#1 Unverhofft und so ... August-Reste von Vochtländer 28.08.2021 21:14

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Hallo und recht scheeen guten Abend,

heute kommt's mir beim Blick durchs Fenster eher vor, als wäre November, und nicht, dass eigentlich Hochsommer zu sein hätte. Hundstage, die auf sich warten lassen. Wobei manch einer auch darauf verzichten kann.
Egal, bei diesem herbstlichen Greirisch-Wetter habe ich doch zumindest endlich mal noch meine übrigen im Monat August entstandenen Bilder fertig gekriegt, von denen nun noch eine Auswahl gezeigt wird.
Wobei diesem achten Monat rückblickend zugestanden werden muss, dass er doch eine Vielzahl an Motiven ermöglicht hat. Die Getreidezüge durchs Elstertal nach und von Böhmen waren dabei sicher das Highlight, bisschen was anderes ist aber auch noch geworden.
Ich beginne in der Otto-Dix-Stadt Gera, wo ich am Abend vom Freitag, 06. August 2021, auf der Brücke über den dortigen Hauptbahnhof etwas Wartezeit verbrachte. Erwartet wurde eigentlich der abendliche Schnellzug nach Kassel.
Doch wie ich so dortstand auf der Theaterstraße und der Dinge harrte, die da kamen, nahm ich zunächst ein doch sehr an Diesellok erinnerndes Wummern wahr:
Unverhofft kommt auch noch vor, für mich in diesem Moment überraschenderweise kam sodann eine von Starkenbergers Eurodual mit einem vollem Sandzug Richtung Zeitz gedröhnt.
Die Salvator- sowie die Johanniskirche (man möge mich berichtigen) als markante Punkte der "Skyline" im Hintergrund, etwas Bw-Atmosphäre sowie InfraLeuna's neueste Lieferung ins Tanklager bilden einen Rahmen für die Zweikraftlokomotive und ihre nicht enden wollende Schlange grüner Vierachser voller Krümelzeugs.
Das Bild vom erwarteten InterCity wurde später übrigens ein "Erfurter-Bahn-Schaden".




"Das war der letzte Umleiter"- Habe ich mir öfters gesagt / gedacht. Es ist dann doch noch ordentlich was gerollt über Brambich. Unverhofft und sehr spontan konnte so am Morgen vom Mittwoch, 11. August 2021, das bereits gezeigte Bild der 232 701 in Hundsgrün entstehen. Ich häng's trotzdem noch mal mit hier ran, ganz einfach, weil es mir gefällt und diesem Monat doch ein kleines Erfolgserlebnis beschert hat.
Kurze Anekdote dazu noch: Als ich in Hundsgrün am Haltepunkt ankam, war DB Grünschnitt gerade schwer mit Mäharbeiten zugange.
Wobei diese auf den Bahnsteigen bereits beendet waren, aber "Wir müssen hier noch 'en Baum wegmachen, dann kasste Bilder machen".
Nun gut, der Baum war ein Ast und innerhalb von nicht mal zwei Minuten "umgelegt". " 'es Schild is frei..." waren die letzten Worte der DB Vegetarier (gemeint war das Bahnsteigschild Hundsgrün) hier vor Ort, die dann das Feld (also den Bahnsteig) räumten.
Ich kam sodann zu meiner Aufnahme der 232 701 am frisch gemähten Rasen-Bahnsteig.




Wenn's man schönsten ist, soll man eigentlich aufhören. Bin dann doch noch nach Voitersreuth geeiert.
Nach einiger Latscherei war zu Mittag Abbruch. Der Himmel zog eh immer mehr zu, zu viel Nervenkitzel wollte ich mir dann doch nicht antun.
Aber vielleicht wird am Nachmittag doch noch was in Rebersreuth ... !? Vermehrte größere blaue Lücken da oben haben mich dann doch Richtung Adorf getrieben.
Am bekannten Bogen zu Rebersreuth stand ich dann auch nicht allein.
Vogtlandbahn vorbei, müsste in Oelsnitz sein, wird gleich losgehen. Bange Blicke gen Himmel. Licht aus - selbstverständlich, und was für ein Riesen-Wolken-Fetzen.
Aus Richtung Leubetha kündigte ein Rauschen (das diesmal tatsächlich kein Traktor auf der B92 ist!) nun die ehemalige Reichenbacher Maschine mit ihrem Voll-Getreide an.
Als die Lok durch die Brücke kam, war der Vordergrund noch finster. Im letzten Moment kam Klärchen dann unverhofft doch noch raus.




Etwas ruhiger gestaltete sich das nächste Motiv, für dessen zufriedenstellende Umsetzung allerdings auch ein zweiter Anlauf nötig war.
Graslitz Hauptbahnhof, Ausfahrt Richtung Süden am Morgen.
Auch wenn derzeit keine 810er als Verstärkerzüge eingesetzt werden (immer noch Ferienfahrplan!), sollte eben ein RS1 zwischen Überwachunssignal der (Einfahr- als) Rückfallweiche und das wolhtuend Nicht-Neongelbe Andreaskreuz gequetscht werden.
Freitag der Dreizehnte war es und trotzdem kein Unglückstag, als im erwähnten zweiten Anlauf (nach dem vorhergehenden nichtgefälligen Anlauf am Donnerstag) meine Aufnahme vom Osobni vlak 17013 wurde; nicht unverhofft war 650 072 auf diesem Umlauf.




Spekuliert wurde seit Mittwoch, ob und wann mit der 232 701 noch mal durch's Tal der Weißen Elster gefahren wird. Am Sonntag, 15. August 2021, wurde noch ein Zug eingelegt.
Zunächst hieß es, früh um sechs sollte in Gera Abfahrt sein.
Am Wochenende sind die Stellwerke im oberen Teil der GWz aber so früh noch nicht besetzt. Also wurde es erst kurz nach um Acht mit der Abfahrt ab Gera.
Von Wünschendorf bis Adorf ist der Zug dann aber regelrecht durchmarschiert, es hat sich ein optimales "Loch" geboten.
Beim Sprudelweg am Bahnübergang in der Einfahrt vom Bahnhof Bad Brambach stand ich also zunächst ganz allein. Mit der Zeit haben sich die Ränge mit Fotografen aus Nah und Fern über mehere Etagen gefüllt.
Die Bratwurschtbude von der B92 in Mühlhausen hätte hier ein gutes Geschäft machen können, paar Kurgäste und einzelne Spaziergänger, die zufällig vorbeikamen, ließen die Anzahl der Menschlein vor Ort auf so um die 15 wachsen.
Hier nun jedenfalls mein Ergebnis:




Die Meute traf sich größtenteils im Bahnhof Vojtanov wieder und wuchs sogar noch um weitere bekannte Gesichter an.
Irgendwann tauchte dann auch der Vollzug mit Vectron von Süden her auf. Lokwechsel, gebremst, warten auf freie Strecke. Während die meisten der Gleichgesinnten der 232 vorausgereist sind, bin ich noch in Voitersreuth geblieben.
Güterzug mit E-Lok hat man hier ja auch nicht so oft.
193 741 verlässt hier mit dem oben gezeigten Leerzug den Grenz- und Betriebswechselbahnhof Vojtanov.




Ganz flink wurden dann die Pferde gesattelt, um den "Russen" doch noch zu kriegen. Im Grenzgebiet rund um den Hammer in Bad Brambach sollte Licht sein. Im Laufschritt den Hang hoch, warteten schon 3 + 1 Objektive die Vorbeifahrt des als 41380 ei'genummerten Getreidezuges ab. Nach gefühlten 1000 Versuchen meinerseits, den richtigen Standort zu finden, kam 232 701 mit dem altgedientenen Adorfer Lokführer am Trämpele Fotografen vorbeigeröhrt.
Der Himmel nicht ungetrübt, ist halt so.



Das, was mich stört / aufregt - nicht nur beim Bild, auch in der täglichen Realität - ist das Geschmiere an den Wagen.
Würde ich den Vandalen alles mit ihrer eigenen Zahnbürste runterkratzen lassen.
Würde man sie denn fassen und bestrafen (können / dürfen).


Weiter im Text,
meine jüngst gezeigte Aufnahme der Oelsnitzer Übergabe am Einfahrsignal Wünschendorf aus Richtung Wolfsgefärth blieb natürlich nicht die einzige an jenem Mittwochfrüh, 25. August 2021.
Im Block eben hinter dieser fuhr der Personenzug nach Weischlitz, folgend darauf dann der Güterzug nach Greiz-Dölau mit zuzustellenden Wagen für das Dolomitwerk hier vor Ort in Wünschendorf.
Ganz erhlich, ich dachte nicht, dass diese Übergabe doch zur Planzeit und damit passend zur Kreuzung mit dem Reiseverkehr ankommt, eben wegen dem eingleisigen Nadelöhr Gera-Zötzen - Wolfsgefärth. Unverhofft tat der Güterzug 53343 dies, man fand scheinbar ein passendes Loch.



Der Zugteil nach Greiz liegt hier komplett im Schatten des Baumes.

Natürlich wollte ich auch noch das Motiv der Brücke über die Weiße Elster mitnehmen, wenn man schon mal da ist.
In Kampfmontur, diesmal nur mit Gummistiefel, habe ich mich in vom Nebel und Morgentau triefend nassen Brennnnesselgebüsch am Elsterufer postiert.
Kurz nach um achte ward Licht auf dr Brück', zunächst für den Eilzug 3923 von der thüringischen Landeshauptstadt in die Perle des Vogtlandes.




Dieser kreuzte dann in Berga mit dem Personenzug nach Gera, welcher dann wiederum in Wünschendorf die Strecke frei machte für 261 015, deren Wagenzug zwar kürzer zu sein scheint als die Lok, aber an jenem Morgen schon als zweiter vollständig in der Elster gespiegelte Zug abgepixelt wurde ...




Ich wünsche allen Lesern noch ein angenehmes Wochenende.
Grüße gehen nochmals in die Führerstände und an die Getroffenen.

mfg Kevin

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