Seit gut zwei Tagen wird in der Brücke über dem Fahrdraht der Straßenbahn gearbeitet und zwar werden dort Isolatoren oben an der Brücke angebracht. Weiss jemand warum man das ändert gegenüber der jetzigen Form, oder hat dies sogar was mit der DB zu tun?
Die ausführende Firma ist eine Tochter der DB AG. Hängt bestimmt mit der Streckenelektrifizierung zusammen, aber wozu diese Isolatoren angebracht werden, verbleibt mir verborgen. Ich denke, daran werden bestimmt noch Isolationsplatten befestigt. Lassen wir uns überraschen.
Wie ich jetzt gesehen habe wurde an den Isolatoren eine Cu Leitung angebracht. Könnte das so eine Art Abschirmung sein? Wegen der Straßenbahnoberleitung.
...ich vermute, ich habe das Isolatorenzeugs nicht gesehen, hier sollen schädliche Induktionsströme abegeleitet (geerdet) werden. Im Umfeld der 15kV Fahrleitung (AC 16,7 Hz) wird ein größeres elektrisches Feld aufgebaut und in jedem elektrischen Leiter der in die Nähe dieses Feldes kommt fließt dann ein mehr oder weniger großer Induktionsstrom. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert übrigens ein Transformator, hier ist aber durch Berechnung und die Anzahl der Wicklungen, die Sache völlig in geordnete Bahnen gelenkt! Im Leitungsnetz einer Tram können da leicht paar Hundert oder Tausend Volt daraus werden. Das wäre 1. für die Stromversorgung der Straßenbahn schädlich und 2. sollte das Stromnetz der Tram für Bau- oder Bergungsarbeiten einmal abgeschaltet werden müssen, würde dies eine unkalkulierbare Gefahr für die Beschäftigten darstellen. Deshalb wird alles was nur die Form eines "Drähtchens" hat und sich in der Nähe der elektrischen Fahrleitung befindet, sogenannte Hochspannungsbeeinflusste Anlagen mit der Erde verbunden um gefährliche Ströme quasi kurzuschließen oder wie Joe schon schrieb, sie vorher vom elektrischen Feld abzuschirmen. An Fahrleitungsstrecken die mit Wechselstrom betrieben werden, gibt es deshalb auch NIE Telegraphenfreileitungen. Das weiß, glaube ich jeder MOBA-Freund Die Kabel in den Kabeltrögen sind geschirmte Kabel und der Schirm ist mit der Erde verbunden. Schließlich wird unter anderen auch deshalb das Fahrleitungsnetz der Bahn bei Reparaturen nicht nur abgeschaltet sondern zusätzlich auch noch geerdet bevor sich jemand auf die Bühne des ORTs begibt. Jemand von der "Elektrischen Zunft" kann das sicher noch besser erklären. Gruß Ulli
Hallo Ulli, hast dir ja was einfallen lassen zum Thema, leider haut das mit der Induktion nicht so ganz hin. Denn dafür müssen die Leiter parallel verlaufen und selbst einen Stromkreis bilden, das tut die Strableitung aber nicht. Bei der Telekomunikation ist das ganze klar, denn dort ist der wichtige Faktor die frequente Störung, die die Signale im Telekomunikationskabel durcheinander bringt.
Beim genauen Betrachten der Baustelle stellte ich fest, dass die Abspannung der Strableitung "unisoliert" in der Brücke verankert war. Das hat man geändert und zusätzlich die zwei Leitungen mit den senkrechten Isolatoren montiert, diese sind wiederum dierekt mit einem isolierten Kabel geerdet. Grund dafür wird der Potetialausgleich zwischen Bahn und Strab sein, der enstehen könnte, wenn die Erdung der Strab über die Bahnrückstromführung, also das Brückenbauwerk selbst, anstünde. Dabei könnte sich das 15kV Netz kurz zeitig in ganz Plauen breit machen... Ergebnis wären verkürzte Fahrzeiten zwischen den Endhaltestellen!
Ganz simpel ausgedrückt, trennt man die Erdung (Rückstromfürhung) der Bahn und der Strab, mehr dürfte es nicht sein. Für Verbesserungen meines Halbwissens aus dem Physikunterricht stehe ich gern zur Verfügung.
Gruß Martin
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
Hallo Martin! Ich schrieb ja, ich habe die Brücke nicht gesehen. Da wird deine Erklärung wohl eher ins Schwarze treffen.
Zitat Dabei könnte sich das 15kV Netz kurz zeitig in ganz Plauen breit machen... Ergebnis wären verkürzte Fahrzeiten zwischen den Endhaltestellen!
...na Schönen Dank auch, jetzt habe ich meine dreiviertels durchgekaute Wurstsemmel auf meiner Frau ihren Laptop-Monitor geprustet ...wie krieg'ch den wieder sauber. Naja...mhm...mit der Induktion:
Zitat Denn dafür müssen die Leiter parallel verlaufen
...ich würde denken, die elektrischen Felder die sich um die Leitungen herum bilden, müssen sich irgendwie berühren. Bei paralell verlegten Leitungen ist das aber wahrscheinlich am effektivsten. Ein Regelwerk der Bahn schreibt von 7000 Volt Spannung in einer abgeschalteten aber nicht geerdeten Oberleitung! Verhalten im Gleisbereich Unsere LST und Telematiktechniker haben jedenfalls einen Riesenrespekt vor hochspannungsbeeinflussten Anlagen. An Kabelschränken in Stellwerken ist oft ein diesbezügliches Warnschild angeschraubt. Selbst Reparaturen an unterirdisch verlegten Rohrleitungsnetzen die in Bahnstromnähe liegen, gestalten sich wegen der Gefahr aus dem Bahnstromnetz schwierig. Gasleitungen in Bahnnähe
Zitat selbst einen Stromkreis bilden, das tut die Strableitung aber nicht
...es sei denn ein Triebwagen kommt angesaust. Da wird es dann ein Stromkreis: Trafohäusel der Strab-Fahrleitung der Strab-Stromabnehmer-Motor-Gleise der Strab-und wieder rein in den ihr Stromhäusel Besser wäre es natürlich, ein Elektriker käme des Weges und würde uns das richtig erklären oder ein Ingenieur von der Oberleitungsgilde oder ein Physikprofessor oder noch besser gleich alle drei zusammen, kämen des Weges. Da hat dieses Forum neuerdings 555 Mitglieder und zwei Betriebseisenbahner müssen hier sich, nach ihrer anstrengenden Arbeit, das Hirn zermartern...! Gruß Ulli
also das mit eurem Laptop tut mir ja jetzt leid! Aber man soll ja als Mann auch nicht mehrere Sachen gleichzeitig machen, oder? Gerade Lachen und Nahrungsaufnahme verträgt sich in den meisten Fällen sehr schlecht...
Tja, ein Fachmann wäre schon nicht schlecht. Und nein, ich verneine deine Aussagen ja auch nicht, nur dass was ich gesehen habe und du leiderr noch nicht, schließ die Induktionsgeschichte offensichtlich aus. Vielleicht hat ja auch mal jemand ein Bild und die Fachwelt wird dadurch auch animiert, etwas dazu zu schreiben.
Ansonsten noch viel Spaß bei der Tastatur, aber sicher als Modellbauer kein Problem, oder?!
Gruß Martin
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.