auf dem Weg zum Bauzug fiel mir folgendes Häuslein auf das direkt am Gleis steht. Es ist leider in einem sehr schlechten Zustand. Die Träger im Fußboden sind aus Schienen und es war wohl auch ein Ofen mal drin. Man könnte schnell darauf schließen das es mit der Bahn zu tun hätte vorallem wegen dem Geländer zum Gleis. Kann da jemand was dazu sagen? Vielleicht der Bärenteich selbst?
Die Bilder sind leider nur mit dem Handy gemacht. Bin schon gespannt da ich so was noch nicht gesehen habe. Bis dann Frank
Ja das macht Sinn es liegt zwischen den beiden Punkten. Übrigens ist das Ende der Baustelle genau dort wo der Grenzweg verläuft also Vojtanov - Grenzweg. Vielen Dank für die Aufklärung.
Hallo, im wesentlichen ist von meinen Vorschreibern (fast) alles richtig geschrieben, so dass an Fakten nicht mehr viel anzufügen ist. Aber paar historische Begebenheiten wären schon noch zu ergänzen.
Meine Großtante, bei der ich immer meine Ferien verbracht habe, war auf Posten 49 bis 1956 als Schrankenwärterin, danach bis 1964 auf dem Bf Bad Brambach in der Wagengrenzstelle beschäftigt, so dass ich bis 1956 manche Schicht mit auf dem Posten gesessen habe. Und ersatzweise auch auf Posten 50 und am Haltepunkt (war damals auch noch Schrankenposten), nur Posten 51 war schon geschlossen.
Das Haus des Postenwärters ist nicht das am Überweg zum Hirschberg, sondern das direkt am alten Postenhaus 49, heute wie damals Bärenteich 10. Dort wohnte der "Oberpostenwärter" mit seiner Frau, die ebenfalls auf dem Posten beschäftigt war. Ich vermute, dass die Tochter dieser Familie immer noch dort wohnt, ich habe mir aber bisher nicht getraut mal zu fragen, ob sie Nachfahren des Bahnwärters sind. Die Tante wohnte im Haus Nr. 12, was jetzt langsam verfällt und ganz hinten am Grenzweg war noch das Gasthaus Wilfert, welches aber dann nach dem Krieg schloss und später das gesamte Gebaüde mal abbrannte, jetzt nur noch ein zugewachsener Schutthaufen. Dahinter auf tschechischer Seite war noch ein Wohngrundstück, welches aber leer stand (Einwohner vertrieben) und Anfang der 50er Jahre von den Tschechen abgerissen wurde. Wer im Frühjahr mal dort ist, sieht noch die Apfelbäume von damals blühen.
Der Posten war von früh um 5 bis abends um 9 oder 10 besetzt (zweischichtig). Beide Schranken wurden vor jeder Zugfahrt geschlossen uind danach geöffnet. Benutzt wurden diese von Fuhrwerken vielleicht ein- bis zweimal am Tag. Am Grenzweg ritt auch mal die tschechische Grenzpolizei zu Pferde darüber, die Grenze verlief nicht in der Mitte des Weges, sondern wechselte immer mal die Wegseite (im übrige noch heute), so dass der Grenzweg, der nach Brambach führt von der einheimischen Bevölkerung gemieden wurde. Die Tschechen fingen jeden weg, der versehentlich auf tschechisches Gebiet geriet. Wofür das Bahnhaus am Weg zum Hirschberg genutzt wurde, ist mir nicht mehr in Erinnerung.
Ich erspare mir das Rätsel, aber es gab auf den Schrankenposten eine Besonderheit, die auch in den AzFV der Rbd Dresden Aufnahme fand, vielleicht weiß es jemand. Werds demnächst auflösen.
So ist es, zum Unterschied der DR gab es bei der böhmischen Bahn einen Doppelschlag am Läutewerk, der wohl bis zum Abbau des letzten vorhandenen Läutewerks bei der Deutschen Bahn am Posten 50 in Betrieb war.
Vielen Dank Bärenteich so hab ich mir die Antwort vorgestellt ganz wunderbar. Ich war voll überrascht so was vorzufinden und ich finde es ganz super. In dem dazugehörigen Bahnhäusel wohnte mal ein Mathias der auch bei der Bahn war halt dann später. War der Haltepunkt dann noch auf der geraden? Danke nochmal
Hallo, noch ein paar Ergänzungen: Auf dem ersten Foto ist die Anordnung des Postengebäudes noch gut zu erkennen. Es befindet sich an der oberen Kante des Hanges am Gleis der Fahrrichtung PE . Von dort hatte man freien Blick zu beiden Überwegen. Das der Posten nicht mittig zwischen den Schrankenanlagen stand, hing offensichtlich mit der guten Sicht von der oberen Hangkante ab, weiter in Richtung Grenze war wegen der leichten Kurvenlage keine Sicht mehr in Richtung Hirschbergweg. In Richtung Grenzweg waren beiderseits der Bahn Flächen, die landwirtschaftlich genutzt wurden, den heutigen Baumwildwuchs gab es weder am Bahndamm noch auf den Flächen. In Richtung Übergang zum Hirschbergweg waren links und rechts kleine Baumbestände, aber zurückgesetzt (heute alles zugewachsen, sowohl auf den Grundstücken als auch im Forst). Damals war das Planum ja auch für zwei Gleise frei (aber davon näheres auch mal später).
Vor dem Postengebäude war ein Austritt (auf dem Foto gut zu erkennen), auf dem jeweils rechts und links die Schrankenwinden aufgestellt waren, zu den Schranken führte die damals übliche Drahtzugleitung. Ab und an durfte ich auch mal an der Kurbel drehen, ging aber sehr schwer. Zum Postengebäude führte vom Gelände des Bahnwohnhauses links ein Zugang zum Umlauf (auch noch gut zu erkennen) . Am Beginn des Zuganges stand das Außenläutewerk. Das Postengebäude innen war spartanisch eingerichtet, Tisch, Stuhl, Ofen und das wars wohl schon. An der Wand noch die übliche Merktafel nach FV und auf dem Tisch der Streckenfahrplan und der Fernsprechnachweis sowie der Streckenfernsprecher mit Kurbel (alles nach Muster Deutsche Reichsbahn) , auf dem sich die Fahrdienstleiter von Fleissen (Plesna) und Voitersreuth (Vojtanov) "ausländisch" unterhielten, ich durfte manchmal die "exotischen und unverständlichen" Gespräche unbemerkt mihören. Außerdem waren alle Schrankenposten (Po 50 und Hp) angeschlossen. Da die Fahrdienstleiter auch etwas deutsch sprachen, war die Verständigung zwischen den deutschen Posten und den Fahrdienstleitern im notwendigen Umfang möglich, wobei derartige Gespräche sehr selten waren. Wenn der Zug abgeläutet wurde, wurde die Schranke geschlossen, aus Voitersreuth dauerte es etwas länger bis der Zug kam, aus Fleissen etwas kürzer. Nach Durchfahrt wieder geöffnet. Bei schweren Güterzügen aus Voitersreuth, die natürlich sehr lange bis zum Bahnübergang benötigten, gab der Posten 50 auf dem Streckenfernsprecher ein kurzes Klingelzeichen, da wurde die Schranke dann erst geschlossen. Solche örtlichen "Dinge" der Schrankenbedienung waren ja bis Langenweddingen gang ung gäbe, danach bei der DR strikt verboten.
Hab noch ein Foto von 1952, das den Bahnübergang am Grenzweg mit Gasthaus Wilfert zeigt. Da steht noch neben der Schrankenanlage ein kleines Bahnhaus, wie sie wohl früher bei der sächsischen Bahn üblich waren. Aber etwas kleiner als das am Hirschbergweg, was ja heute noch steht. Außerhalb der Dienstzeit bleiben sie zu. Der Zugang war dann über Posten 50 gewährleistet, Feuerwehr, Polizei hatten wohl einen Schlüssel, um im Notfall zu öffnen, so hat es zumindest die Tante erzählt.
Zum Haltepunkt Schönberg - das nächste Mal etwas mehr Bis dahin Gruß vom Bärenteich
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Hallo Bockel, ich hatte versprochen, auch etwas mehr über den Haltepunkt Schönberg (b Bad Brambach) zu schreiben. Deine Frage war "War der Haltepunkt dann noch auf der geraden?"
Im Internet "Die Einwohner von Schönberg am Kapellenberg waren durch die exponierte Lage des Ortes wirtschaftlich und gesellschaftlich stark von Böhmen geprägt. Um die Beziehung des Ortes am Südhang des Elstergebirges mit Sachsen zu stärken, wurde am 1. Oktober 1912 der Haltepunkt Schönberg (b Bad Brambach) eingeweiht. Die Anlagen der südlichsten Bahnstation Sachsens umfassten lediglich einen hölzernen Warteraum, zwei Bahnsteige und einen Freiabtritt. Der Haltepunkt wurde 1945 aufgelassen, die Wartehalle wurde bis Anfang der 1980er Jahre noch durch die Bahnmeisterei genutzt."
Die Lage des Hp ist nach Internet bei km 57,269 PE. Und wie kommt man hin? B92 kurz nach dem Abzweig zur Ortslage Schönberg führt links der Strasse nach Bärenteich (ausgeschildert). Nach ca. 1km befindet sich dann rechtsseitig ein eingezäuntes Gelände mit einer Schafzucht, dort führt rechts der ehemalig gepflasterte Weg runter zum Haltepunkt, jetzt durch das Anwesen des Schafzüchters zum Teil versperrt. Ich bin vor 2 Jahren mal runtergegangen bis zum Gleis, es steht nur noch am Gleis der Fahrtrichtung PE ein Streckenfernsprecher, sonst gibts keine Hinweise mehr, dass hier mal der Hp war. Es gab auf beiden Seiten einen Bahnsteig, dort wo der Streckenfernsprecher steht war das Hp-Gebäude mit Dienst- und Warteraum. Der Hp war 1945 geschlossen, wurde nur durch den Schrankenwärter als Dienstraum genutzt und die Bahnmeisterei hatte auch etwas eingelagert. Und natürlich das berühmte Doppelklang-Läutewerk. Der Strecke verläuft dort beginnend gerade, nachdem sie aus Voitersreuth in einem großen Bogen um den Großteich führt. Früher war das Buschwerk beiderseits der Bahn im heutigen Umfang nicht vorhanden, man konnte vom Buswendeplattz in Schönberg die Züge aus dem Einschnitt am Po 50 kommen sehen und dann die Fahrt um den Teich verfolgen. Auf alten Postkarten ist das auch noch zu erkennen. Wie lange die Schranke noch in Betrieb war, weiß ich nicht, da ich ab Ende der 50er Jahre nur noch selten dort hingekommen bin. Gruß vom Bärenteich
PS: z.B. hier sieht man am rechten Bildrand den Verlauf der Bahn um den Teich
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Kleines Häuslein am Bärenteich
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14.08.2017 09:57
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