Auch wenn ich ein Fan der Berge bin, es gibt auch bei uns so einige schöne Ecken und Attraktionen.

Eine davon ist ‚De lütt Kaffeebrenner‘. Auf den Spuren der Bahnstrecke ‚Grevesmühlen – Klütz‘, auf der der letzte Verkehr im Mai 1995 abbestellt wurde, wurden die 2006 bereits entfernten Gleise auf einer Teilstrecke von gut 4,5 km mit 600mm Schmalspurgleisen wieder aufgebaut. Seit Juni 2014 fährt nun ‚De lütt Kaffeebrenner‘ oder auch ‚Klützer Kaffeebrenner‘ zwischen Klütz und Reppenhagen hin und her. Verantwortlich für das Ganze ist die ‚Stiftung Deutsche Kleinbahnen‘, die sich trotz des Plural im Namen offensichtlich nur mit dem Kaffeebrenner befaßt.

Das sanierte Bahnhofsgebäude ist denkmalgeschützt und beherbergt u.a. einen Souvenirshop mit Fahrkartenverkauf sowie ein kleines Museum, welches aktuell wegen Nach-Corona-Ängsten immer noch zubleibt. Neu seit meinem letzten Besuch ist ein kleines Kaffee. Der einständige Lokschuppen ist ebenso saniert wie die Segmentdrehscheibe, die zu den Besonderheiten des Bf Klütz zählt. Auch gibt es noch eine Fahrzeughalle, wohl mit Werkstatt. Auf aktuelle Nachfrage wurde mir gesagt, daß die Segmentdrehscheibe problemlos zugänglich ist. Anders der Lokschuppen. Der Lokführer, als einer von zwei Bediensteten, läßt Besucher auf Nachfrage wohl schon mal rein, aber nur solange es nicht mit seinen eigentlichen Aufgaben kollidiert.

Der Fahrbetrieb von drei täglichen Fahrten wird mit historischen Wagen und Kleinlokomotiven realisiert. U.a. ist die ehemals Wangerooger Inselbahn-Lok 329 501 hier im Einsatz. Dampfbetrieb wird nur zu ganz seltenen Anlässen, in diesem Jahr nur zu Pfingsten veranstaltet.

Weitere Touristische Highlights rund um den Kaffeebrenner sind Schloß Bothmer, die Mammutbäume im Lenorenwald und das nahegelegene Ostseebad Boltenhagen.

Sehenswerte YouTube-Videos:
Klützer Winkel und sein Kaffeebrenner
Historischer Personenverkehr der KOE(Klützer Ostseeeisenbahn zwischen Grevesmühlen und Klütz im Juli 2001
Regelbetrieb mit Einblicke in Lokschuppen und Segmentdrehscheibe in Klütz

Links zum Thema:
Bahnstrecke Grevesmühlen-Klütz auf Wikipedia
Webseite des 'Lütt Kaffeebrenner alias 'Stiftung Deutsche Kleinbahnen'
Schloß Bothmer

Auch wenn ich den Kaffeebrenner als Attraktion bezeichne, was er für die Region, den Normal-Nicht-Eisenbahnkundigen-Touristen, allen voran deren unbedarften Sprößlingen und den wenigen Arbeitnehmern auch ist, so kommt mir persönlich das Alles ein bißchen so vor, als hätte man hier ein zu großes Fahrgeschäft oder ein zu klein geratenen Vergnügungspark erschaffen. Das Ganze ist in meinen Augen ein auf Gemeinnützigkeit abgestellter Gewerbebetrieb, der mit den Mitteln der Stitung wirtschaftlich funktionieren muß. Mag sein, das das bei einem Investitionsvolumen von angeblich zwei Millionen Euro auch nicht anders geht, wenn die Stiftung von Dauer sein soll. Im Gegensatz zu den MPSB, deren Anlagen in der Ausdehnung vergleichbar sind und über die ich HIER schon mal berichtete, fehlt es dem Kaffeebrenner m.M. nach eisenbahnbezogenem Tiefgang. Da nützt es auch nichts, dass sich die Mitarbeiter jede Menge Mühe geben und super freundlich sind. Sie sind Arbeitnehmer und müssen Weisungen befolgen. Zudem hat das Alles mit der ursprünglichen Eisenbahn nur den Streckenverlauf und den Namen gemeinsam.

Trotz dieser Ansichten war ich im Juni 2019 der Enkel und Freunden mit Kindern wegen in Klütz und habe dann auch die 10 € Fahrpreis für Hin -u. zurück berappt.

Der komplett sanierte Bahnhof von Klütz.


Die üblichen Personenwagen warten darauf, dass die Lok umläuft und sie an den Haken nimmt.


'Stiftung Deutsche Kleinbahnen' Lok2 der Firma Diema von links und rechts. Wirklich Infos zu den Fahrzeugen gibt es auf der Webseite nicht, oder ich bin zu doof, sie da raus zu ziehen.
Ich nehme an das diese Lok heute als die ehemals Wangerooger Inselbahn-Lok 329 501 gekennzeichnet ist.




Die im nahen Lenorenwald zu findenden Mammutbäume sind mindestens 40m hoch und messen im Umfang 2,40 bzw. 2,60 m.