Hallo Eisenbahnfreunde,

Bundesbahn. Epoche IV. 211 mit Umbauwagen.

Diese Schlagworte bediente die Wutachtalbahn in den baden-württembergischen Sommerferien und setzte mit 211 041 der NeSA eine für ihren Umbauwagenzug zu 100% passende Zuglok ein. Ja - schlagt mich dafür - aber für mich persönlich ist diese Garnitur auf der schönsten regelspurigen Museumsbahn Deutschlands ein absoluter Traum und schon der Authentizität wegen deutlich schöner anzusehen als die BB 262.

Am 02.09.2022 nahm ich die knapp 230km an die schweizer Grenze in Angriff. Nach einem kleinen Frühstück am Fuße des Biesenbachviaduktes und einem barfüßigen Marsch über die nasse Wiese am Viadukt, rollt 211 041 zu Tale:
211 041 am 02.09.2022 nahe Epfenhofen (Baden-Württemberg) by Hendrik Flath, auf Flickr

An den Ausläufern des Klettgau gelegen, mitten im Wald, befindet sich der Haltepunkt Lausheim-Blumegg. Die beiden namensgebenden Orte befinden sich allerdings ganze 4km von Haltepunkt entfernt, welcher deutlich näher an der Ortschaft Grimmelshofen angelegt wurde. Nach einem kurzen Halt fährt der Zug weiter zum Endpunkt Weizen:
211 041 am 02.09.2022 in Lausheim-Blumegg (Baden-Württemberg) by Hendrik Flath, auf Flickr

Hier hätte ich es noch etwas länger aushalten können. Die Streuobstwiese, unterhalb des 153m langen Fützener Talüberganges gelegen, lag wunderbar im Halbschatten. Da ich für mein Bild eh liegen musste, war der Aufenthalt auf der Decke erst recht angenehm

211 041 am 02.09.2022 in Fützen (Baden-Württemberg) by Hendrik Flath, auf Flickr

Weiter nach Epfenhofen - hier bei der Überquerung des mit 264m Länge und 34m Höhe größten Viaduktes der Wutachtalbahn, dem Epfenhofener Viadukt:
211 041 am 02.09.2022 in Epfenhofen (Baden-Württemberg) by Hendrik Flath, auf Flickr

Pflichtmotiv No. 2 in Epfenhofen. Mit den beiden Viadukten, dem Bahnhof, dem Zug und den Formsignalen ein Genuss:
211 041 am 02.09.2022 in Epfenhofen (Baden-Württemberg) by Hendrik Flath, auf Flickr

Nach der Mittagspause habe ich mich erneut in Fützen auf die Lauer gelegt; der Zug überquert hier das Biesenbachviadukt. Auch bei 22°C gab es auf die Entfernung tatsächlich Hitzeflimmern. Die Streckenführung, der Zug und die Infrastruktur lassen einen tatsächlich etwas vergessen, dass man sich im Jahr 2022 befindet:

211 041 am 02.09.2022 auf dem Biesenbachviadukt (Baden-Württemberg) by Hendrik Flath, auf Flickr

Ganze 19 Minuten und etwa 11 Bahnkilometer später taucht der Zug dann im Bahnhof Fützen auf. Auch hier bietet das Umfeld einfach alles, was man sich von einem Nebenbahnbahnhof der Epoche III oder IV erwartet. Herrlich
211 041 am 02.09.2022 in Fützen (Baden-Württemberg) by Hendrik Flath, auf Flickr

Weiter geht es am Bahnhof von Grimmelshofen, welcher wohl in naher Zukunft auch wieder in neuen Glanz erstrahlen soll. Mitten im Wald gelegen verhält es sich hier ähnlich wie beim Haltepunkt Lausheim-Blumegg - einen Kilometer von namesgebenden Ort entfernt wurde der Bahnhof angelegt. Die Einwohner Grimmelshofens nutzten daher lieber den näher gelegenen Haltepunkt Lausheim-Blumegg zum Zustieg.
211 041 am 02.09.2022 in Grimmelshofen (Baden-Württemberg) by Hendrik Flath, auf Flickr

Hier die Ausfahrt aus Grimmelshofen. Ein Bahnübergang wird überquert, bevor der Zug den 225m langen "Tunnel bei Grimmelshofen" durchfährt.
211 041 am 02.09.2022 in Grimmelshofen (Baden-Württemberg) by Hendrik Flath, auf Flickr

Ebenso mitten im Wald befindet sich das Wutachviadukt, welche die Wutachflühen in 28m Höhe überquert. Das Rauschen des Wassers und des Waldes, sowie das Gezwitscher der Vögel wurde nur durch die über die Brücke rumpelnde V100 unterbrochen. Ebenso beeindruckend sind die steil abfallenden Felswände aus Muschelkalk.
211 041 am 02.09.2022 auf dem Wutachviadukt (Baden-Württemberg) by Hendrik Flath, auf Flickr

Auf ein letztes Bild aus Epfenhofen verzichte ich, da dann bereits der aus Richtung Schweiz aufziehende Schlonz die Szenerie bestimmte.

Ein Fazit zum Schluss: Museumsbahn im Jahr 2022 funktioniert auch wunderbar mit Diesellok. Natürlich wird man auf den Publikumsmagnet Dampf nicht komplett verzichten können, allerdings wird sich vermehrt - auch andernorts - die Kostenfrage stellen müssen. Meiner Meinung nach lässt sich das Erlebnins "alte Eisenbahn" auch mit einer Diesellok bestens darstellen, wenn wie z.B. bei der Wutachtalbahn, der Rahmen stimmt.

Gruß,
Hendrik