Frage dazu: Hat sich eigentlich das Verkehrsministerium im Dresden schonmal dazu geäussert, wie es auf der Strecke zugeht? Ich meine jetzt nicht wegen des vieldiskutierten Wagenmaterials, sondern - was viel wichtiger ist - wegen der chronisch mangelhaften Verlässlichkeit des Betriebs? Bestünde da nicht eine Aufsichtspflicht bezüglich der Leistungen des Aufgabenträgers und dessen Vertragspartnern? Steht das VM des Freistaats nicht auch in der direkten Verantwortung gegenüber den Bürgern (Stichwort Daseinsvorsorge)?
Haben sich die Probleme mit den Loks eigentlich reduziert? Mittlerweile ist ja die 223 152 zusätzlich wieder angemietet laut der Sichtungen. Wenn Alstom jetzt mit Siemens anbandelt, wäre es vielleicht sogar künftig denkbar, die paar Loks mit im Alstom-Werk des VMS im Chemnitz warten zu lassen? Die jetzige Werkstatt scheint jedenfalls doch etwas überfordert zu sein mit den Drehstromern? Oder trügt dieser Schein? Andere Forenmitglieder hatten sich ja auch schon gefragt, warum es gerade beim RE6 soviel Probleme mit den ER20 gibt. Beim Alex zum Beispiel fährt eine Flotte von ca. 15 Loks.
Oben schrieb ich es noch als Vorschlag, nun kommt es tatsächlich so: Im Rahmen des neuen Konzeptes für den RE6 soll die Wartung der Garnituren künftig in Chemnitz erfolgen:
Gefahren werden soll künftig mit zwei Doppelstock- und zwei Abteilwagen pro Zug. Das erscheint mir eine sehr sinnvolle Mischung zu sein. Erstaunlich ist dabei die Rolle der PRESS, welche künftig die Waggons der MRB bereitstellt. Auch die Abteilwagen sollen Scheibenbremsen haben, es sind also nicht die derzeitigen. Man kann nur vermuten, warum die PRESS hier zusätzlich mit ins Boot geholt wird. Immerhin stammen zumindest die Doppelstockwaggons von der DB, welche damals beim RE6 nicht zum Zuge kam ...
Ich frage mich, wie man ernsthaft auf die Idee mit den Diesel-ICE kommen könnte. Man hat es ja bisher nicht einmal geschafft, die ER20 so instand zu halten, daß sie zuverlässig waren. Wie hätte man dann die wesentlich komplexere Technik der BR 605 beherrschen wollen?
Nein, ich denke, das nun angekündigte Konzept ist schon sinnvoll. Ohnehin fürchte ich, daß die Qualität der Wagen künftig zum Luxusproblem werden könnte. Denn in vielen Regionen Deutschlands gibt es jetzt schon häufig Zugausfälle wegen Tf-Mangel. Das kann sich noch ausweiten ...
Was ist eigentlich aus den hochfliegenden Plänen des VMS bezüglich des RE6 geworden? Wenn die damaligen Verlautbarungen nicht oben noch verlinkt wären, könnte man meinen, es hätte sie nie gegeben.
Die zuvor angemietete fünfte Lok von IntEgro fährt derzeit beim Alex, und mit vier Loks geht es halt offenbar nicht. Erst recht nicht mit den ER20 und den bestehenden Wartungsverträgen. Und auch an dieser Stelle frage ich wieder: Warum heißt denn der Aufgabenträger (hier der VMS) eigentlich laut Regionalisierungsgesetz Aufgabenträger und nicht Aufgabenwegschieber?
Vielleicht deswegen, weil er die Verantwortung dafür trägt, daß der SPNV als Teil der Daseinsvorsorge funktioniert? Und zwar in der Praxis, nicht nur auf dem Papier!