Einige von euch sollten mit der Betreffzeile etwas anfangen können. Mit der FDJ-Initiative „Max braucht Schrott“ - oder eventuell auch bekannt als „Max braucht Knochen“ - sollte zu DDR-Zeiten einmal im Jahr von Schülern im näheren und weiteren Umkreis von Unterwellenborn Schrott gesammelt werden, welcher dann im Stahl- und Walzwerk verarbeitet wurde.
Naja, Max hin oder Max her, nach nun rund neun Jahren kehrte für kurze Zeit der auf der PE und GWz bekannte „Schrottzug“ zurück. Ein Hauch von planmäßigem internationalen Güterverkehr war auf der Strecke Plauen – Eger zu spüren. Grund genug, dieser Leistung so oft wie möglich einen Besuch abzustatten, zumal auf dieser Strecke der „Spargel“ noch fehlt und hoffentlich auch noch lange fehlen wird!
Als Triebfahrzeuge sind Loks der Baureihe 203 und Bombardier Traxx F140 DE zum Einsatz gekommen. Meine Hoffnungen auf einen Eurorunner wurden schon zeitig zerschlagen, da die SWT (Stahlwerk Thüringen GmbH) kurz vor den Umleiterverkehren diesen abgeben musste. Wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, war der Siemens ER20 bis dato höchstens zwei- bis dreimal auf der PE anzutreffen. Dies nur am Rande angemerkt.
Der Grund für die Umleitung des „Schrottzuges“ über die alte Strecke waren Bauarbeiten, zum einen zwischen Schirnding und Cheb und zum anderen zwischen Niederpöllnitz und Triptis.
Aber kommen wir nun zu den Bildern …
Los geht es, wie soll es anders sein, mit dem obligatorischen „Pirk-Bild“, welches am 18. August entstand. Überrascht war ich vom neuen Warnschild „Zugverkehr beachten“, wofür extra ein neuer Rohrpfosten gesetzt wurde.
Es folgt eine weitere bekannte Stelle... Der Schrottzug zwischen Weischlitz und Kürbitz.
Genau acht Tage später wollte ich den Schrottzug in Plauen West abpassen. Das Wetter im völligen Gegenteil zum vorherigen Bild brachte mich auf diese Idee, da sonst mittelmäßiges Gegenlicht droht.
Nächstes Bild, nächster Tag, und zwar der 28. August 2014. Gewählt wurde ein etwas anderer Blickwinkel auf die Syratalbrücke. Gut, von ihr ist nicht viel zu sehen, aber es gibt um diese Uhrzeit relativ wenige Standorte, die den Zug ins richtige Licht rücken.
Wiederrum einen Tag später wurde das Wetter wechselhafter. Es sollte ein Standpunkt ausgemacht werden, wo das Licht, falls es doch erscheinen sollte, stimmt. Hektisch hin und her mit der Zeit im Rücken kam auch schon der Zug um die Ecke, so wurde das Beste an der Einfahrt Weischlitz daraus gemacht.
Mehr als Experiment zu betrachten ist folgendes Bild, welches nach einem Fotoshooting bei der Freiwilligen Feuerwehr Pausa entstand. Es kam die Meldung vom Zug, das Zeitfenster passte auch und somit wurde eben abgedrückt...
Anfang September, es ist das einzige Bild aus diesem Monat, wurde das Standardmotiv der Syratalbrücke umgesetzt. Zu meinem Erstaunen fuhr an diesem Tag nur eine Diesellok den Zug ins Nachbarland nach Cheb. Wahrscheinlich hatte der Gegenzug am nächsten Tag nur eine sehr geringe Last oder die Maschine kam sogar Lz zurück. Dazu kann ich leider keine richtige Aussage treffen.
Ein weiteres „Muss“ ist der Blick aus dem Wärterstellwerk W1 des Bahnhofs Weischlitz. Im Vordergrund ist die GWz-Linie zu sehen, deren Schienen schon sehr angerostet sind. Grund dafür war die Unterbrechung jener Verbindung zwischen Plauen-Chrieschwitz und Plauen Unterer Bahnhof und dem damit verbundenen Neubau des Haltepunktes Plauen Mitte.
Es folgt ein zweiter Blickwinkel mit dem Stellereigebäude I …
Auch sollte der Standort Pirk in der anderen Richtung umgesetzt werden. Möglich war dies nur am Samstag, wo der Zug planmäßig später fuhr und halbwegs mit „Licht“ umgesetzt werden kann.
Ebenfalls als Experiment abzustempeln ist das nachfolgende und letzte Bild in diesem Beitrag. Es zeigt den Zug an der Mündung der PE- in die LH-Linie. Natürlich ganz unprofessionell hatte ich auf den Schatten vom Bahnsteigdach gar keine Obacht gegeben und es kam eben jenes Bild dabei heraus.
Ganz tolle Bilder, großes Kino! Aber Max brauchte einst nicht nur Schrott und Knochen sondern auch Wasser. Aber das war schon 1948/49 als es hieß "Max braucht Wasser", das zur Kühlung in der Produktion benötigt wurde...5 km Fernwasserleitung von 2.700 FDJ'lern...dies mal aus der Geschichtskiste :)
Das mit dem „Max braucht Wasser“ ist bekannt. Vielleicht folgt in ein paar Jahren ein solcher Beitrag wenn selbst das Wasser per Bahn billig aus Tschechien importiert wird
Brauchst doch nur den Mattoni - Zug via Vojatnov - Bad Brambach umleiten. Mit Berta bis Vojtanov und dann mit 232 über die Talbahn nach Gera --> Könitz.
Auch sollte der Standort Pirk in der anderen Richtung umgesetzt werden. Möglich war dies nur am Samstag, wo der Zug planmäßig später fuhr und halbwegs mit „Licht“ umgesetzt werden kann.
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Guten Abend Micha
Zum vorletztem Bild hätte ich folgende zwei Fragen. Von Pirk in Ri. Adorf ist die Strecke doch zweigleisig.
1) Wird an diesem hier zu sehenden Ausfahrtsignal auf "Hl 3b/Fahrt mit 60 km/h,dann mit Höchstgeschwindigkeit" ausgefahren oder auch auf Hl 3a? 2) Ist die Strecke für die Fahrt im Gegengleis signalmäßig ausgerüstet oder wird hier noch bei Bedarf gepinselt?
Züge aus Ri. DWS fahren durch Pirk eigentlich immer mit Hl3b, zumindest hab ich noch nichts anderes festgestellt. Lasse mich aber gern eines besseren belehren. Beweißbild bei einem Elbtalumleiter:
Hl3b: Fahrt mit 60km/h, dann mit Höchstgeschwindigkeit. Ein gelbes Licht mit einem gelben Lichtstreifen, darüber ein grünes Licht.
Gegengleisbetrieb hab ich noch net mitbekommen. Da in der Einfahrt DOV kein Vorsignal fürs Gegengleis steht, denk ich eher, dass das nur mit Befehl geht. Oder eben garnet zulässig is. Aber wie gesagt, das is meine Sicht.
Wie von meinen Vorrednern schon geschrieben, Zeigt das Blocksignal A nur HL13 oder HL3b.
Das fahren im Gegengleis ist nicht signalmäßig ausgerüstet. Es muss also bei Bedarf mit Befehl gearbeitet werden. Dies passiert dann z.B. bei Fahrten mit dem Schneepflug …
Da die anderen Kollegen es schon sehr genau beschrieben haben, ist mein Beitrag nicht mehr notwendig, deswegen hab ich die Zeilen entfernt. Nicht aber das Lob an Micha, denn das hat nach wie vor seine Bereichtigung.
@ Toni: Warum soll dort das Befahren des Gleises entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung nicht zulässig sein?? Wie soll dann bitteschön bei einer betrieblichen Störung der Eisenbahnbetrieb ablaufen? Bei der Üst Pirk gibt es ins Regelgleis nur eine Fahrstraße und demzufolge auch nur einen Fahrtbegriff.
@ MSV Wunderbarer Beitrag mit ebenso guten Aufnahmen. Danke für die Mühe.
Was war der Grund,das ab Pirk die Strecke bis Adorf nach der Demontage 1946 wieder ein 2.Gleis erhielt?
Als wir bis 1957 unsere Zelte eben auf der Bahnseite an den Wochenenden aufbauten war nur noch ein Gleis gelegen.und wir konnten nur dort zelten,weil wir mit dem sebstgebauten Segelboot nur diese Seite der " Taler" erreichen konnten.Vielleicht gibt es noch einen älteren Forumsteilnehmer der sich an unseren völlig übertakelten Dingi 7,5 qm Gaffelsegel und mit Blechhaut erinnern kann.Der Spitzname war "Blechfurz".
Wenn es wegen etwaigen Güterverkehrs sein sollte ,dann hätte es ab Weischlitz für mich einen Sinn gemacht.
auf den Abschnitten Pirk - Adorf sowie Raun - Bad Brambach wurde ab 1978 schrittweise das zweite Gleis wieder in Betrieb genommen. Der Grund dafür bestand schon im starken Güterverkehr in Richtung CSSR. Mehrmals täglich wurden lange und schwere Dg's von und nach Vojtanov gefahren, auch nachts. Ein Teil der Güterzüge fuhr nach Gera über die Elstertalbahn weiter oder kamen von dort, wie der Autozug aus Eisenach oder der OPW-Zug mit lauter gedeckten Güterwagen zur Salzbeladung in Thüringen. Das kann man sich bei dem heutigen rudimentär vorhanden Verkehr gar nicht mehr recht vorstellen. Noch 1994 gab es etliche Güterzüge, die den Grenzübergang täglich passierten. Ich kann mich noch genau an die groß angelegte Umleitung in dem Jahr erinnern, als die Güterzüge mit der 781 (ex T679, Sergej) nach Selb Plößberg kamen und dann mit 218 oder 232 in Richtung Hof bzw. Reichebach weiterbefördert wurden. Da war noch richtig was los. 1981 nahm auch die CSD den elektrischen Zugbetrieb mit 25 kV bis nach Vojtanov auf. Heute gibt es keine planmäßigen Züge, die ab Frantiskove Lazne den Fahrdraht nutzen, welch ein Niedergang.
Danke Moki, konnte mir nicht vorstellen,das dort soviel los war,und eben Weischlitz Pirk eingleisig, der Engpass ... Genauso ,das Asch/Plössberg durchaus noch in Betrieb war,und nur wegen einer Strassenbrücke unterbrochen wurde.Genauso die Thüringer Oberlandbahn der wegen der Brücke über die A 9 das gleiche Schicksal widerfuhr.. . Meine Verwandten hatten gleich nach der Wende eine Rundfahrt zum Jubiläum der Vogtländischen Staatsbahn mitgemacht, und da gings,unter anderem auch , von Asch nach Selb/Plössberg ,Eine Kopie der Frankenpost muss bei mir noch rummliegen. Wenn man den Politikern glauben kann sollen ja die paar Km 2015 wieder in Betrieb gehen,ich selbst habe in den 80 iger Jahren noch einen kurzen Güterzug auf dieser Stecke fahren sehen. Nochmals besten Dank für die exakte Auskunft VG Gerhard
Mit schweren Güterzügen muss auch heute noch vor dem Gleiswechsel in Pirk abgebremst werden um dann die Steigung zum Talsperrenniveau zu erklimmen .ENERGIEVERSCHWENDUNG pur.... Habe heute noch die Dampfschläge der 38, 58, 75 und 86 er im Ohr ,als sie an unserem Zeltplatz wieder erleichtert Tempo aufnahmen.... "getschobesser getschobesser getschobesser..............."Die 58 er "getschowiederleichter getschowiederleichter....."