das Frühjahr 2025 war für mich geprägt von den Umleiterverkehren auf der Trat 161 zwischen Plzen und Chomutov. Neben den gemischten Zügen bildeten auch die Kohlezüge eine Konstante. Extra dafür hatte man aus Nymburk drei Altbaubrillen der BR 750 herangeholt. Sehr oft waren die Beiden Maschinen auch gemeinsam unterwegs. So wie hier, als sich 750 287 und 235 an einem innofreight-Kohlezug bei Odlezly in die Kurve legen. Diese Garnituren machten CD Cargo manchmal große Probleme, den aufgrund ihres höheren maximalen Ladungsgewichtes von 130t pro Wagen überschritten sie die zulässige Streckenklasse gen Plzen. Passte der Verlader mal nicht richtig auf, musste der Zug zwangsweise "umumgeleitet" werden über Usti und Prag nach Plzen:
Im Reiseverkehr bestimmen bis auf den Speckgürtelverkehr um Plzen und eine kurze Einmündung der Trat 160 bei Blatno die Triebwagen der BR 628 von GWT-Regio das Bild. 845 402 "Janicka" verlässt hier den Bahnhof Podborany in Richjtung Süden. Aufgrund ihres grün/orangem Design´s werden die Triebwagen in Tschechien auch als "Mrkev" bezeichnet, was auf deutsch sowas wie Mohrrübe bzw Möhre heißt:
Die Brillen teilten sich ihre Dienste meist mit den Transistoren, auch an den gemischten Zugpaaren. Ausschließlich alte 742er kamen als Zugloks hier zum Einsatz, lediglich im Schubdienst wurden öfters auch neue 742.7 herangezogen. In Kryry hatten hier 742 323 und 347 gekreuzt und waren hier gerade wieder dabei, ihre Fuhre zu beschleunigen. Als ich einige Wochen vorher bereits schonmal hier war, war die Erde tiefbraun. Mittlerweile lag eine leichte Grünschicht darüber:
Im Zuge der Ausweitung des Kohletagebaues musste auch die Trat 160 südlich von Chomutov neu verlegt werden. Am 01.04.2007 ging neben der neuen Trassierung auch der Brezensky Tunnel in Betrieb, der zweitlängste Eisenbahntunnel in Tschechien nach dem Tunnel von Ejpovice. Am Südportal erwartete ich an diesem Tag wieder den vollen Kohlezug, der mit vier Altbaubrillen daherkam. Während 750 235 und 287 zogen, schoben 750 061 und 213 am Schluss nach. 750 061 war extra aus Decin für einige Einsätze herangeholt worden:
Ich verfolgte den Zug bis Plzen und bekam dann am späten Nachmittag mit, das sich in Furth im Wald ein beladener Holzzug mit Bardotka gerade in Bewegung gesetzt hat. Ziel des Zuges sollte Pacejov sein. Die Auswahl für geeignete Positionen wird gegen Abend leider immer schwerer. In Milavce, kurz hinter Domazlice, wurde ich aber für die Fuhre bei 749 146 fündig, welche schon etwas verranzt daherkam und am Schluss von einem Hektor unterstützt wurde:
Der Weg nach Westen, vor allem im Bereich Marktleuthen, führt für mich immer über As. Die Pendelverkehre zwischen As und As mesto sind immer noch in fester Hand der BR 810. 810 566 wartet hier am späten Nachmittag auf Fahrgäste hinunter zum Hauptbahnhof As:
Beruflich gesehen verschlug es mich Mitte Mai für einige Termine nach Cottbus. Ich nutzte dies auch noch für einige Tage Urlaub aus. Ginge es nach der Infolage zu diesem Zeitpunkt, sollten immer noch einige Güterzüge zwischen Guebn und Czerwiensk unterwegs sein. Nach einer Übernachtung schaute ich am nächsten Morgen in den Bahnhof Guben. Dort wartete eine Oxar 233 vor einem Conatinerzug, allerdings war das Licht aus. Seit einigen Jahren gibt es auch wieder ordentlichen Reiseverkehr auf dieser Grenzstrecke. Es ging schon auf Mittag zu, als 233 562 mit ihrem Zug in Polen auftauchte. In flotter Fahrt ging es durch Walowice:
Trotz alledem gelang eine zweite Aufnahme des Zuges bei Nietkow. Von hier sind es bis Czerwiensk nur noch wenige Kilometer aus dem Oderbruch bergan:
Mittlerweile war es Mitte Juni und die Längsten Tage des Jahres standen bevor. Das Wetter zeigte sich durchweg sonnig und so kam es auch zu einer kleinen Überraschung. Eines Tages tauchte aus Richtung Usti 751 232 von VDA auf. Auch aus der Lok sah ich sie in Cheb stehen. Das Ziel war noch nicht bekannt, der Ladehof Cheb wäre möglich gewesen. Etwas später stellte sich As als neues Ziel heraus. Mit 40 leeren Wagen war die Lok angereist, genau 20 sollten im ersten Schwung mit nach As gehen. Es war bereits schon 17 Uhr, als die Maschine am Abzweig Schweinebeutel ihre Fuhre vorbeibrachte und dabei fast parallel mit der Vogtlandbahn fuhr:
In Hazlov musste der Zug noch eine Kreuzung abwarten. Durch eine ortsinterne Umleitung kam man eh fast am Bahnhof vorbei. Daher war etwas Zeit, ein fixes Bild zu erledigen:
Die späte Zeitlage lies zwischen Hazlov und As kaum nochwas zu, die Strecke ist zu verwachsen. Mit Freund Achim teilte ich mir das Bild in der Einfahrt von As. Die Lok begann dann später mit der Verteilung ihrer Wagen auf die Ladestelle. Due Verladung sollte erst am nächsten Morgen beginnen:
Der Weg zum Dienst kann manchmal auch kurzfristig anders sein. Nach Marktredwitz führt meine Reise immer über Vojtanov/Cheb und an diesem Tag musste noch ein kurzer Schlenker hinunter nach Trsnice sein. Aus Osten kündigte sich ein Unipetrol Kesselzug nach Schirnding an, den Triangula mit 248 übernehmen sollte. Kurz nach 19 Uhr durchfuhren 753 719+716 den Bahnhof und nahmen Anlauf für die Steigung hinauf nach Cheb. 753 718 schob am Schluss bis Cheb nach. Alle drei Loks tragen bereits das neue Design von Unipetrol:
Ein kleiner Befreiungsschlag mit 751 232 gelang mir endlich mit der letzten Holzfuhre aus As, welche am späten Vormittag ihre Reise nach Cheb antrat. Zwischen As und Hazlov gibt es im Wald eine herrliche Feldwegbrücke und einen tiefen, freigeschnittenen Einschnitt. Nun ist der Begriff "Frei" mittlerweile nicht mehr ganz zutreffend, die Natur schreitet eben wieder voran. Dennoch freute ich mich über das hier gelungene Bild sehr:
Anfang Juni begann ebenso das neue Jahr für den Fahrradzug Cheb-Karlovy Vary. Dieses Jahr findet sich mit 242 246 eine Najbrt-blaue Maschine an diesem Zug. Was viele abschreckt, ist mir grade recht. Zwei Jahre fuhren mit 242 253 und 242 213 altfarbene Fahrzeuge diesen Zuglauf. Da das Einsatzende der Lokis bei CD nahezu beschlossen ist und mit dem Abgang einiger Loks zu CD Cargo oder privat ihre Einsätze immer geringer werden, mache ich in diesem Punkt keine Experimente. Für die Freunde der "realexistierenden Betonklotz-Architektur" ist Nove Sedlo wahrlich ein Traum. In rascher Fahrt ging es durch den Bahnhof zurück nach Cheb:
Für die Fotofreunde hatte auch CD Cargo noch eine Überraschung an diesem Wochenende. Nachdem 750 338 am Vortag extra aus Decin herangebracht worden war, bespannte sie zusammen mit 750 287 den letzten umgeleiteten Kohlezug von Nove Sedlo nach Plzen. Auch da gelangen einige Bilder. Fast interessanter war aber die Leistung am Folgetag, als die gleiche Lokkonstellation den gemischten Güterzug aus Plzen nach Chomutov bespannte. Die Fahrzeiten wurden mehr als ausgereizt, die Fotomeute fuhr z.T auch auf der Lok mit und hangelte sich von Motiv zu Motiv oder besser von "Baum zu Mast"?. Die Ausfahrt Mladotice war dafür fast ebenerdig, ein Schwellenstapel sorgte für leichte Erhöhung:
Das letzte und aktuelleste Bild ist dann wieder von heute. Nach einem schönen Frühprogramm kam ich gegen 08:30 Uhr in Dasnice an und war erstmal verdutzt. Ein ORT stand in Höhe Einfahrsignal und dokterte an der Oberleitung umher. Na! Da ist doch bestimmt wieder das Regelgleis gesperrt! dachte ich mir so. In den letzten Jahren fanden zwischen Dasnice und Kynsperk öfter Arbeiten zur Hangsicherung o.ä statt. Aber auch auf dem Gegengleis machte 242 246 mit dem Fahrradzug eine gute Figur. Im Gegensatz zum vorheringen Bild ging es diesmal nach Karlovy Vary: