für viel Wirbel sorgten in den letzten Jahren die Umleiter via Bad Brambach. Aber das gab es früher schon einmal in ähnlicher Form. Pechbrunner Schotter war auf den Weg nach Sachsen, konnte aber aufgrund abgängigen Bahndammes bei Marktredwitz nicht über Hof gefahren werden. Also blieb nur der „Transit“-Weg über Schirnding – Cheb – Bad Brambach. Soweit ich mich entsinne, waren nur moki und gang232 mit zur fotografischen Begleitung in jener Zeit. Andere Fans gab es damals nicht. Ob GeraldH auch etwas beisteuern kann? Mich interessieren Bilder vom rutschenden Bahndamm bei Marktredwitz-Thölau. Das Thema hatte, oder mußte ich damals völlig ausblenden. Zu viel Konkurrenz in Thüringen und Sachsen, und vor allem zog es mich damals schon wöchentlich in das Depo Sokolov zu den 781! Zerteilen ging ja nicht. Ebenso ging dabei das Thema von Güterzugumleitungen via der Bamberger Schiene, also Münchberg – Neuenmarkt-Wirsberg, an mir mit nur zwei Aufnahmen vorbei. So bin ich an jenem 20.Juli 1995 früh zu spät in Vojtanov angekommen, es blieb die Verfolgung des rollenden Zuges in Frantizkovy Lazne. Und auch da war es knapp auf knapp: hinstellen, auslösen, das war alles eines! Der Russe zog weit vor, nüscht war es mit einem Bild „232 mit EG dahinter“. Im Bahnhof stand auch nicht mehr der Dg aus Hof mit Hummel T669 0064 (770 064), sondern „nur“ der Mn von Asch. Denn was anderes kann ich mir heute nicht zu diesem Zug erklären. Die Einstellung des Güterverkehres via Asch – Selb-Plößberg war zum 28.Mai 1995 erfolgt. Mittig hier mit 363 ein wendender Schnellzug. Und rechts 232 091 mit dem 75908. Man beachte das Kraut in den Schienen. Heute sieht es da besser aus. Ich bilde mir auch ein, dass ich damals das Bild von ganz außen just wegen des meterhohen Sauerkrautes nicht machen konnte.´
Nach dem der 75908 zum Stehen kam, brannte es erneut. Wohin zu einem halbwegs tauglichen Streckenbild im Abschnitt Cheb – Frantizkovy Lazne? Eben dahin wohin man heute auch noch kann: Runter an den Bü bei Dolnice. Viel Zeit war nicht mehr, kurzerhand stieg ich auf das Dach meines Autos, und der Schotterzug kam schon durchs Unterholz gekollert.
Mein Glück, das der Zug irgendwo in der Einfahrt von Cheb hängen geblieben war, so gab es noch bildliche Draufgaben. Der Zug blieb nach CD-Lotsenanordnung vor dem Bohlenüberweg auf Höhe Fahrdienstleiter stehen.
Und ein weiteres Bild konnte gemacht werden, als der Zug im Bahnhof vorziehen mußte.
Dann war langes Warten angesagt. Im Gegensatz zu heute bot Cheb aber noch extreme Kurzweil! Die Rangierloks im Bahnhof…
218 002 mit Schnellzug aus grünen Waggons auf dem Weg Richtung Schirnding/Nürnberg…
Und im Blockabstand hinterdrein der 75908 nach Pechbrunn.
Dann fuhr ich erst mal heim, um zum späten Nachmittag wieder vor Ort zu sein. Zu jener Zeit war der Spruch „hochstehende Mittagssonne im Juli bringt nichts“ das Mittel der Wahl.
Den EC 50 verarztete ich kurz nach Einreise über den Übergang Schirnding erst mal am Bü in Pomezi. Die beiden Blondinen 218 214 + 405 hatte die Ehre.
Anschließend hieß es wieder warten, bis das Objekt der Begierde in Cheb ankam. Stellung dazu war oben auf dem Luftsteg. Nun kamen 232 167 + 099 vor dem 75663 daher.
Die Frage war nun, wann fährt das Ding weiter nach Vojtanov? Und wo postiert man sich am besten? Frantizkovy Lazne war eine Möglichkeit. Es kam aus Cheb die Leergarnitur für den R421 daher. 363 170 im feinen Zwirn: makelloses dunkelblau mit gelber Bauchbinde, vor drei slowakischen Schlafwagen.
Die Zeit verstrich, nichts tat sich mehr. Lichtbedingt war ein Umsetzen an anderer Stelle nötig geworden. Und die Nervosität ob eines langen sonnigen, zu Ende gehenden Julitages stieg! Doch schon unmittelbar nach der Ankunft am Oberen Bü in Frantizkovy Lazne gab es Geräusche, die Gänsehaut erzeugten. Unter vollen Gebrüll bergan gen Vojtanov zweimal Altlüfter, der 663er.
Die Heimreise war über Asch/Erkersreuth. Ein wunderbarer Tag im Jahr 1995 vorüber. Und wen ich es heute bedenke: man hatte kein Mobiltelefon zur Nervenberuhigung, oder Informationszufuhr. Alles war Berechnung, Beobachtung des Betriebes in den Zwängen eines auf Papier gedruckten Fahrplanes.
In den Tagen danach wurde es auch nichts mit einer systematischen Beobachtung von Umleitergüterzügen in Nordostoberfranken. Wäre doch die Schiefe Ebene mit Russen vor Güterzügen so eine Sache gewesen… Aber Güterverkehr heißt viel Zeit haben. Viele Stunden plus und minus, und man hätte noch am rechten Ort sein müssen. Es war meistens ein Lotteriespiel.
Sporadischen, eher zufälligen Kontakt gab es noch hier: Am anderen Tag, früh morgens, 21.Juli 1995, Bü Fattigau, 232 068 röhrt das Saaletal von Hof kommend gen Schwarzenbach/Saale hinauf.
218 012 am gleichen Tag, um ca. 17 Uhr auf der „Schödlashöhe“ oberhalb Münchberg. Hinten sieht man den ehemaligen Posten Poppenreuth. Am Horizont grüßt der Kornberg.
->Gerald, hast du noch was schönes zu jenem Thema vergangener Tage?
malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
also dser Gang war an dem Tag nicht mit von der Partie. Tom aus Reichenbach war mit dabei, ist halt schon ein paar Jahre her. Wir waren damals als jüngere Kollegen schon etwas überflüssig im Bw Reichenbach, deswegen konnten wir den Technologen nach den Umleitungen nach Marktredwitz fragen. Der liebe Kollege J.L. aus G. sagte uns auch die Züge und die Zeiten an denen jemand eingeteilt war. Deswegen zogen wir beide los. Dich rief ich damals irgendwie an, deswegen warst Du auch gleich mit da an dem Morgen. Die Einfahrt in Franzensbad haben wir zwei noch richtig gut machen können. Dann kam ein blauer Opel Corsa um die Ecke gebraust. Das war doch schön damals oder? Danke für die Aufarbeitung der Erlebnisse.
Hier noch ein paar Ergänzungen.
Das war das erste Bild in Vojtanov vom Dg 75908 von Reichenbach nach Pechbrunn über Bad Brambach und Cheb. Der Lokführer war damals Jochen Demel, ein Adorfer Urgestein.
Markus zeigte das Bild schon, hier nur eine etwas andere Einstellung. Das Auto von Malo parkte bereits neben meinem Golf.
Der erste Zug von Marktredwitz über Cheb kommend, war der Dg 75661, bespannt mit der 232 091 und 609. Die zweite Lok gibt es noch heute, allerdings nun in NNR beheimatet.
Markus sprach das Depo in Sokolov an, hier sind zwei Aufnahmen vom 20.8.1994, also gut einem Jahr vor der beschriebenen Umleitung. Die Welt war dort noch in Ordnung. Im Abendlicht sonnten sich die 781 444, 568 und 567.
Auf den ersten Bild unsichtbar versteckten sich noch die 781 462 und 578 im Haus. Nur die 578 ist heute noch betriebsfähig vorhanden, gehört allerdings nicht mehr der CD.
da siehst mal, was von damals noch in Erinnerung ist. Das der "Borni" mit dabei war, weiß ich gar nicht mehr. Und das Dia vom mittleren Bü, am Supermatrkt in FL, fehlt mir. Ob das bei awp noch umher liegt?
Falls Du den Drang zum Scannen hast, wäre jener Umleitertag nebst Thema "Wismut", und auch die Plößberger Umleitung 1994!, noch eine Winterbeschäftigung. Hinterher Austausch der Dateien, oder Zusammenfassung als Datenbank. Mit Gang, AR, usw... Heiko wird was haben. Ob man UK dazu bewegen könnte?
Markus
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
eigentlich Kurort Oberwiesenthal, zur Zeit aber Mühldorf am Inn
Hallo Markus+Moki,
herrliche Aufnahmen. Wenn die Zeit doch noch mal wiederkäme... *träum*
Danke, das ihr uns solch tolle Erlebnisse zeigt und uns so an euren Erlebnissen teilhaben lasst. Ja, ich sitze gerade an den Tonaufnahmen vom neuem Buch "Ludmillas in Bayern" Band 2 Güterverkehr. Da werden auch so laut ackernde Lüfter vertreten sein, die das Kühlwasser der Ludmillas noch mit der entsprechenden Lautstärke, wie wir sie kennen und lieben, herunterkühlen. Heiko war heute bei mir und hat sich aus meinem Sammelsorium eine Auswahl zusammengesucht, die es jetzt CD-tauglich zu machen gilt. Dann können wir zumindest nachempfinden, was das dereinst für eine Soundentwicklung war.
Geil waren auch die Kohlezüge früher zum Heizkraftwerk Chemnitz-Küchwald. Was war das eine Musik, wenn 2 altbelüftete Ludmillas nach ihrer Zugkreuzung in Burgstädt einen 2000 Tonnenzug den Wittgensdorfer Berg hochoxen durften. Da können die schallgedämpften GM-Lokomotiven von HHPI nicht mithalten...
Raum Neusorg, Dienstort Marktredwitz gleich unterhalb Bahnhof
Guten Abend,
hab` leider erst jetzt malo's Beitrag aufgemacht und komme dem Wink mit dem Zaunpfahl gerne nach - auch wenns dadurch wieder mal spät wird
Zunächst mal der Damm bei Marktredwitz, der nach dem Dammrutsch teilweise abgetragen und hier bereits wieder aufgeschüttet wird:
Sämtliche Plangüterzüge wurden via Neuenmarkt - Lichtenfels umgeleitet. Neben den "Mischern" aus Richtung Dresden/Leipzig waren auch die Milchzüge von Elsterwerda nach Italien einschl. Leerrückführung dabei. Die meisten Güterzüge erhielten nordwärts wegen der Steilrampe bzw. bei Sommerhitze generell eine Vorspannlok. Zur Einsparung einer Leerfahrt erhielt der IR Karlsruhe-Gera einen 614 zwischen Marktredwitz und Hof am Schluss beigestellt.
Hier nun der Bilderbogen im Abschntt Oberkotzau - Neuenmarkt-Wirsberg; bitte habt Verständnis, dass ich jetzt nicht noch die Bilddaten raussuche...
Bilder von der Tschechienroute habe ich leider nicht, da ich damals frisch verliebt war und den Lebensmittelpunkt in Bayeuth bei der Freundin hatte und nur zur Arbeit nach Marktredwitz pendelte.
besten Dank um die Ergänzung. Wäre heute so eine massierte Umleitung via Marktschorgast, man würde meinen, eine Dampflok käme daher, so viel Fans würden wohl am Pulschnitzberg stehen.
An diese angehängten 614 erinnere ich mich noch. In meinen genau 100 ! Dias von 229er-Leistungen aus der Region ist leider nur ein Belegbild zu finden. Ärgerlich, denn der 2561 war mein meistfotografierter Zug zu jener Zeit.
Hier der IR2561 mit 229 171 am 28.Juni 1995, Kreuzung in Holenbrunnsiedel mit einer netten Lz aus 365 198 + 211 032+024. Es war eingleisig, also hieß es für die Lz warten auf den IR von Marktredwitz hoch!
malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
Eisenbahnforum Vogtland
»
Betriebsalltag einst und jetzt
»
Eisenbahnbetrieb im Ausland
»
Umleiter Bad Brambach
Thema drucken
05.01.2014 14:19
Antworten
Private Nachrichten
Logout
