Eisenbahnforum Vogtland » Betriebsalltag einst und jetzt » Eisenbahnbetrieb im Ausland » [AT] Sommerurlaub im Pongau (15 B.)
Hallo,
Ende März/Anfang April dieses Jahres glaubte ich nicht daran und auch ein paar Woche vor Urlaubsantritt war ich mir unsicher, aber tatsächlich konnte auch im Jahr 2020, das in Zukunft wohl ausschließlich mit der Ausbreitung des Coronavirus in Verbindung gebracht wird, ein Sommerurlaub unternommen werden. Aufgrund der geschlossenen Grenzen und der ganzen Unsicherheit wurde erst Ende Mai wirklich überlegt, wohin man den reisen könne. Da wir auch zu der Zeit immer noch mit der Rückabwicklung des Osterurlaubs, der uns per Bahn auf die iberische Halbinsel führen sollte und familienintern nur noch als „the best trip never made“ bezeichnet wird, beschäftigt waren und trotz deutlich zurückgegangener Infektionszahlen Grenzschließungen wie ein Damoklesschwert über der Urlaubsplanung schwebten, wurde Wert auf Nähe und unkomplizierte Stornierungsbedingungen gelegt. Strebte ich ursprünglich ein Ziel in Deutschland an, änderte sich dies schnell zugunsten der Nachbarländer, wobei hauptsächlich die geringe Auswahl an Unterkünften und deren horrende Preise die Gründe lieferten. Schnell rückte Österreich in den Fokus, denn dort hatte ich, zählt man mal eine Busreise mit der Omma in den frühen Neunzigern nicht mit, noch nie Urlaub gemacht. Die hiesige Bahnwelt fasziniert mich sowieso seit jeher und zudem gilt das Land als touristenfreundlich, schließlich war Familienurlaub angesagt. Die Wahl des Zielortes fiel auf St. Johann im Pongau. Warum, das kann ich jetzt auch nicht mehr so genau sagen. Wahrscheinlich eine gute Kombination aus Eisenbahnstrecken und Sehenswürdigkeiten in der Nähe. Und in der Tat, beide Sachen ließen sich von dort aus gut umsetzen. Ein paar Wochen vor dem Urlaub kam noch einmal erhöhte Unsicherheit auf, denn die Infektionszahlen schnellten aufgrund eines Vorfalls in Augustusburg in die Höhe und angesichts der Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Tönnies-Skandal ergriffen wurden, befürchtete ich schon, auch der Landkreis Mittelsachsen würde bei weiteren Fällen von regionalen Lockdown-Maßnahmen betroffen sein. Aber der nun wieder tägliche Blick auf die lokalen Infektionszahlen sorgte alsbald für Erleichterung.
Samstag, 18.07.20
Wie in jedem Jahr nahm man sich vor nicht allzu spät zu starten. Und wie in jedem Jahr startete man dann doch erst am späten Vormittag. Zwar stockte der Verkehr des Öfteren, aber vor größeren Staus blieben wir verschont. Einen Fotostopp hatte ich auf der Hinfahrt eingeplant, sollten doch demnächst die Integral-Triebwagen der Bayerischen Oberlandbahn durch Lint ersetzt werden. Die Strecke nach Bayrischzell verläuft hinter Holzkirchen in unmittelbarer Nähe zur Autobahn und so wurde kurz mal der Blinker gesetzt. Hatte ich im Verlauf der Fahrt noch die Hoffnung auf ein Sonnenbild gehabt, so verschwand diese spätestens kurz vor München. Zwei Züge sollten bei Darching auf Chip wandern. Leider versagte beim ersten die Technik, bzw. der Fotograf der vergaß die Kameraeinstellungen vom ein paar Tage zurückliegenden Versuch den Kometen „Neowise“ abzulichten auf die aktuellen Erfordernisse anzupassen. Nun ja, die Wartezeit auf den nächsten Zug konnte mit Lebensmittelbesorgung für die bevorstehende FeWo-Zeit genutzt werden. Auch eine Vignette für die benachbarte Alpenrepublik sollte an einer lokalen Tankstelle erworben werden, aber obwohl diese unmittelbar an der Autobahnabfahrt lag, verwies mich der Kassierer auf die noch kommenden Autobahnraststätten. Nicht weniger unerfreulich verlief die Fotoaktion, denn das hatte jetzt alles Zeit gekostet und so kamen wir nicht weit vor dem Zug an der avisierten Fotostelle bei Mitterdarching an, nur um dann festzustellen, dass die Strecke ziemlich eingekrautet ist. Die wenigen verbliebenen Minuten haderte ich zwischen einem streckenentfernteren Punkt mit dem Mangfallgebirge im Hintergrund oder einer gleisnäheren Position, welche die Telegrafenmasten besser ins nicht vorhandene Licht gerückt hätte. Im Endeffekt wurde es irgendwas dazwischen.
Bei Darching dieselt der auf den Namen der Stadt Bad Tölz getaufte VT 107 als BOB 86878 in Richtung Holzkirchen um sich mit seinen Schwesterfahrzeugen von den anderen Strecken zu vereinen
Je näher wir unserem Ziel kamen, desto schlechter wurde das Wetter. Unser Feriendomizil, etwas oberhalb der Stadt im wohl vor allem im Winter gut besuchten Alpendorf gelegen, empfing uns mit 13°C und Regen. Von den umliegenden Bergen sah man nahezu nichts, sie waren in die schweren Regenwolken gehüllt.
Sonntag, 19.07.20
Das Wetter veranlasste nicht zum frühen Aufstehen. Nach wie vor plätscherte es auf den Balkon der Ferienwohnung und die Wolken gaben keinen Blick auf die Bergwelt frei. Während des Frühstücks ließ immerhin der Regen nach und als wir zum auserkorenen Ziel des heutigen Tages, der nahegelegenen Liechtensteinklamm, aufbrachen, verbesserte sich ein wenig die Sicht ins Tal. Die Liechtensteinklamm ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Gegend, wovon auch die Menschenschlange vor dem Kassenhäuschen zeugte. Allerdings ging das alles trotz Corona-Schutzmaßnahmen, wie Maske, Desinfizieren und Abstand halten recht schnell voran. A propos Maske. Im Radio hörten wir schon beim Frühstück, dass die in Österreich recht lockeren Vorschriften, also im Vergleich zu Deutschland, wohl demnächst verschärft werden sollten, da die Infektionszahlen in letzter Zeit gestiegen sind. Die Klamm und die durch sie tosenden Wassermassen sind definitiv ihr Eintrittsgeld wert, jedoch waren es mir persönlich an der ein oder anderen Stelle dann doch zu viele Leute auf den schmalen Stegen.
Bis zu 300 Meter tief in den Fels hinein hat sich die Großarler Ache in den Fels erodiert
Auf dem Rückweg hinauf ins Alpendorf strahlte immer mehr die Sonne auf unsere Häupter, der Wetterbericht versprach auch Aufheiterungen zum Nachmittag, als wir das Quartier wieder erreichten, war von den Wolkenlücken jedoch weit und breit nix zu sehen, so wurde erstmal dem Gott des Müßiggangs gehuldigt. Auch nach der Siesta zeigten sich nur wenige blaue Flecken am Himmel, dennoch wurde ein Versuch unternommen, man könnte ja Glück haben. Als Motiv hatte ich mir die Salzachbrücke kurz vor dem Bahnhof Schwarzach-St. Veit ausgeguckt, von der ich schon einige Fotos gesehen hatte. Über diese sollte der IC 518 rollen, einer der wenigen Fernzüge, welcher die als „Giselabahn“ bezeichnete Strecke zwischen Salzburg und Wörgl unter die Räder nimmt. Allerdings ging schon die Anfahrt zum Motiv schief. In Schwarzach verpasste ich die Ausfahrt und befand mich plötzlich in der untertunnelten Ortsumfahrung wieder. Nun denn, so fuhr ich eben weiter bis zum nächsten Motiv, das ich mir vorher auf Liste gesetzt hatte. Hinter Schwarzach durchquert die Bahn eine klammähnliche Passage der Salzach, an deren Ende eine Brücke einen Blick auf die aufwändige Trassierung der Strecke in diesem Bereich bietet. Vor Ort angekommen stellte ich fest, dass sich direkt neben der Fotostelle das Haus Jaqueline befindet, an dem mehrheitlich Trucker zur „Einkehr“ stoppen. Viel Zeit war nun nicht mehr bis zum Zug und tatsächlich schien sich ein Wolkenloch verantwortlich für das Foto zu fühlen. Allerdings verlor es bis zur Zugdurchfahrt seine Kraft, was sich aber als nicht ganz so schlimm herausstellte, denn anstatt der erwarteten 1144 tauchte ein Steuerwagen auf. Auf dem Rückweg musste ich dann doch nochmal kurz am Motiv mit der Salzachbrücke stoppen und feststellen, dass die mir bekannte fotogene Stahlträgerbrücke samt paralleler Fußgängerflussquerung durch einen wenig attraktiven Betonneubau ersetzt wurde. Der einsetzende Nieselregen komplettierte die Ernüchterung.
So konnte hinter dem Thema Steuerwagen schon mal ein Haken gemacht werden, IC 518 schlängelt sich durch das enge Salzachtal hinter Schwarzach
Kurz vor seinem Ziel in Schwarzach-St. Veit überquert S 25723 aus Bad Reichenhall kommend die neue Salzachbrücke
Montag, 20.07.20
Der erste kurze Blick früh am Morgen offenbarte tiefhängende Wolken, aber zum Frühstück klarte es mehr und mehr auf. So wurden direkt nach dem Frühstück die Pferde gesattelt. Etwas Eisenbahnfotografie sollte in den heutigen Tag integriert werden, an dem laut Wettervorhersage ab dem Nachmittag mit Schauern zu rechnen sei. Erster Programmpunkt war der IC 515, der den schönen Namen „Hahnenkamm“ trägt und einer der wenigen Fernzüge über die als „Giselabahn“ bezeichnete Strecke von Wörgl nach Salzburg ist. Ein schönes Motiv hatte ich mir bei Saalfelden notiert und die Nähe zum Zeller See überzeugte auch die Familie, die angesichts der hohen Temperaturen einen Sprung ins kühle Nass anstrebte. Bevor es losging, sollte aber einmal der Blick aus dem Alpendorf hinab ins Salzachtal mit Zug verewigt werden. Dafür bot sich RJ 691 an, der Klagenfurt mit Wien verbindet und auch pünktlich im Sucher erschien.
Der Ausblick fast vom Balkon aus – der von der Tauernbahn kommende RJ 691 ist in Schwarzach-St.Veit, auf das wir hier schauen, auf die Giselabahn eingeschwenkt und kurvt nun gemächlich dem nächsten Halt in St. Johann entgegen
Nun aber auf zum Hahnenkamm, wekcher in der Regel von einer 1144 bespannt wird, die für mich persönlich eine der optisch gelungensten Elektrolokbaureihen darstellt. Die Fotostelle nahe Breitenbergham, das nur aus ein paar Häusern, Höfen und einem Gasthof besteht war schnell gefunden und auch der „Alpenstaubsauger“ erschien pünktlich und hatte völlig unerwartet sogar ein paar Wagen mehr am Haken, als ich von Fotos her erwartete.
Dank zweier zusätzlicher Wagen füllt der „Hahnenkamm“ das Motiv bei Breitenbergham kurz nach dem Halt in Saalfelden perfekt aus
Danach war eigentlich zunächst kein weiterer Programmpunkt im Bereich Eisenbahnfotografie geplant. Allerdings war dem Rest der Familie jetzt auch nicht so richtig nach Baden zumute, die Sonne stand zu hoch, das könne man doch eher am Nachmittag machen. Tja, es ging tatsächlich in Richtung Mittag, bestes Licht. Der Vorschlag, die Krimmler Wasserfälle anzuschauen stieß auf allgemeine Zustimmung und so bogen wir in Zell am See rechts ab ins Pinzgau. Neben der Salzach begleitete uns auch die Pinzgauer Lokalbahn, die auf 760 mm Spurweite Zell am See mit Krimml verbindet. Die Strecke war lange von der Stilllegung gefährdet, wozu auch ein starkes Hochwasser im Jahr 2005 einen erheblichen Beitrag leistete. Dank der Übernahme durch die mehrheitlich in kommunaler Hand befindliche Salzburg AG konnte jedoch die komplette Strecke bis Krimml wiederhergestellt werden und stellt nicht nur für Touristen ein attraktives Angebot dar. Im Vorfeld hatte ich mir bei Rettenbach ein Motiv notiert, welches mir zusagte. Zwar dürfte es lichttechnisch in ein paar Stunden deutlich besser sein, aber da würden wir wohl noch an den Wasserfällen weilen. Zudem schwappten die bis jetzt ausschließlich über den Bergen zu findenden Quellwolken mehr und mehr in die Täler hinein und siehe da, die Sonne bzw. die Erde war doch schon deutlich weiter gewandert als zunächst befürchtet. Den Betrieb auf der Strecke teilen sich Triebwagen der vormaligen ÖBB-Baureihe 5090 mit von Gmeinder D75 bespannten Wendezügen. Die beiden hier innerhalb von knapp 15 Minuten erschienen Züge bildeten exakt diese Vielfalt ab.
Aufgrund der häufigen Nähe zur Salzach und dem an ihr entlangführenden Radweg ist der Fahrradwagen obligatorisch – D 75 84 rauscht gleich durch den Bedarfshalt Rettenbach Krimml etgegen
Nächster Stopp war erst der Touriparkplatz der Krimmler Wasserfälle, von dem es noch ein Stück bis zu den Wasserfällen zu laufen ist, leider befindet sich der Bahnhof der Lokalbahn noch deutlich weiter entfernt von der Sehenswürdigkeit. Selbige ist definitiv eine Reise wert. So kann man von recht natürlich in die Natur integrierten Balkonen, die über einen sich in der Nähe des Wasserfalls hinaufschlängelnden, recht steilen Wanderweg abzweigen, den Wasserfall bzw. seine vielen Stufen aus der Nähe beobachten und aufgrund der Nähe die imposante Kraft der sich ins Tal hinabstürzenden Fluten bestaunen. Auch die unterste Ebene, wo das Wasser der Krimmler Ache in die junge Salzach stürzt und von uns als erstes aufgesucht wurde, hat durch die meterhochaufbrausende Gicht etwas Besonderes, ein Bad benötigte man nach nahem Herantreten und kompletter Durchnässung edenfalls nicht mehr.
Begibt man sich zu den im Bild sichtbaren Menschen, kann man auch gleich Shampoo und Duschgel mitnehmen
Wo Licht und Wasser, da ist auch meist ein Regenbogen – Blick von einer der unteren Ebenen auf Krimml
Unseren Ausflug zu den Wasserfällen rundeten wir mit einer Einkehr im Gasthaus Schönangerl, zwar gut besucht aber nicht überlaufen. Von hier aus hätte man auch noch die oberen Stufen der Fälle als auch die Hochebene des Achental problemlos erwandern können, aber wir fühlten uns auch so touristisch gut gesättigt und das ein oder andere Eisenbahnfoto schwebte mir auch noch vor. Denn die Quellwolken, die zwischendurch auch Unterstützung von großflächigen Schleiern bekamen, verringerten ihre Ausdehnung zusehends. Problematisch gestaltete sich dagegen der Lichteinfall, denn an vielen potentiell attraktiven Positionen befand sich das Licht genau in Gleisachse. Bei Neukirchen am Großvenediger fand ich einen schönen Blick auf die Strecke und selbigen Berg im Hintergrund. Leider fehlten auch hier ein paar Grad für eine bessere Ausleuchtung und eine höhere Position schadete dem Motiv auch nicht. Auf der weiteren Heimfahrt gen Ziel im Pongau erfolgte noch einmal ein Stopp bei Walchen, da hier die Strecke ein paar Bögen beschreibt und zudem aufgrund der Nähe zu Zell am See auch am späten Nachmittag noch ein 30-Minuten-Takt herrscht, welcher durch zusätzlich bis Niedernsill eingelegte Züge entsteht. Ein solcher stand als erstes auf dem Plan und obwohl immer weniger Wolken am Himmel vorzufinden waren, verdunkelte eine hartnäckige Wolke den Berghang im Hintergrund, was beim darauffolgenden lokbespannten in Richtung Krimml glücklicherweise entfiel.
Meist wird für die Taktverdichter zwischen Zell am See und Niedernsill nur ein Solo-5090 eingesetzt, ein unerkannt Gebliebener fährt hier dem sich im Hintergrund befindlichen Piesendorf entgegen
Danach wurde noch unterwegs eingekauft, denn in Österreich schließen die Läden deutlich eher als in Deutschland und die Heimfahrt angetreten, wobei im Salzachtal zwischen Bruck und Lend das ein oder andere Motiv ins Auge stach, okay, nur das eine, nicht das andere.
Dienstag, 21.07.20
Keine Wolke trübte den Blick beim Aufwachen, zum Frühstück waren es jedoch schon recht viele Quellwolken oberhalb der Berggipfel. Die Temperaturen sollten heute noch einmal deutlich höher liegen als am gestrigen Tage, sodass sich für ein höher gelegenes und damit kühleres Ziel entschieden wurde, die Großglockner-Hochalpenstraße. Diese 1935 eröffnete Verbindung zwischen Bruck im Pinzgau und Heiligenblut in Kärnten bietet eine spektakuläre Trassierung mit unzähligen Serpentinen und Kehren und fantastische Ausblicke auf die Berge der Hohen Tauern. Auf dem Hinweg begegnete uns aber am bekannten Motiv bei Högmoos noch der „Hahnenkamm“, wobei mich dort der spitze Lichteinfall überraschte.
Der heut wieder auf das Normalmaß von vier Wagen zurechtgestutzte Hahnenkamm bei Högmoos, der Zug wurde aufgrund des spitzen Sonnenwinkels etwas aufgehellt
Kurz vor der ersten Passspitze, dem Fuscher Törl, parkten wir das Auto und liefen zur 2572 Meter hohen Edelweißspitze. Nach kurzer Brotzeit ging es wieder herab und mit dem Auto zur Franz-Josefs-Höhe, welche auf 2369 Meter gelegen einen hervorragenden Blick auf die Großglocknergruppe und die Pasterze, den längsten Gletscher der Ostalpen, bietet. Letzterer macht in letzter Zeit aber vor allem mit seiner starken Schrumpfung von mehr als 50 Meter jährlich Schlagzeilen. Der nach Kaiser Franz-Joseph I., dem Franz aus den Sisi-Filmen, benannte Ort zählt zu den meistfrequentierten Plätzen Österreichs, aber überfüllt war es hier keineswegs, was auch sicherlich auf die in Corona-Zeiten ausbleibenden Busreisen zurückzuführen ist, die hier oben üblicherweise einen Pflichtstopp haben. Ebenso bekannt ist die Franz-Josefs-Höhe für die Möglichkeit ohne großes Klettern oder Wandern oder Ausharren in der Natur Murmeltiere aus nächster Nähe beobachten zu können. Auch uns begrüßten gleich mehrere der putzigen Tiere und sorgten insbesondere beim Nachwuchs für Unterhaltung.
Blick von der Edelweißspitze auf die Berge der Glocknergruppe und die Hochalpenstraße, der Namensgeber versteckt sich hier noch
Die Franz-Josefs-Höhe bietet eine hervorragende Sicht auf Österreichs Höchsten und Murmeltiere, beides hier im Bild
Nun stand ein bisschen Bewegung auf der Tagesordnung, aber für eine größere Tour fehlte die Motivation und auch ein wenig die Zeit, wir befanden uns schon „tief“ im Nachmittag. So ging es nur einmal hinab zum Gletschersee. Hier eröffneten sich auch Blicke auf die Standseilbahn, die Anfang der 60er Jahre errichtet wurde um den Touristen den Ab- und Aufstieg zum Gletscher zu erleichtern, jetzt aber irgendwo im Nirgendwo endet. Erfreulicherweise zeigte sich jetzt sogar wieder die Sonne für einen längeren Zeitraum und ermöglichten ein paar Fotos
Wo kann man schon eine komplette Strecke fotografieren – ein passendes Wolkenloch erfasst die vom See aus gesehenen Gletscherbahn
Nach ein paar Schritten entlang des Gletschersees stiegen wir wieder hinauf und liebäugelten ein wenig damit, uns den Aufstieg von der Bahn erleichtern zu lassen., aber die Preise machten uns Beine. Über die Hochalpenstraße gelangten wir wieder in Richtung Pinzgau, kurz nachdem wir bei Bruck wieder auf die Straße Richtung Pongau einschwenkten, musste allerdings nochmal kurz gehalten werden. Von der Straßenbrücke über die Giselabahn bietet sich ein schöner Blick gen Osten und ein Zug in die passende Richtung dürfte auch gleich erscheinen. Zwar stand das Licht noch sehr spitz, aber die auf einem Hügel befindliche Kirche des heiligen Georg von St. Georgen entschädigte dies. Beim Aussteigen aus dem klimatisierten Auto bestätigte sich, dass die Flucht in die Höhe die richtige Entscheidung war, trotz frühabendlicher Stunde lag eine schwere Schwüle im Tal. Gänzlich unerwartet tauchte vor der avisierten S-Bahn nach Saalfelden ein kurzer, von einem Taurus gezogener Mischer auf. Zwar huschte ein entgegenkommender E-Talent wenig fotogen ins Bild bzw. war noch nicht aus diesem verschwunden, aber über einen überraschenden Güterzug freut man sich doch immer, vor allem, wenn das eigentlich geplante Bild dann stark durch die Quellwolken beeinträchtigt wurde.
1116 100 mit dem Überraschungsgüter bei Bruck
Der Tag war nun beendet, für den nächsten Tag war wieder ziemlich warmes, aber auch instabiles Wetter vorhergesagt.
Fortsetzung folgt.
Danke für die Aufmerksamkeit!
björn

Sehr toller Bilderbogen. Wie der Gletscher geschmolzen ist echt krass war 2010
dort noch auf dem Eis wo jetzt der See ist. Bist du auch mal noch rüber bis Mayrhofen zu der Schmalspurbahn gefahren. Da ist ja an dem Wochenende meist sogar ein Dampfzug.
Dankeschön, nein, zur Zillertalbahn sind wir nicht gefahren. Urlaubszeit ist ja (leider) meist begrenzt und da muss man sich entscheiden :-)
Grüße
björn