mit 132 164 und 098 vor dem D1464 im August 1991
Frisch vom Maler war 132 570 bei Grobau im Mai 1991 unterwegs. An dem grün bin ich am Scanner heute fast ausgerastet.
Nochmals die 570 mit Unterstützung durch 132 098 vor Grobauer Kulisse im September 1991. Man stelle sich 2012 einen ordentlichen Zug hier vor. Meinetwegen einen durchgebundenen ALEX vom Allgäu bis Dresden! Die bekannten Speisewagen eingereiht. Am Platz ein Bier, und der Blick streift hinüber ins Obere Vogtland auf die Höhen um Schöneck...
Fleckig sah 132 650 aus. Die Fahrwerks-HU hatte Reichenbach ausgeführt.
Glück für mich: die Schwalbe blieb passend am Bü in Unterhermsgrün stehen, 132 650 rollt auf Oelsnitz zu.
Oelsnitz/V, der P2166 am 27.Mai 1991. Wer hat noch die alte Straßenbrücke fotografiert? Irgendwo hab ich auch noch die morgendliche Variante von der anderen Seite.
Büchsenlicht in der Teppichstadt. 663 wird gleich an der Talsperre entlang fahren.
Nochmals der „Karlex“ D367 im April 1990. Hinten die Jacobi-Kirche. 678 hatte die Leistung.
Und zum Schluß Raun mit der „Karola“ D366, 1.Juni 1991
malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
Danke für deine tollen Texte und vor allem fürs kämpfen mit dem Scanner. Ich bewundere gerade die einmaligen Bilder, was da noch möglich war. Die Strecke war ja vegetativ sehr gepflegt.
Zitat von DerHorkaschienist Was war da beim Viadukt los? Der sieht / sah ja aus wie "nichts ganzes und nichts halbes".
Die Brücke wurde 1938-40 errichtet, wurde aber kriegsbedingt nicht fertig gestellt. Der weitere Geschichtsverlauf ist bekannt und raubte der Brücke ein halbes Jahrhundert die Existenzgrundlage. Nach der Wende wurde sie dann fertig gestellt.
Zitat von DerHorkaschienist Was war da beim Viadukt los? Der sieht / sah ja aus wie "nichts ganzes und nichts halbes".
Die Brücke wurde 1938-40 errichtet, wurde aber kriegsbedingt nicht fertig gestellt. Der weitere Geschichtsverlauf ist bekannt und raubte der Brücke ein halbes Jahrhundert die Existenzgrundlage. Nach der Wende wurde sie dann fertig gestellt.
Jene Brücke war wie die Reichsautobahn, wie die Talsperre Pirk, wie das Bleiloch solche ABM-Maßnahmen damaliger Zeit des Onkel Adi... Der Krieg kam, alles rannte davon, oder mußte weg, Maurerkelle und Steine blieben an der Pirker Brücke liegen.
Jetzt im Ernst: die auf dem Bild fehlenden Steine lagen 1990 tatsächlich noch so da wie 45 verlassen... Nur eben zugewachsen. Ich hätte ein halbes Magazin fast nur zu diesem Thema. Beliebt war ab 1990 der Spaziergang auf den Hügeln zwischen Bäumen und Sträuchern... Wer nicht Obacht gab, rutsche durchaus in die von obenen offenen Pfeiler hinein...
Aber Deutschland wußte um die Qualität jener Bauwerke. Es wurde geprüft. Und weiter gebaut! Verwendet wurden zumindest als Sichtmauerwerk und Krone die von damals noch abgelegten Steine. Oben drauf kragte man die moderne Fahrbahn. Fertig war der Welt größte Steinbogenbrücke.
Es gibt gar ein Buch darüber. Unbedingt lesenswert. Muß ich mir auch noch zulegen.
malo
malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
Aber mal noch ne Frage ... Beim Brückenspaziergang hast du nicht zufällig auch ein Bild gen Bahn gemacht oder? Wo wir (ich meine Eltern) immer mal drüber sind, ist uns so was nicht in den Gedanken gekommen!
Die Perspektive würde mich mal interessieren!
Und dann noch 1000-Dank für das Pirk-Bild das weckt Erinnerungen ...
Ich habe keine Angst mich zu wiederholen: Super Fotos. Den Pirker BÜ kenne ich von meiner ersten Fahrt nach BaWü-Februar 1990, da habe ich "nur" die halbfertige Brücke in S/W abgelichtet. Gruß Ulli
Herrlicher Bilderbogen Übrigens, wer Gelegenheit hat und Möglichkeit. Es gibt vom WDR aus den 70iger Jahren eine gute Filmdokumentation mit dem Titel "Reichsautobahn" mit Auszügen aus einem Autobahnwerbefilm aus dem Vogtland Gruß Jens
Danke für die wünderschönen Erinnerungsbilder! Auf Bild 2: Der Schrankenposten links (Po 35) ist schon lange Geschichte, und der Wastl (Schrankenwärter) ist auch schon lange unter der Erde...
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22.02.2012 21:17
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