Hallo zusammen!

Am Wochenende 08.-10.04.2017 riefen das Veranstalterteam Udo Steinwasser und Hans-Ulrich John zu einem
3-tägigen Dampfevent mit der einzigen betriebsfähigen ex-Bundesbahn-50 auf. Hierbei sollten Personenzüge im Stil
der Jahre 1968 - 1976 nachgestellt werden, also den letzten Jahren des Dampflok-Zeitalters bei der Bundesbahn, wo
die Loks in EDV-Beschilderung durch die Lande fuhren. Befahren wurden in diesen 3 Tagen die Zollernbahn, Strecken
in Oberschwaben und im Donautal.

Tag 1

Los ging es am ersten Tag, Samstag, den 08.04.2017 in Fützen, Tender voran ging es mit dem aus
3-achsigen und 4-achsigen Umbauwagen gebildeten (Leer-) Personenzug zunächst bis Rottweil. Hier entstand
auch eine erste Aufnahme beim Umsetzen ins Bw zum Wasserfassen.


Weiter ging es - noch immer Tender voran, und somit auch noch nicht zum offiziellen Programm gehörend
- über Horb am Neckar bis Tübingen. In Talhausen, Aistaig und bei Rottenburg war ich zur Stelle,
gezeigt werden soll aber nur die Aufnahme in Aistaig, die uns ein daherschleichender Baggerfahrer
fast noch kaputtgemacht hätte. Zum Glück verschwand er gerade noch so aus der Bildfläche.


In Tübingen gab es einen Fahrtrichtungswechsel, zugleich war dies auch der Start des offiziellen
Programms. Nun richtig gereiht startete der Zug mit Ziel Storzingen, wo er als erstes von der
Fotografenmeute bei der Einfahrt in Dußlingen erwartet wurde.


Weiter ging es nach Mössingen, dessen Bahnhof ebenfalls noch mit Formsignalen ausgestattet ist.
Zwar wollte ich mich eigentlich am Einfahrsignal in der Geraden postieren, fand aber irgendwie den
Weg nicht dahin. Ich hatte - zugegeben - die Strecke aus Zeitgründen vorher nicht begutachten können.
So blieb nur die leicht zugängliche Stelle an der Ausfahrt im Außenbogen.


In der Steigung hinter Stetten bei Hechingen gab es dann richtig was auf die Ohren, als die 50er
mit ihrer schönen Garnitur an der Fotografenschar vorbeibellte.


Die Burg Hohenzollern bei Bisingen mußte auf jeden Fall auch irgendwie in Szene gesetzt werden,
auch hier war es aufgrund der fehlenden Ortskenntnis eher ein Krampf. Ich hatte mich gutgläubig an
einen Teilnehmer geheftet, der jedoch auch irgendwie nicht so den Durchblick hatte ...


In Balingen gab es einen längeren Aufenthalt, der zwischenzeitlich für eine Scheinausfahrt in
Richtung Schömberg genutzt wurde.


Die Durchfahrt in Laufen an der Eyach (Albstadt) war dann wieder mehr etwas für die Ohren.


Kurz vor Straßberg ließ sich der Zug ein weiteres Mal landschaftlich sehr schön umsetzen.


Bei der Passage in Kaiseringen war es eine stillgelegte Fabrik, welche die Hintergrundkulisse bildete.


Kurz darauf wurde Storzingen erreicht, Zielbahnhof der ersten Etappe. Hier wurden noch ein paar
Aufnahmen gefertigt, von denen zwei gezeigt werden sollen, einmal beim Umsetzen aufs Abstellgleis
und anschließend die Lok allein beim Umsetzen zum Restaurieren.




Tag 2

Am Sonntag, den 09.04.2017 war dann ein geballtes Programm angesagt. Ausgehend von Storzingen ging
es nun zunächst über Sigmaringen und Mengen nach Altshausen, wo ein längerer Aufenthalt vorgesehen
war. Die ersten Kilometer waren aufgrund der Frühe vom Licht her noch recht schwierig, in Mengen
war dann aber ausreichend Licht vorhanden. Dort konnten neben Ein- und Ausfahrt auch ein Portrait
mit der 50er am Bahnsteig bei schöner Dampfentwicklung gemacht werden.


Eine erste Streckenaufnahme, ebenfalls aufgrund der noch niedrigen Außentemperaturen noch mit
herrlicher Dampfentwicklung, entstand bei der Passage eines ehemaligen Bahnwärterhaus bei Schönhalden
(Herbertingen).


In Altshausen gab es dann einen etwa 70minütigen Aufenthalt, der aufgrund der örtlichen Gegebenheiten
auch sinnvol ausgenutzt wurde. Neben der Passage des Regelverkehrs gab es eine Scheineinfahrt aus
Richtung Sigmaringen (nicht im Bild). Nach dieser wurde der Zug auf die Bahnhofsüdseite umgesetzt.


Von dort geht die Strecke nach Pfullendorf (einst auch bis Schwackenreute) ab. Auch hier wurde eine
Scheineinfahrt inszeniert. In der Sommersaison wird diese Strecke an ausgewählten Tagen mit Ausflugs=
zügen bedient.


Bei der Ausfahrt in Altshausen wurde das Einfahrsignal der Gegenrichtung aufgesucht.


Via Aulendorf ging es nun weiter in Richtung Kißlegg. Ursprünglich war in Bad Waldsee auch ein
Fotohalt vorgesehen, dieser mußte jedoch aus betrieblichen Gründen (Zugfolge) entfallen, was im
Programmablauf den Teilnehmern auch mitgeteilt wurde. Dennoch suchten einige Wenige diesen Bahnhof
auf, um die Durchfahrt bildlich zu dokumentieren, immerhin ging es durch das Überholgleis, was die
ganze Sache rettete.


In Roßberg gab es dann wieder einen betrieblich bedingten Aufenthalt (Überholung und Kreuzung).
Dieser Bahnhof hat nur noch betriebliche Bedeutung, der planmäßige Personenverkehr fährt hier durch.
Die Sonne stand zu diesem Zeitpunkt leider etwas in der Gleisachse.


Am Einfahrsignal der Gegenrichtung in Roßberg war das Licht wieder auf der richtigen Seite und mit
ordentlichem Sound böllert die 50er an der Fotografenschar vorbei.


Bis zum Zielbahnhof in Leutkirch wurde der Zug dann nicht mehr eingeholt, die doch recht kurvigen
Straßen ließen eine Verfolgung nicht zu. So wurde in Emmelhofen (im Abschnitt Leutkirch - Kißlegg)
die Gegenleistung nach Kißlegg abgewartet, welche nun Tender voran erfolgte.


Hier wurde wiederum umfahren und es ging zurück nach Leutkirch. An nahezu der gleichen Stelle wurde
der Zug abgepaßt.


Nach dem neuerlichen Kopfmachen in Leutkirch sollte es dann ohne größere Aufenthalte via Kißlegg
und Bad Waldsee auf die in Aulendorf einmündende, zweigleisige Südbahn (Ulm - Friedrichshafen) bis
Ravensburg gehen, das Ganze nun wieder Tender voran. Kurz vor dem noch nicht all zu lange aufgelassenen
Bahnhof Wolfegg wurde eine nette Stelle gefunden. Die Signalmasten stehen zwar noch, lassen sich jedoch
bildlich nicht wirklich umsetzen.


In Ravensburg wurde abermals Kopf gemacht und es ging zurück nach Aulendorf. Nahe Zollenreute gibt
es eine herrliche Stelle vor einer Bahnüberführung, an dessen Rand es noch die alten Straßenbegrenzungs-
stützen statt der modernen Blechleitplanken gibt - inzwischen schon eine Rarität, die natürlich aufs
Bild mußte!


Im Bahnhof Aulendorf beim Umfahren mal ein klassischer Seitenschuß auf die 50er.


Von da aus ging es wieder retour nach Ravensburg, um nach abermaligem Umfahren nochmals nach Aulendorf
zurückzukommen. Hier wurde der Zug im schon vor langer Zeit aufgelassenen und zurückgebauten
Bahnhof Durlesbach abgewartet. Bei der Passage des Zuges waren die Schatten jedoch schon länger
als es den Fotografen lieb war ... naja ...


Zum Abschluß - der Zug fuhr von Aulendorf wieder nach Ravensburg zurück - noch ein Foto mit
Arbeiten, die im Betrieb mit Dampfloks unvermeidlich sind: das Restaurieren. In heutigem Zeitalter
halt etwas anders, die Kohle gibts vom extra dafür georderten Lkw, das Wasser aus einem nahegelegenen
Hydranten und Asche/Schlacke wird mit einem Pkw-Anhänger zur Entsorgung abtransportiert.




Tag 3


Am Montag, den 10.04.2017 standen vorwiegend Teilstrecken auf der zweigleisigen Südbahn Ulm - Friedrichshafen
statt. So startete der Zug Rauchkammer voraus von Ravensburg zunächst bis Biberach. Kurz vor Mochenwangen
konnte dabei ein schöner Seitenschuß auf den Zug gemacht werden, die noch niedrigen Temperaturen von knapp
über Null Grad sorgten dabei für ordentlichen Abdampf.


In Biberach wurde "Kopf gemacht" und Tender voran ging es nach Bad Schussenried. Ich hatte lange
überlegt, wo ich mich am besten postiere. Schlußendlich blieb ich in Biberach an der Zufahrt
zum Haltepunkt Biberach Süd. Dort fand ich das Schild rechts oben im Bild recht interessant: Auch
fast 25 Jahre nach dem Zusammenschluß von Bundes- und Reichsbahn zur heutigen DB AG gibt es in
Biberach noch die Deutsche Bundesbahn!


Von Bad Schussenried aus ging es - nun wieder Rauchkammer voraus - bis Laupheim West. Bei Unteressen=
dorf am Motivklassiker versammelte sich natürlich die größte Fotografenschar. Ich hatte mich dazu mal
ins Gras gelegt um auch schön die Löwenzahnblüten mit ins Bild zu bekommen.


In Laupheim stand dann eine Drehfahrt auf dem Programm. Dazu wurde die Stichbahn nach Laupheim Stadt
befahren. Die Rückkehr von Laupheim Stadt erwartete ich von der Straßenbrücke in Laupheim West.


Als nächstes war wieder Ravensburg das Ziel. Dazu bezog ich als erstes bei der Einfahrt in Biberach
Stellung. Leider ging der Zug ins Überholgleis, weshalb der Winkel doch recht spitz ausfiel.


Nach einem längerem Aufenthalt in Bad Schussenried (nicht allzu fotogen) wurde irgendwo an der freien
Strecke Stellung bezogen; ich hatte mich hier mal wieder an einen weiteren Teilnehmer geheftet, welcher
nahe Hervetsweiler als Ziel auserkor. Nicht sonderlich die Wucht, aber naja ...


Das nächste Motiv in Mochenwangen war dann schon besser, auch wenn man hier deutlich sieht, daß wir
nicht mehr in den 60er/70er Jahren sind ... die Infrastruktur hat deutlich gelitten ...


Wir machen einen größeren Sprung - von Ravensburg ging es auf der Südbahn wieder nach Aulendorf, um
von da die Schlußetappe in Angriff zu nehmen. Es ging nun wieder an die Strecke nach Sigmaringen, der
erste Halt Altshausen. An einem ehemaligen Bahnwärterhaus nahe Blönried konnte der Zug schön eingefangen
werden. Eigentlich wollte ich mich ja an der Einfahrt in Altshausen postieren, es war gut, dies zu
unterlassen, denn hier bei Blönried ging das Sonne/Wolkenspiel gerade noch so gut aus, was in Altshausen
wenig später nicht der Fall gewesen wäre.


Die Einfahrt in Altshausen erfolgte auf der Südseite, also dem Streckengleis nach Pfullendorf.


Hier gab es für die Lok erstmal Wasser aus dem Hydranten an der nahegelegenen BayWa.
Im Anschluß sollte es noch eine Scheinausfahrt geben. Nun schlug die "Wolke vom Dienst" jedoch
erbarmungslos zu, weshalb das Ergebnis nur noch in schwarzweiß gezeigt werden kann.
Beim Zurücksetzen schien zwar wieder die Sonne, jedoch zeigte das Signal die Stellung Hp2, was dann
irgendwie blöd aussah.


Eine weitere Aufnahme entstand wenig später beim Umsetzen auf das Streckengleis in Richtung Sigmaringen.


Zum Schluß soll noch die Einfahrt in den Bahnhof Mengen gezeigt werden.


Das Licht brach nun immer mehr ein, weshalb ich nach der Ausfahrt in Richtung Tuttlingen vorzeitig
abbrach. Vom Streckenabschnitt Sigmaringen - Tuttlingen hatte ich ja vor zweieinhalb Jahren im Rahmen
einer Fotozugfahrt ebenfalls mit 50 2988, jedoch einem Güterzug, zahleiche Fotos machen können, so daß
ich es diesmal verschmerzen konnte. Zum Schluß bleibt zu sagen, es war eine geniale Tour, welche vom
Veranstalter gut durchdacht war und den entsprechenden Spaß gemacht hat. Auch was das Wetter betraf,
hier hatte das Team den besten Zeitpunkt gewählt (sieht man mal vom Montagnachmittag ab). Auch die
Teilnehmer - es waren ja dann doch knapp über 70 Leute - waren weitgehend diszipliniert, kleine
Unstimmigkeiten konnten in der Regel problemlos geklärt werden. Vielen Dank Udo, vielen Dank Hans-Ulrich,
für die schönen Stunden entlang der Strecke! Gerne wieder auf ein Neues!

Beste Grüße aus Würzburg

Starker Beitrag. Hut ab !!

Ebenso beste Grüße und danke