Cargos bestes Pferd im Stall, 132 618 im DR-Lack inklusive alter Beschilderung, war die letzten Tage für Militärverkehre im Erzgebirge unterwegs. Jetzt sollte sie wieder zurück nach Halle, um am Tag der Schiene im Bw G ausgestellt zu werden. Dafür bespannte sie letzte Nacht den weiträumigen Umleiter-EV-Zug 51831 Zwickau - Halle. Statt auf direktem Laufweg mit 127 km, ging es von Zwickau über Chemnitz, Riesa, Falkenberg, Wittenberg, Dessau und Delitzsch nach Halle über satte 302 km Laufweg. Ein Umweg von zusätzlich 138 %!
DB Netz berechnet für Umleiter zwar "nur" die normalen Streckengebühren über den Direktweg. Der massive Zusatzaufwand für Energie, Fahrzeuginstandhaltung und die Personalkosten bleibt aber komplett beim EVU hängen!

In Zwickau macht sich 132 618 gegen 1 Uhr nachts bereit für ihre Zugleistung.



In der Ausfahrgruppe ist 51831 bespannt und wartet auf die Abfahrt. Mit knapp 1.400 t Wagenzuglast und 520 m Länge ist er heute bestens ausgelastet.



In Chemnitz Hbf hat 132 618 ihre größte Herausforderung, die lange und kurvenreiche Steigungsstrecke von Glauchau bis Wüstenbrand hinauf, bereits hinter sich. Trotz Nieselregen und schmierigen Gleisen hat sie unsere gute alte Russin mit Bravour gemeistert. Mit den üblichen 80 - 90 t leichten Drehstromern hängt man bei diesem Wetter und Streckenverhältnissen an solchen Zügen dran wie ein Schluck Wasser, bis zum Liegenbleiber ist da alles möglich und üblich. Von nun an gehts nur noch bergab oder über größtenteils ebene bis schwächer ansteigende Strecken bis nach Halle. Nebenan steht noch Triangulas 232 173 im ausgeblichenenen "Schweinchenrosa" und hält Nachtruhe.

Und da wundert man sich das Cargo immense Verluste einfährt. Sind denn diese Strecken alle gesperrt? Wahnsinn.