Knapp 1 Stunde nach unserer Ankunft in Adršpach standen wir schon wieder auf dem Bahnsteig. Die Landschaft werde ich mir garantiert noch einmal in Ruhe anschauen, heute waren wir aber wegen der Eisenbahn hier. Der nächste Zug unserer Reise sollte der Os 15758 nach Trutnov werden. Mit 7 Minuten Verspätung kam die RegioNova aus Teplice n.Metují und um 11:50 Uhr setzten wir unsere Rundreise fort.
Einfahrt von ČD 814 107 als Os 15758 nach Trutnov hl.n. in Adršpach.
Die Strecke führt um die Felsenstadt herum.
Zugkreuzung mit ČD 814 038 als Os 15759 in Janovice u Trutnova.
Wir hielten die Verspätung konstant und erreichten 12:40 Uhr Trutnov hl.n.. Hier stand bereits unser nächster Zug bereit. Mit dem R 926 „Rozkoš“ ging es direkt weiter. Im Zugverband war ein alter Halbgepäckwagen der Gattung BDs449 eingereiht. Wir hatten das Glück und fanden noch ein freies Abteil in diesem Wagen (CZ-ČD 51 54 82-40 378-6). Pünktlich um 12:43 Uhr setzte sich ČD 754 050 mit dem Zug in Bewegung.
ČD 754 050 mit dem R 926 „Rozkoš“ nach Praha hl.n. in Trutnov hl.n..
Unser Abteil im BDs449 (CZ-ČD 51 54 82-40 378-6).
Hinter Trutnov-Poříčí wird die Strecke und Straße nach Adršpach überquert.
Zugkreuzung in Malé Svatoňovice mit ČD 750 701 und R 925 „Cidlina“ nach Trutnov hl.n..
Die Landschaft war nicht langweilig, der Himmel aber Wolkenverhangen.
Einfahrt in Hradec Králové.
In Hradec Králové wurde der Zug von Diesel- auf E-Traktion umgespannt. Ab hier übernahm ČD 163 089. Wir hatten 13 Minuten planmäßigen Aufenthalt und setzten unsere Fahrt 14:08 Uhr fort.
ČD 754 050 ist bereits im Gleisvorfeld verschwunden. ČD 163 089 setzte an den Zug.
Nach 135 Kilometern stiegen wir um 15:00 Uhr in Nymburk aus. Vor der nächsten Etappe wollten wir uns noch etwas die Beine vertreten. Nicht weit vom Bahnhof fließt die Elbe, die hier noch auf den Namen Labe hört. Mir machten uns auf dem Weg dahin und stellten fest, dass Nymburk nichts zu bieten hat. Einziges Highlight ist vielleicht die Elbbrücke der Staße nach Kolín.
Portrait unseres BDs449 (CZ-ČD 51 54 82-40 378-6) in Nymburk.
ČD 163 089 fuhr mit dem R 926 „Rozkoš“ ohne uns weiter nach Praha hl.n..
Elbbrücke in Nymburk.
Zurück am Bahnhof fuhren wir 16:10 Uhr mit einem CityElefant als Os 5831 weiter nach Kolín, wo wir 16:37 Uhr ankamen. Jetzt stand die nächste große Etappe für diesen Tag auf dem Programm. Mit dem R 987 „Sázava“ lagen 195 Kilometer und 3 Stunden Fahrtzeit über Havlíčkův Brod nach Brno vor uns. Der Zug erreichte Kolín pünktlich um 16:44 Uhr.
Im Zugverband war neben den modernisierten Wagen mit der Ordnungsnummer 366 auch ein klassischer Bautzener UIC-Y Wagen, direkt hinter der Lok, eingereiht. Vor Einfahrt des Zuges war somit klar, wo eingestiegen werden sollte. Als der Zug dann einfuhr wurde schnell ersichtlich, dass der Plan nicht aufgehen wird. Der Zug war rappelvoll. Die Leute standen in den Gängen und Einstiegsbereichen. Wir kämpften uns trotz alledem durch den Zug und fanden im Multifunktionswagen der Gattung Bbdgmee236 (CZ-ČD 61 54 84-71 010-3) überraschend noch 2 Sitzplätze.
Einfahrt von ČD 362 024 mit dem R 987 „Sázava“ aus Praha-Smíchov nach Brno hl.n. in Kolín.
Beim Halt in Kutná Hora leerte sich der Zug schon etwas. Wir warteten aber noch bis Havlíčkův Brod und versuchten unser Glück noch einmal. Tatsächlich hatte sich der Zug hier soweit geleert, dass es nun einige freie Abteile im B249 (CZ-ČD 51 54 20-41 917-5) gab. Wir zogen von Wagen 370 in den Wagen 366 um und genossen die restlichen 121 Kilometer wieder am offenen Fenster.
Endlich konnte ich die Fahrt wieder am offenen Fenster genießen.
Begegnung mit dem Bardotka Prototyp T478.1002 in Žd‘ár nad Sazávou.
Das Empfangsgebäude in Křižanov.
ČD 263 001, eine der beiden bei der ČD verlieben reinen 25 kV-Maschinen, mit dem Os 4916 von Vranovice nach Křižanov.
Zwischen Vlkov u Tišnova und Tišnov wurde trotz des Feiertag am frühen Abend kräftig gebaut. Die Strecke von Havlíčkův Brod nach Brno fand ich sehr abwechslungsreich. Sie ähnelt von ihrer Charakteristik der Sachsen-Franken-Magistrale.
Streckenerneuerung zwischen Vlkov u Tišnova und Tišnov.
Blick auf Tišnov.
Einfahrt in Brno hl.n..
Mit 4 Minuten Verspätung erreichten wir Brno hl.n. um 19:44 Uhr. Unser Tagesziel hatten wir aber noch nicht erreicht. Zwei Dinge benötigt man am Abend: Etwas zum Essen und ein Quartier für die Nacht. Wenn wir in uns hinein hörten, war für ersteres langsam Zeit. Etwas warten war aber noch angesagt. Wie am Vortag wollte wir den Abend bei der JLV ausklingen lassen. Ich hoffte, dass es an diesem Abend klappt.
Nächster Zug unserer Rundfahrt sollte der EC 283 „Metropolitan Slovenská strela“ nach Bratislava werden. Mit ihm wollten wir unserem Nachtquartier entgegen fahren und etwas gegen die leere im Magen unternehmen. Der Zug war pünktlich und verließ Brno um 20:23 Uhr.
ČD 362 033 und 362 024 mit dem R 987 „Sázava“ in Brno hl.n..
Einfahrt von ZSSK 350 003 mit den EC 283 nach Bratislava. Hinter der Lok der Kursschlafwagen nach Prešov.
Der Speisewagen, ein WRmz815 (CZ-ČD 73 54 88-91 005-1), war eingereiht, die Küche warm, das Personal hoch motiviert. Wir bestellten, nein keine Knödel, sondern Schnitzel mit Bratkartoffeln. Während wir auf unser Essen warteten ging hinter dem Zug die Sonne unter.
Das Essen war ausgezeichnet, ein Nachtisch in Form von Buchteln mit Vanillesoße musste natürlich auch noch sein.
Pünktlich erreichten wir Bratislava hl.st. um 21:50 Uhr. Da unser Jízdenka na léto in der Slowakei nicht galt, hatte ich vorab bei der ZSSK einen Fahrschein von Břeclav nach Bratislava für 5,20 €/Person gekauft. In Bratislava ging derweil ein kleines Unwetter nieder. Nach einer Runde durch den Bahnhof saßen wir am Hausbahnsteig und warteten auf unser Nachtquartier. Plötzlich gab es einen Blitz, direkt gefolgt vom Donner und dann war es um uns dunkel. Für 10 Sekunden war im kompletten Bahnhof das Licht aus. Nur noch die Signale leuchteten Rot vor sich hin.
Bratislava hl.st. im Regen.
Langsam wurde es etwas ungemütlich, der starke Regen hörte nicht auf. Unser Nachtquartier wurde derweil mit 12 Minuten Verspätung angekündigt. Wir hatten ein Deluxe-Double im Langschläfer-Schlafwagen des EN 476 „Metropol“ nach Praha hl.n. gebucht. Einen Monat vor unserer Fahrt, als ich die Bettkarten für 35 €/Person (Plätze 52 / 56) gekauft hatte, war es das letzte freie Abteil. ČD 380 001 brachte den Zug aus Budapest. Wir stiegen ein und um 23:15 Uhr setzte sich unser Hotelzimmer auf Rädern in Bewegung. Wir freuten uns über die Möglichkeit im eigenen Abteil zu duschen und fielen anschließend ins Bett. Bei der Ankunft in Břeclav kurz nach Mitternacht schlief ich ein.