„Scheewa“ sagt man in den Gebieten des egerländer Spracheinflusses. Die „Pfaalzer“ (Oberpfälzer) würden es als „Schöjwa“ aussprechen. Für nicht hiesige Bürger überhaupt nicht zu deuten, was das sein könnte. Zu Cheb gehörend heißt es Vsebor (Fscheborsch), und besteht eigentlich aus Mala Vsebor und Velka Vsebor, also auch Klein Schöba und Groß Schöba. Heute trennt dies Dorf der Wondreb-Stausee, 300m Seefläche liegen die meiste Zeit zwischen den beiden Dörfern.
Meistens! Denn in der Winterszeit lässt man das Wasser zur Eger hinab, um Stauraum für die Frühjahrshochwässer der Schneeschmelze in den Bereichen des Stiftlandes und Steinwaldes in Richtung Waldsassen, Tirschenreuth und Mitterteich zu schaffen. Und das fiel mir all die Jahre auf, wenn man mit dem Zug von der burza in Prag heim kam. Da lag die abgesoffene Brücke zugänglich im morastigen Grund. Lange sah ich dem zu. Jahr um Jahr, bis die Zeit für Bilder wieder einmal drängelte. Der Beton sollte kommen! EU-Korridor, Ausbau, Verhunzung...
Im Februar 2008 war es dann soweit. An einem Samstag im Januar heimfahrend von Prag war sichtbar, das der See sinkenden Wasserspiegel hatte. Das Glück dann: es war recht trocken mit den Niederschlägen bis zu meinem Besuch etliche Tage später. Die trocken gefallenen Wiesen müßten also halbwegs begehbar sein. Sollte Frost mit sonnigem Wetter herrschen, wäre es ideal. Und so klappte es dann auch am 10.Februar 2008. Zwei Stunden reichten und ich war satt am Motiv.
Zuerst ein paar Bilder der ehemaligen Schöbaer Mühle.
Man konnte mühelos auf den trockenen Steinen und Stampfbeton umher laufen. Keine Stelle war glitschig-schmierig.
Die Brücke wird im Sommer gerne als Sprungturm der örtlichen Jugend beim Badespaß hergenommen. Dann steht das Wasser genau bis zum Handlauf des Geländers im Bogen der Brücke. Die mutigen Springer klettern dabei bis auf die höchste Stelle des Bogens und dann ab in die Fluten der Wondreb!
Blick von Klein Schöba hinüber nach Groß Schöba. Rechts am Bildrand die Stelle eines Wegedenkmals. Selbiges findet sich auch auf der Skizze im Buch –Heimatkreis Eger-, Seite 452.
Ein Personenzug Cheb – Marianzke Lazne als erstes Motiv mit dieser ehemaligen Gedächtnisstätte. Eine Denkmal für gefallene Kameraden des 1.Weltkrieges? Interessant wäre es hiernach im Egerländer Museum in Marktredwitz, oder im Stadtmuseum Cheb zu suchen, um dies zu klären.
Ein Kohle von Nove Sedlo kommend zieht hinauf nach Stepnice .
Nachschuß auf selbigen Zug. Die Schiebelok muß sich hier ebenso ordentlich ins Zeug zu legen, das man zuverlässig bis zur höchsten Stelle in Lazne Kynzvart kommt.
Nochmals ein Osobni gen Marianzke Lazne.
Und ein zweites mal ein Nachschuß auf eine bergwärts fahrende Kohle. Im Vordergrund Fundamentreste der Schöbaer Mühle. Heute? Lediglich auf der Brücke selbst ist der Blick frei auf einen Zug, z.B. einen schönen Regio-Shark. Links und rechts findet man da ein prima helles Betonband. Lärmschutz... Wer schützt den Bürger vor solch Verschandelung an Stellen wie dieser, wo es bis dato keinen gestört hatte?
Am 11.Januar 2011 war man mit den Freunden im Werksmuseum von Skoda/Plsen. In der Ausstellungshalle fand sich in einem Schaukasten jenes Bildchen: Die Brücke über die Wondreb bei einer Belastungsprobe.
Hallo Markus, recht vielen Dank für Deinen Bericht. Ich sage mal "Scheer wars sellmals" , da ich da wohl auch mit umhergelaufen bin. Ja, inzwischen hat sich dort an der Eisenbahn einiges verändert, nur der Wasserspiegel ist wieder auf alter Höhe angestaut. Welch ein Zufall hat mich heute da um den See rundumfahren lassen. Ist schon komisch, wir alle warten nun auf Güterzüge mit Ellok durchs Vogtland nach Hof und ich fahre nach Eger, um wieder mal eine "Brille" hier oben bei uns zu erwischen. Die Meldung heute früh im k-report, daß 9.00 Uhr eine AWT 753 mit einem Ganzzug unterwegs ist, hat mir dann doch die Sonntagsruhe gekostet. Tanken war ebenfalls geplant, so daß ich ganz schnell unterwegs war. Leider war nichts mit 9.00 Uhr, aber gekommen ist er dann doch noch. Nach dem Pendolino kurz nach 13.00 Uhr nur wenige Kilometer vom Wondrebstausee weg, in Lipova u Chebu. Wenn ich richtig gelesen habe, stand dem Lokführer ja noch ein weiter Weg bevor. Die Fahrt sollte nach Žiaru nad Hronom gehen, welches in der Mitte der Slowakei liegt. Also dann dem Kollegen "Gute Fahrt" durch den Abend und der Nacht.... und Euch allen schöne Weihnachten. Mit Gruß Wolfgang.
Zugfunk
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Eisenbahnforum Vogtland
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22.12.2013 12:23
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