Gute Besserung den Verletzten und viel Kraft den Angehörigen und Hinterbliebenen. Angesichts des Fotos und der Tatsache, dass der Triebfahrzeugführer noch verschwunden ist, muss man wohl mit dem Schlimmsten rechnen.
Wieder so ein verhehrender Unfall an einem Bahnübergang ,wo der Triebwagenführer absolut keine Chance hatte.Es müsste doch noch Möglichkeiten geben wo er noch vorher gewarnt wird z.B.mit Sensoren am Übergang und einem Signal vorher . Das wird wohl zu viel Geld kosten ,war doch der selbe Unfall erst vor einiger Zeit hier in Hohenstadt als ein Lastwagen an der Überhöhung des Übergangs hängen blieb.
Wir können nur hoffen,das das nicht allzuoft passiert und die schienengleichen Übergänge nach und nach aufgelöst werden. Unseres Mitgefühls können die Hinterbliebenen und Verletzten sicher sein
Gerhard, der 1962 auch schon einen solchen Unfall im Zug miterlebt hat.
Zwischen Schließen der Schranke und dem Befahren durch den Zug vergehen nur wenige Sekunden, da nützen auch Sensoren nichts. Man könnte dies nur mit längeren Schrankenschließzeiten lösen und die sind nicht durchsetzbar. Wird ja schon über die heutigen Schließzeiten gemeckert.
Zitat von Kramerladen im Beitrag #3Es müsste doch noch Möglichkeiten geben wo er noch vorher gewarnt wird z.B.mit Sensoren am Übergang und einem Signal vorher.
Ja, gibt es. Zum Beispiel beim Bü in Plauen am Stadtwald. Sowas macht natürlich nur in Verbindung mit Vollschranken Sinn, schon wegen der längeren Schließzeiten. Es bringt ja nichts, wenn der Radarsensor FREI-Zustand meldet, das deckende Signal auf Fahrt geht und danach dann jemand aus Ungeduld die Halbschranken umfährt.
Die Anlage soll weit über 2 Mio EUR gekostet haben. Sowas ist natürlich nicht überall finanzierbar. Andererseits würden die Preise m.E. rapide sinken, wenn man solche Anlagen einheitlich in großen Stückzahlen bauen könnte. Dazu müssten aber die Vorschriften mindestens europaweit angeglichen werden, wovon wir im Bereich der Bahn noch meilenweit entfernt sind. ETCS ist zwar in aller Munde, scheint mir aber viel zu komplex und teuer zu sein und umfasst auch nicht alle Bereiche der Bahn-Sicherungstechnik.
Zitat von Kramerladen im Beitrag #3Es müsste doch noch Möglichkeiten geben wo er noch vorher gewarnt wird z.B.mit Sensoren am Übergang und einem Signal vorher.
Ja, gibt es. Zum Beispiel beim Bü in Plauen am Stadtwald. Sowas macht natürlich nur in Verbindung mit Vollschranken Sinn, schon wegen der längeren Schließzeiten. Es bringt ja nichts, wenn der Radarsensor FREI-Zustand meldet, das deckende Signal auf Fahrt geht und danach dann jemand aus Ungeduld die Halbschranken umfährt.
Die Anlage soll weit über 2 Mio EUR gekostet haben. Sowas ist natürlich nicht überall finanzierbar.
Hier noch ein Bild aus dem Archiv sowie eine Beschreibung des Sensors. Es schließen sich zuerst die jeweils rechten Halbschranken. Dies gibt ggf. noch auf dem Bü befindlichen Verkehrsteilnehmern die Möglichkeit, diesen noch zu verlassen. Danach schließen sich mit etwas Verzögerung die jeweils linken Halbschranken, wodurch voller Schrankenabschluß besteht. Der Radarsensor prüft dann auf (größere) Hindernisse auf dem Bü und gibt ggf. das Freisignal an den Bü-Rechner. Dieser wiederum meldet den Freizustand an das Stellwerk. Nur nach Vorliegen des Freisignals vom Bü lassen sich reguläre Fahrstrassen über den Bü einstellen, die Deckung des Bü erfolgt im vorliegenden Fall über die Ein- und Ausfahrsignale von DP.
Hallo Andreas,erst mal recht herzlichen Dank für Deine exakte Erklärung dieses Bü am Stadtwald in Plauen.Es sollte kein Euro zuviel sein für diese Technik um solche Unfälle zu vermeiden. Nun,kommt es doch auch hauptsächlich darauf an ,welche Geschwindigkeiten auf der jeweiligen Strecke gefahren werden und gerade diese Strecke wurde in den 80 oder 90iger Jahren zur Vollbahn ausgebaut um mit den Pendolinos kurze Fahrzeiten von Nürnberg nach Weiden zu erzielen und nun wird gerade auch dort über 120 kmh ,vielleicht auch 160 kmh gefahren. Jetzt ist es halt passiert und wir werden die Konsequenzen erleben.
Noch zum Bü am Stadtwald ,der war zu meiner Zeit in Plauen ein doppelter Bü, die Hauptstrecke und der Anschluss Sauerstoffwerk und später Versorgungsamt,nach dem Krieg VEAB und Plamag.Der Schranken- wärter hatte damals (im Krieg ) viel zu kurbeln ,für uns Kinder interressant ,wenn die 94 er Schiebelok wieder zurück kam oder die Steigung zum Vers.amt mit viel Getöse und Schiebelok befahren wurde. Ja,wir hatten schon damals Informationen aus 1.Hand ,und sind wenns ging,extra da hinaus gelaufen.
mfg Gerhard
PS: Laut Nürnberger Nachrichten fuhr der Triebwagen 140kmh
Ich bin jetzt zwar auch kein Kenner der technischen Materie und Möglichkeiten, aber warum verknüpft man den BÜ nicht mit einem Block und Signal inkl. Vorsignal. Prüfung via Radar, zu teuer, einfach lichtschranken kreuzweise, von mir aus noch längs unter den Schtranken durch. Und wenn da nicht frei ist bleibt das Signal Rot und stopt den zug notfalls per Zwangsbremsung.
Alles andere ist Grundwegs fahrlässig.
Und bei dem anderen Unfall wo der Kleintransporter reingerollt ist: da waren die Schranken einfach zu schwach
Naalicher, deine Ansichten sind schon etwas weltfremd. Dir ist klar dass der Abstand zwischen Vorsignal und Hauptsignal im Regelfall 1000m beträgt? Dazu dann noch der Bremswegabstand zum Bü. Da müssten bei der Vielzahl der Bü ja alle Strecken mit Signalen vollgepflastert werden, nur weil alle 15-20 Jahre an einer Strecke mal was passiert. Das Leben ist lebensgefährlich und leider kann man manche Risiken nicht ganz aus der Welt schaffen, vor allem nicht auf bezahlbare Weise.
Besser ist es Bü wo es möglich ist aufzulösen und Über- oder Unterführungen zu bauen.
Bei dem Kleintransporter waren die Schranken nicht zu schwach, sondern der Transporter einfach zu schnell.
Ich bin schon erstaunt dass man hier ständig auf teuere Maßnahmen auf Seiten der Eisenbahn dringt, statt den Straßenverkehr, der ja der Unsicherheitsfaktor ist, auszubremsen. Für mehr Sicherheit muss man längere Schließzeiten in Kauf nehmen und bei stark befahrenen Bü wäre eh eine Überführung/Unterführung die bessere Lösung. Beschränkung der Geschwindigkeit auf 20-30 km/h an Bahnübergängen für den Straßenverkehr mit festen Blitzeranlagen, dazu Einbau einer Fahrsperre, so wie etwa in Russland, so dass Bü dann auch nicht mehr von Leuten befahren werden können die mal "noch eben schnell" drüber wollen. Gibt ja genug Verrückte die das machen. Irgendwo habe ich in den letzten Tagen auch einen Bericht gelesen dass genau auf dieser Strecke 14 Jahre zuvor ein Militärlaster eben die geschlossene Schranke umrundet hat. Man muss also so etwas ausschließen.
Noch kurz ein Einwurf zu dem und ähnlichen Fällen.Meistens sind es Tieflader,die hängen bleiben ,weil die meisten Bü die reinsten Sprungschanzen sind (siehe auch Bild Stadtwald in Plauen,Überhöhung entgegen des Gefälles).Tiefladerfahrer sollten hier besonders instruiert werden und solche Bü s nicht befahren dürfen. Ich hoffe es kommt einer von den Verantwortlichen drauf,wenn es nicht die Fahrer von allein wissen. noch schönen Restsonntag Gerhard
Zitat von Holm-Hansen im Beitrag #10 Da müssten bei der Vielzahl der Bü ja alle Strecken mit Signalen vollgepflastert werden ...
Früher, als es noch keine "sicher einschaltenden" Bü mit mehrkanalig ausgelegter Rechen- und Schaltungstechnik gab, war das doch meines Wissens im Regelfall ohnehin so, daß automatische Bü immer mit Überwachungssignalen im Bremswegabstand ausgestattet waren (Bü0/1 bzw. So16), sofern nicht durch Hauptsignale gedeckt. Dicht hintereinanderliegende Bü hatten und haben eben gemeinsame Überwachungssignale. Zur Überwachung der korrekten Bü-Funktion braucht man die Überwachungssignale bei modernen Bü nicht mehr, aber im Zusammenhang mit den Radar-Eiern könnten sie u.U. wieder interessant werden.
Zitat von Holm-Hansen im Beitrag #10 Das Leben ist lebensgefährlich und leider kann man manche Risiken nicht ganz aus der Welt schaffen, vor allem nicht auf bezahlbare Weise.
Zumindest kann man die grobe Unvernunft der Leute nicht überall durch teure Technik kompensieren, wenngleich das vielerorts versucht wird.
Zitat von Holm-Hansen im Beitrag #10 Ich bin schon erstaunt dass man hier ständig auf teuere Maßnahmen auf Seiten der Eisenbahn dringt, statt den Straßenverkehr, der ja der Unsicherheitsfaktor ist, auszubremsen. [...] Beschränkung der Geschwindigkeit auf 20-30 km/h an Bahnübergängen für den Straßenverkehr mit festen Blitzeranlagen ...
Ich bitte Dich, Du kannst doch den freien Bürger nicht in seiner freien (Auto-)Fahrt einschränken! Da rüttelst Du ja an den Grundfesten dieses Staates ...
Es würde ja schon genügen, wenn man dem deutschen bzw. (im Falle des Militärlasters) dem europäischen Bürger klarmachen könnte, daß Freiheit nur zusammen mit Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber funktioniert, nicht jedoch mit Rücksichtslosigkeit und/oder Leichtsinn. Das Verständnis dafür setzt aber einen gewissen Bildungsstand voraus und eine gewisse "soziale Kompetenz", wie es neudeutsch heißt. Beides ist leider nicht mehr flächendeckend vorhanden bzw. bleibt beim Besteigen des Autos allzuoft außen vor.
Sorry wenn ich etwas überreagiert habe aber eine solche Sache lässt einem eben nicht kalt!
Trotzdem musste ich dabei an die gängige Praxis in der Automatisierungstechnik denken in der es Gang und Gebe ist den Gefahrenbereich mitels Lichtschranke oder -Vorhang zu überwachen auch wenn ich weiß dass gegen die aggresive unvernunft kein Kraut gewachsen ist, habe ich selber schon erlebt...
Trotzdem könnte man sich überlegen als Minimallösung eine Lichtschranke diagonal von Mast zu Mast quer über den BÜ und z.B. mit einem visuellen oder funkbasierten Warnsignal zu verbinden. Unfälle wird man nie völlig ausschliesen können aber zumindest lässt sich das Ausmaß reduzieren. Wenn der Lokführer so eine 1 Sekunde früher gewarnt wird und bremsen kann, kann das über Leben und Tod entscheiden. Und wenn er dadurch sich zumindest noch selber in sicherheit bringen kann bevor der Führerstand in Flammen aufgeht...
Nur mal angemerkt. Geht man vom Regelbremswegabstand von 1000m aus, so sindan Tf-Überwachten Büs (Überwachungssignale) bei 120 km/h mindestens die letzten 30 Sekunden immer nicht überwacht. Jetzt zählt mal die 30 Sekunden... eine wahnsinnig lange Zeit in der viel passieren kann, obwohl nicht sollte.
Gruß Martin
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
Zitat von Martin im Beitrag #14Nur mal angemerkt. Geht man vom Regelbremswegabstand von 1000m aus, so sind an Tf-Überwachten Büs (Überwachungssignale) bei 120 km/h mindestens die letzten 30 Sekunden immer nicht überwacht. Jetzt zählt mal die 30 Sekunden... eine wahnsinnig lange Zeit in der viel passieren kann, obwohl nicht sollte.
Ja, deswegen macht das Radarei m.E. eigentlich nur in Verbindung mit vollem Schrankenabschluß Sinn, wie oben schon beim Stadtwald-Bü diskutiert. Und auch da wird man nie alle denkbaren Fälle absichern können. Ich habe aber am Stadtwald schon mal einen Autotransporter mit langem Hänger gesehen, der auf der Fahrbahn aufgesessen ist (wegen der Überhöhung) und nur mit Mühe wieder loskam. Im Fall der Fälle hätte das Ei da gute Dienste geleistet.
Zum Überqueren von Bahnübergängen müssen Schwertransporte auf der Straße, die also solche klassifiziert i.d.R. eine bestimmte Fahrstrecke auferlegt bekommen, eine Streckensperrung durch den zuständigen Fahrdienstleiter abwarten. Entsprechende Kommunikationswege gibt es. Gemäß der Info aus vertraulicher Quelle, wird diese (zusätzliche) Streckensperrung allerdings in etwa 80% der Fälle durch das Lkw-Personal nicht(!) abgewartet, um einen BÜ zu überqueren...
Warten wir das Ergebnis der Unfalluntersuchung ab.
Eisenbahnforum Vogtland
»
Betriebsalltag einst und jetzt
»
Allgemeines rund um die Bahn
»
Schweres Zugunglück in der Oberpfalz
06.11.2015 22:16 (zuletzt bearbeitet: 06.11.2015 22:43)
Thema drucken
Antworten
Private Nachrichten
Logout
