Guten Abend zusammen,

bereits seit einigen Jahren wollten Heiko, Henry und ich unabhängig voneinander unbedingt mal die Bahnwelt der Slowakei besuchen - zum einen interessierten uns die teilweise aus Tschechien bekannten Fahrzeuge, zum anderen natürlich die wundervollen Landschaften.
Da es bei uns leider nicht möglich ist spontan Urlaub zu bekommen legten wir uns vorab auf die letzte Aprilwoche fest - egal wie das Wetter nun werden würde.
Also wurde fleißig geplant und überlegt, Vignetten gekauft und - schwerer als erwartet - ein Ticket für den EN 442 besorgt. Der entgültige Plan war dann am 21.4. erstmal in Richtung Brno zu starten, dort am Wochenende einige mit „Brille“ bespannte Züge mitzunehmen und dann im Laufe des Sonntags in die Slowakei rüber zu fahren um ab Montag - wenn die interessanten Übergaben unterwegs sind - vor Ort zu sein. Dann sollte es quer durchs Land gehen bevor es am Abend des 30.4. in der Walpurgisnacht mit dem EN von Košice zurück nach Prag gehen sollte. Wobei das natürlich nicht in Stein gemeißelt war, man könnte ja dem guten Wetter etwas hinterherfahren.


Am 21.4. war es dann soweit: Heiko sammelte Henry und mich ein und kurz vor 8 waren wir dann bereits in Tschechien. Der Wetterbericht sah bis Mittag im Norden noch Sonne vor, danach sollte es sich zuziehen. Unterwegs wurde also schon immermal das Personenzugradar „GRAPP“ gecheckt und kurz vor Jenec schien es so als könnten wir im dortigen Bahnhof - mit Formsignalen - ein 854-Doppel als Sp gen Prag zu erwischen. Also wurde Heiko mal in Richtung des westlichen Einfahrtsignals gelotst. Wenige Minuten vor Ort hob sich auch schon der Flügel und 854 029 & 854 212 heulten als Sp 1569 (Kladno Ostrovec - Praha-Dejvice) um die Ecke




Dann gings zwar nochmal in den Bahnhof - bei der Anfahrt hatten wir einen Autozug stehen gesehen - aber bis auf eine ex. slowakische Bardotka mit Bauzug von hinten (das ging ja schonmal gut los…) und Regionalverkehr von vorn tat sich erstmal nichts. Da wollten wir lieber weiter nach Zruč nad Sázavou, denn dort ginge zum einen der Schlossblick an der Einfahrt, zum anderen kannte Sledovani eine Übergabe, die an diesem Tag auch schon gemeldet wurde. Blöd war nur, das wir - kaum auf dem Prager Ring - erstmal im Stau standen; uns dann also durch Prag quälten und dann zum Überfluss durchsickerte das die Übergabe an diesem Tag nur bis Světlá nad Sázavou fuhr. Toll. Da wir damit nun keinen weiteren Programmpunkt hatten (bzw. am vorgemerkten Viadukt Dolní Loučky das Licht schon zu weit rum war) ging es trotz dem dort gemeldeten Wetter schnurstracks in Richtung Tageszielgebiet. Wie vorhergesagt tauchten wir ab Brno dann leider unter eine Wolkendecke. In Slavkov u Brna gabs dann erstmal einen Mittagsstop. Neben Essen gabs hier natürlich auch Züge, nach wenigen Minuten tauchte 854 209 als Os 4114 (Uherské Hradiště - Brno hl.n.) auf




Den aus der Gegenrichtung folgenden Sp 1767 wollten wir unbedingt in Nemotice erwischen. Da uns der Bahnhof hier aber gefiel und das Navi der Meinung war wir wären bis Nemotice schneller als der Zug erwarteten wir diesen zuerst hier an den westlichen Ausfahrtsignalen ...:




... und schafften tatsächlich ganz entspannt noch ein Bild in der Einfahrt Nemotice:




Bis zur nächsten Brelje waren nun 2 Stunden Pause. Das Wetter war weiterhin nicht besonders, die diversen in dieser Zeit vorbeigekommenen 854, 842 & 814 erspare ich uns hier mal. Lediglich 854 009 als Sp 1770 (Staré Město - Brno hl.n.) sei zusammen mit dem hinterherschauenden Fahrdienstleiter mal gezeigt:




Bei der nächsten 754-Leistung gab sich die Sonne gerade gar keine Mühe und da uns die 754 075 sowieso am nächsten Tag noch mehrfach vor die Linse fahren wird fehlt das Bild hier.
Die nächsten beiden brillenfreien Stunden wurden diesmal für ein Bild von einem der letzten roten 810er als Os 4187 Kyjov - Veselí nad Moravou in Kyjov genutzt - nur leider wieder knapp ohne Sonne:




Da die lokbespannten Züge Freitagnachmittag alle von West in Richtung Ost fahren, ist es gar nicht so einfach eine lichtmäßig passende Stelle zu finden. Also landeten wir wieder in Nemotice, wo es - Überraschung - bei der Ausfahrt von 754 067 mit Sp 1773 (Brno hl.n. - Bojkovice) sogar etwas aufzog:




Das sollte genutzt werden: Ein letzter Positionswechsel führte uns an einen BÜ vor Kyjov: Hier kam zuerst wieder 810 583 als Os 4180 (Veseli n.M. - Kyjov) angerollt:




Die Rückleistung Os 4181 (Kyjov - Veseli n.M.) wenig später:




Tagesabschluss sollte Sp 1774 (Stare Mesto - Brno) sein. Leider war bis zu dessen Durchfahrt die Sonne komplett in den Wolken verschwunden, da aber das Unikat 754 013 dran hing gibts den dennoch hier zu sehen:




Für die ersten beiden Nächte hatten wir bereits im Voraus ein Miniferienhaus in Boršice gebucht. Nach kurzer Planung für den nächsten Tag - die sah vor am Morgen nochmal für ein Bild nach Nemotice zu fahren und dann an die Trat 341 - gings ins Bett.


Samstag, 22.4.: Den Wecker brauchten wir gar nicht, der Hahn in Garten tat sein bestes um uns 5:30 bei schönstem Sonnenschein aus dem Bett zu werfen. Und so sollte es auch kein Problem werden 7:42 für das erste Brillenbild des Tages in Nemotice zu sein. Also eigentlich ... denn auf der Fahrt bemerkte Heiko, das seine Kamera noch im Ferienhaus lag. Zum Glück hatte ich meine alte 600d noch im Rucksack... In Nemotice gesellten sich dann noch 2 Tschechen zu uns mit denen wir gemeinsam 754 067 mit Sp 1762 (Bojkovice mesto - Brno hl.n.) erwarteten:






Damit war eines der Pflichtmotive im Kasten. Nun wurde zunächst in der FeWo am Weg Heikos Kamera geholt und dann ging es an die Trat 341. Der Grund dafür: Dort gib es im Gegensatz zur 340 jeden Tag Brillen im Zweistundentakt. Bei Popovice entdeckten wir eine Stelle für R 883 (Praha hl.n. - Luhačovice), zuvor kam aber noch ein Arriva-848 als Os 4304 (Uherské Hradiště - Bylnice:




Wenig später bog 754 012 mit R 883 (Praha hl.n. - Luhačovice) um die Ecke:




Da der in Uhersky Brod mit dem Gegenzug kreuzen sollte gabs nun die Möglichkeit den Gegenzug quer zu schießen oder den soeben gesehenen Zug zu verfolgen und nochmal zu erwischen. Kurz und knapp: Wir entschieden uns für Variante 2, erwischten den Zug aber auf Grund des dichten Verkehrs in Uherský Brod nicht nocheinmal. Also war nun etwas Zeit für Stellensuche und wir landeten irgendwann auf der anderen Seite des Haltepunkts Popovice. Dann begann das gleiche Spiel wie 2 Stunden zuvor: Zuerst Arriva - dieses Mal in Form eines LINT - als Os 4305 ...




... und dann wenig später 754 075 mit R885 (Praha hl.n. - Luhačovice):





Da auch diese beiden Rychlíks wieder in Uherský Brod kreuzten ging es fix weiter an einen Acker vorm Haltepunkt Vésky. Da hier aber das Licht noch nicht weit genug rum war gibts die Stelle dann mit dem nächsten Zug zu sehen. Nach einer Pizza to go fanden wir uns am Haltepunkt Polichno für 754 075 mit R 886 (Luhačovice - Praha Vršovice) ein:




Der war erstaunlich langsam unterwegs und so gelang vor Újezdec u Luhačovic ein weiteres Bild:




Da der entgegenkommende R 887 aus Praha über 20 Minuten Verspätung hatte verzögerte sich auch die Weiterfahrt unseres Zuges von der nach Hrad‘čovice verlegten Kreuzung ein wenig. Also genug Zeit um nochmal auf den Baum am vorhin erwähnten Acker zu kommen:




Ein paar Meter weiter hinten wurde gleich noch 848 207 als Os 4310 (Bylnice - Staré Město) mitgenommen:




Da die Rychlík nach Luhačovice mittlerweile nichtmehr im Licht lagen gings für den nächsten VON dort wieder in Richtung Polichno. Diesmal aber auf eine Wiese vorm Ort. 754 012 R 884 (Luhačovice - Praha Vršovice.):




Ein weiteres Motiv für den Zug fanden wir hinter Drslavice. Zuerst kam aber noch 754 075 mit dem leicht verspäteten R 889 nach Luhačovice:






848 273 brummte als Os 4312 (Bylnice - Staré Město) hinterher:




Nun standen noch 2 Schnellzüge an. Nummer 1 - wieder mal mit 754 075 - wurde am Hp Biskupice erwartet. Eigentlich müsste es da auch eine Perspektive vom Hang hinter uns geben, allerdings fanden wir keinen Zugang und wollten im Idealfall auch wieder für ein zweites Bild weiter:




Eigentlich wollten wir weiter bis hinter Uherský Brod, irgendwie landeten wir aber in der Einfahrt Újezdec u Luhačovic. Ging auch:




Nun wurde fix gelidlt. Da das recht schnell ging und uns der Abzweig vom vorherigen Bild gefallen hatte ging es dort nochmal hin. Diesmal kam mit Os 4346 (Pitín zastávka - Staré Město) ein Zug auf dem anderen Gleis:




Langsam nahte das Finale: 18:03 machte sich 754 012 mit R 880 (Luhačovice - Olomouc hl.n.) auf den Weg. Bei Polichno hatten wir schon mittags eine hübsche Stelle entdeckt die mit dem letzten Zug klappen könnte - wenn der Zug denn endlich kam.
Allerdings kam auch der Bergschatten von hinten, und das nicht gerade langsam. Schlussendlich standen wir dann bereits im Schatten, als der Zug dann kurz vor „Licht aus“ herangerollt kam, am hinten zu erahnenden BÜ kurz hielt und an uns vorbeibeschleunigte:




Das letzte geplante Bild entstand dann bei Popovice, wo ein auf einen Baum gekletterter fotographierender Ureinwohner als Motiv herhalten musste:




Da es nun mit dem Licht zuende ging und für den letzten Bergfahrer keine Stelle mehr mit "Licht 45° von hinten" zu finden war versuchten wir mit R 893 (Praha Vršovice - Luhačovic) noch was nahe der Brücke von heute Morgen. 754 075 war wieder dran:




Dann gings zurück ins Ferienhaus und nach kurzer Bilderschau bei einem Pivo und der Planung für Sonntag ins Bett.


Wie es dann Sonnabend mit unserer Einreise in die Slowakei weiterging und was uns dort dann so erwartete gibt’s ab Teil 2 zu sehen.

Viele Grüße und bis bald
Julius

Hallo zusammen,

hier nun Teil 2/5 unserer Slowakeireise im April,

Sonntag:
5:30 klingelte wieder der Wecker. Der Tagesplan sah vor morgens nochmal 754 012 zu erwischen und dann rüber in die Slowakei zu fahren. Dort sollte immerhin bis Mittag Sonne sein bevor es die nächsten Tage eher ... naja ... bescheiden werden sollten.
Also standen wir kurz nach 7 an der Strecke, bei Durchfahrt der Brille war aber grad "Licht aus". So wurde noch auf Os 4105 (Kyjov - Stare Mesto) gewartet, der knapp 10 Minuten später kam:




Nun aber entgültig ab in die Slowakei. Den Grenzübertritt vor Trencin bemerkte man kaum und auf der leeren Autobahn rollte es auch problemlos. Da einzige was in der Slowakei arg anders als in Tschechien war: Die Autobahn war zu großen Teilen von undurchsichtigen Schallschutzwänden umgeben, so dass auf weiten Abschnitten von der schönen durchfahrenen Landschaft gar nichts zu sehen war.
Gegen 9:30 trafen wir dann am bekannten Damm bei Krpel'any ein.
Gerade eingerichtet bog am Ende des Tales was blaues um die Ecke. Och nö, für ČD Cargo sind wir aber nicht extra hier her gefahren. Aber was hängt denn da hinten dran? Slowakisches Kriegszeugs:




Das war ja schonmal interessant. Es folgten erstmal Ex 602 mit Vectron und RegioDüse 1012 mit 162 117 ohne Nummer auf der Front bevor das nächste Highlight anrollte: Die Doppellok 131 072/071, die ohne das große Logo auf der Seite auch fast eine Retrolok abgeben könnte:




Für die dann folgende 131 075 postierte ich mich mal ein Stück weiter hinten:




Neben 131 099 - ebenfalls mit Ea-Wagen - und 660 806 als Os 3916 (Liptovsky Mikulas - Zilina)…:




… sollte hier eigentlich noch Ex 604 kommen. Der hatte allerdings eine gute dreiviertel Stunde Verspätung und so zogen wir auf dem Damm ein Stück weiter zum im Hintergrund der ersten Bilder zu erahnenden Haltepunkt Šutovo Ratkovo.
Hier dauerte es dann nichtmehr lang bis er mit 350 013 auftauchte:




Allerdings stand die Sonne hier auch schon bald in der Gleisachse. Da es entgegen den Prognosen noch immer seeehr sonnig war - die Wolken waren zwar da, hielten sich aber von der Sonne fern - zogen wir nochmal ein paar Meter weiter vor. Allerdings war nun der Verkehr ein bisschen eingeschlafen. Irgendwann kam 660 801 als Os 3920 (Liptovsky Mikulas - Zilina) vorbei:




Allerdings ließ es sich hier ja schön warten. Mit dem Wind und den platschenden Wellen war das fast ein bisschen wie an der See. Leider bleib es aber ruhig bis dann die Zeit für Ex 606 (Košice - Bratislava) - bespannt mit 350 003 - ran war:




Dann ging es zurück zum Damm vom Vormittag. Um Euch nicht mit 350ern zu langweilen sei eine unerkannte 131 mit - was sonst - Ea gezeigt. Die waren diesmal aber blau:




Irgendwann waren wir der Meinung unter dem Lärm der Bundesstraße eine Diesellok zuhören, das Brummen wurde lauter - das klang nach was richtig Großem. Was da aber auftauchte war dann ein bisschen enttäuschend - es war lediglich ein Baufahrzeug der ZSR:




Da es sich nun aber doch zuzog machten wir uns auf den Weg in Richtung Turcianske Teplice, dem Ausgangspunkt für die nächsten Tage. Unterwegs schaute ich nochmal in den Fahrplan und entdeckte R 941 von Vrutky nach Zvolen, der uns quasi verfolgte. Also wurde in Jazernica mal angehalten. Sekunden vor Zugdurchfahrt kam dann auch die Sonne für ein letztes Mal durch:





Montag
Da die letzten Nächte kurz waren & das Wetter heute nicht so toll werden sollte war eigentlich Ausschlafen angesagt. Als wir kurz vor 8 aufwachten war allerdings die grün-weiße Brille vom Vortag wieder unterwegs. Also ging es fix aus dem Bett und erstmal zu Lidl und Backstraße plündern. Außerdem gab es dort wirklich tollen Automatenkaffee/-kakao für einen €uro.
Dann gings aber an die Strecke, wir hatten uns das Viadukt hinter Horna Stubna Obec ausgeguckt. Bei trübem Wetter natürlich nicht top, aber so würden nun mal die nächsten beiden Tage werden. 754 084 mit R 933 (Vrutky - Zvolen):




Danach ging es an den bekannten Bogen im Wald unterhalb von Cremosne. Der war zwar wieder schön freigeschnitten, allerdings rollte dann zur Planzeit überraschender Weise 861 034 statt einer 754 als R 934 (Zvolen - Vrutky) vorbei - ärgerlich:




Da der Mn 85301 von Zilina nach Zvolen mit Bardotka - deshalb waren wir ja hier - irgendwann am Vormittag rollt, setzten wir nach Diviaky um. Auch wenn er auf sich warten ließe - in einer knappen Stunde würde ja wieder ein R mit Brille kommen.
Also war etwas Zeit ein paar Zeilen für diesen Bericht zu verfassen. Weit kam ich aber nicht, nach anderthalb Sätzen tauchten am Horizont 3 Spitzenlichter auf. Die entpuppten sich als 751 047 mit dem verfrühten Mn (Žilina-Teplička odch.sk. - Zvolen východ), den die Lok bis Horná Štubňa brachte:




Wir entschieden uns hier noch auf den folgenden R 935 zu warten, der laut Ticker mit 754 010 bespannt sein sollte und dann auch in der gewünschten Komposition am Stellwerk vorbeirollte:




Wir fuhren nun weiter nach Horna Stubna, einfach mal gucken was mit dem Zug der 751 047 passieren würde und ob 736 006 mit dem Gegenzug schon da sei. Dem war so und es wurden fleißig die Züge nach Zilina und Novaky zusammenrangiert. Stellvertretend nur ein Bild der Berta am südlichen Bahnhofskopf:




Als nächstes stand Pn 68321 von Novaky nach Horna Stubna an. Für den war keine recht besondere Stelle zu finden, ich stellte mich kurz vors Vorsignal von Horna Stubna. Da konnte man seine Länge aber nur erahnen - es waren über 30 Wagen und am Schluss schoben 751 035 & 756 010 nach:




In Horna Stubna fuhr der Zug dann überraschender Weise gleich gen Zvolen weiter. Damit war klar das die 736 die Rückleistung nach Novaky übernehmen würde und die 751 047 nach Zilina fahren würde. Letzterem Zug folgten wir einfach mal. In Diviaky wurde einer von 2 beladenen Rungenwagenwagen aufgenommen. Das ging alles ganz schnell und kurz darauf war der Zug schon wieder auf dem Weg nach Zilina. Wir waren aber auch schnell und hatten es vor ihm zum Haltepunkt Maly Čepčin geschafft:




Jetzt war die Luft etwas raus. Güterzüge durch, Wetter mies, kalt und nass, Hunger und vorerst keine Züge mehr zu erwarten. Wir entschlossen uns den nächsten Rychlik eine Stunde später noch abzuwarten...:




... und dann einfach mal nach Zvolen zu fahren und zu sehen ob es da bahnmäßig was zu entdecken gab. Die Fahrt durchs Gebirge planten und navigierten Henry und Heiko und ich genoss es einfach mal entspannt aus dem Fenster schauen zu können.
In Zvolen schauten wir uns einfach den Güterbahnhof sowie das dortige Depo von außen an. Neben 757 006 mit R 918 (Kosice - Zvolen) …




… tauchte in einem dunklen Moment auch Hector 721 027 auf. Außerdem war hier die ehemalige DR - 110 969 (seit 1987 als 745 608 bei der ČSD, später ŽSR) mit einem Hilfszug abgestellt, 736 020 passierte die Szenerie mit einer Übergabe samt Begleitwagen. Im Hintergrund das Depo der ZSSKC:




Da es kälter und dunkler wurde gings dann auch zeitnah wieder in die Unterkunft.



Dienstag:
Der Tag begann ähnlich trüb wie der Montag.
Nach einem erneuten Lidlfrühstück begannen wir mit 754 084 vor R 932 (Zvolen - Vrutky) in Diviaky:




Nächster Anlaufpunkt war der mitten im Wald gelegene Bahnhof Cremosne. Entgegen der Auskunft im Fahrplan kam 754 010 mit R 933 (Vrutky - Zvolen) hier sogar zum Halten und entließ einen Fahrgast. Das ganze unter strenger Beobachtung der Fahrdienstleiterin:




Nächster Punkt war wie am Vortag der 83501 mit Badotka. Diesmal positionierten wir uns am Abzweig Dolna Stubna. Wieder mussten wir nicht lang warten bis 751 047 mit dem erwarteten Mischer …




… sowie 754 004 mit R 934 (Zvolen - Vrutky) vorbeikamen:




Mittlerweile war im Sledovani auch der Hinweis auf den heute verkehrenden „Ecocell-Zug“ Pn 55721 (Lietavská Lúčka - Zemianské Kostoľany) aufgetaucht. Wegen diesem „Starzug“ der Strecke waren wir eigentlich hauptsächlich hier, also fuhren wir ihm an den Hp Jazernica entgegen. Und wartete, warteten, warteten. Aber wie gestern schon erwähnt kommen ja immerhin die Brillen im Zweistundentakt vorbei: 754 084 mit R 935 (Vrutky - Zvolen):




754 010 mit R 936 (Zvolen - Vrutky):




Irgendwann kehrte auch 751 047 mit Mn 83500 (Zvolen nákl.st. - Žilina-Teplička) aus Horná Štubňa zurück:




Nach einem weiteren 861 als Os wurde es dann aber in der Ferne laut - das waren sie, die 3 Bardotten! Mit Klasse Sound zogen 752 018, 752 041 & 751 035 mit dem „Ecocell“ vorbei:




Da der Zug auf der Rampe ab Diviaky sehr langsam sein würde nahmen wir die Verfolgung auf und erwarteten ihn in der Einfahrt Horna Stubna. Da hier erst noch ein verspäteter 861 raus „musste“ durften die Loks den Zug aus dem Stand in den Bahnhof zerren:




Ein letztes Bild in Sklené fiel dann unserem Getrödel in Horna Stubna zum Opfer.
Da wir mit der Ecke der Slowakei nun erstmal fertig waren ging es weiter gen Osten. Bis zum Abend wollten wir in Plesivec, unserem Ausgangsort für die nächsten beiden Tage, sein.
Je weiter wir gen Osten kamen desto heller wurde es aber am Himmel. Und so suchten wir uns für den entgegenkommenden R 918 eine schöne Stelle, die wir am Hp Mytna fanden. Als wir so warteten kam dann die Sonne tatsächlich ganz heraus. Auf Grund der Verspätung des Zuges kam er im Gegengleis und setzte quasi gerade zur fliegenden Überholung des vor ihm fahrenden Os an:




Da nun - theorhetisch - noch Pn 53100 (Kapusany pri Presove - Stozok) mit 2 756 folgen müsste warteten wir noch eine halbe Stunde im schönsten Abendlicht. In der Zeit kam aber nix und meine beiden Mitreisenden wollten weiter, da wir ja noch ca. eine Stunde zu fahren hatten.
Die weitere Fahrt verlief ereignislos - außer das sich der Himmel wieder zuzog. Da uns der nächste R entgegen kam hielten wir kurz vorm Ziel nochmal am Durchfahrtspunkt (denn hier hält nichts mehr, der Haltepunkt steht aber weiterhin im Fahrplan) Gemerska Panica an. 757 008 mit R 922 (Kosice - Zvolen):




Bevor wir dann in Plesivec die Unterkunft bezogen stand noch ein Kurzbesuch auf dem Bahnhof an. 751 026 wurde soeben gestartet und der Bahnübergang war auch schon geschlossen. Nach mehreren Minuten rollten 736 & 736 mit einem Kesselzug in den Bahnhof.
Während sich die erwähnte 751 an den Zugschluss setzte rollten aus der anderen Richtung 2 756er in den Bahnhof. War das etwas unser in Mytna erwarteter 53100 nach Stožok? Dann hätten wir ja lang warten können…
Zum Tagesausklang genossen wir noch mehrere Minuten die Klänge der nachschiebenden Bardotka bevor es nach einer Pizza ins Bett ging.





Was wir dann rund um Plesivec erlebten gibt’s im nächsten Teil zu sehen.

Viele Grüße
Julius

Tolle Bildbeiträge bisher, Julius. Auch, wenn der Verkehr im Ausland keine Faszination auf mich auslöst, deine Bilder tun es sehr wohl!

VG Philipp

Mittwoch:
Da der Wetterbericht für die nächsten Vormittage Sonne versprach ging es nach einem kurzen Frühstück gleich los, zuersteinmal auf den Bahnhof Plesivec. Dort war über Nacht 742 227 aufgetaucht und 751 171 machte sich für die Fahrt gen Westen bereit, musste aber erst noch die Kreuzung mit dem von 757 008 gezogenen R 911 abwarten:






Wir entschieden uns dann mal hinauf nach Lubenik zu fahren, da die morgendliche Übergabe dorthin (und mit etwas Glück weiter nach Revuca) relativ verlässlich täglich fährt. Dort angekommen stand auch 742 326 abgestellt, nach einer Weiterfahrt nach Revuca sah es aber nicht aus - das Personal machte Pause:




Hier tat sich also vorerst nichts - und die Rückfahrt würde dann evtl. auch Lv stattfinden.
Also fuhren wir wieder runter - mittlerweile hatten natürlich die Wolken die Überhand gewonnen.
Bei Vidova wurde R 914 (Kosice - Zvolen) mit 757 008 erwartet:




Dann ging es einfach mal zum Gucken auf den Bahnhof Plesivec. Schon kurz nach unserer Ankunft tat sich auch etwas: Der Bahnhofschef trat heraus, wenig später klingelte an der kleinen Wärterbude das Telefon und daraufhin stellten 2 orange Männchen einige Weichen und auch die Schranken senkten sich. Nach wenigen Minuten kam dann 751 026 mit Mn 83101 (Jesenske - Plesivec) angeblubbert! (Ein hinter der Wärterbude rausschauendes Auto wurde digital umgeparkt.):




Zwischenzeitlich war auch die 742 aus Lubenik zurückgekehrt. Wir warteten noch auf den folgenden R 915 (Zvolen - Kosice) mit 757 007:




Irgendwann tauchte aus Richtung Westen 746 012 und setzte sich vor einen Holzwagen, den die 751 171 heute Morgen aus Slavošovce geholt hatte - das hätte man wissen müssen, denn die Strecke wird kaum noch befahren...
Nachdem der Lokführer kurz darauf bereits seine Papiere erhielt - ein Prozedere das unseren bisherigen Beobachtungen nach meist zur baldigen Abfahrt führte - setzten wir an einen BÜ im Osten von Plesivec um. Zum einen waren uns dort am Vormittag Telegraphenmasten aufgefallen, zum anderen würde man auf der etwas höher liegenden Strecke nach Muran auch die ausstehende 2. Bergfahrt der 742 nach Lubenik mitbekommen.
Allerdings tat sich - auch nach der Planzeit des Mn nach Lubenik - erstmal nix. Erst nach über einer halben Stunde sprang das Einfahrtvorsignal - für uns die falsche Richtung - auf grün. Nach einem Sprint gelang dieses Bild des von 757 009 gezogenen R 917 (Zvolen - Kosice) - den hatten wir gar nicht mehr auf dem Schirm:




Wir setzten uns nun eine Deadline für die eigentlich erwartete 746 von 10 Minuten (denn wenn der Zug bereit war hätte er ja bereits lang vorm Rychlik fahren können). Grund dafür: Wir hatten an dem kleinen Stellwerk im Bahnhof eine Kurbel entdeckt die vor und nach der Einfahrt der 742 aus Lubenik betätigt wurde - also wahrscheinlich eine Schranke. Und die schien ein paar Meter weiter zu stehen.
Die Deadline verstrich, wir fuhren zu besagtem Bahnübergang und unten auf der Hauptstrecke rollte 746 012 mit dem einen Ea aus Slavošovce entlang. Aber das war gar nicht so schlimm, sah auch von hier aus nett aus:




Nun durfte gern die 742 auf dem linken Gleis folgen. Tatsächlich senkten sich bald die Schranken unten am Bahnhof. Doch es brummte und trötete hinter uns: Eine Gleisbaurotte kam aus Richtung Muran zurück und querte unseren offenen Kurbel-BÜ. Das war wohl auch die Erklärung dafür warum der Zug bis jetzt nicht losgefahren war.
Kaum waren die im Bahnhof bimmelte der Bahnübergang erneut und passend dazu rollte auch ein weißer Kleinwagen vor. Doch die Fahrerin verstand zum Glück unsere Handzeichen und rollte bereitwillig wieder 2 Meter zurück. 742 326 mit Mn 82252 (Plesivec - Lubenik):




Da wir die Strecke ja bereits vom Vormittag kannten war die Verfolgung kein Problem. Allerdings war es - trotz das die Bahn meist in Sichtweite verläuft - schwer einzuschätzen wie schnell der Zug war, außerdem hatten wir am Anfang ja erst noch einen kleinem Bogen zu fahren.
Bis Hucin hatten wir den Zug nicht gesehen und Heiko & Henry vermuteten das wir ihn noch nicht überholt hatten. Ich war mir da nicht so sicher, aber kurz nachdem wir in Sichtweite eines Agrarflugplatzes angehalten hatten war bereits ein lauter werdendes Brummen zu hören:




Nach einem Bild in Jelšava fanden wir uns dann kurz vor Ankunft des Mn in Lubenik ein. Der Bahnhof ist übrigens überaus großzügig dimensioniert: 4 durchgängige Hauptgleise, die noch genutzten Übergabegleise für das Magnesiumwerk „SMZ Jelsava“, eine Laderampe sowie sehr verzweigte - scheinbar nichtmehr genutzte - Anschlussgleise zu SLOVMAG (ebenfalls Magnesiumabbau?). Dafür war zu unserem Besuch auch eine Fahrdienstleiterin vor Ort die sich um die 2 (Di & Do nur ein) Zugpaare kümmerte:






Nun fehlte nur noch die Werklok des SMZ, die die Wagen bis zum Übergabebahnhof bringt. Also mal durchs schon geöffnete Tor geschaut. Die kleine T211.1688 kam dann später allerdings nicht heraus:




Von der Straße durch offene Tor zu fotographieren war wohl zu auffällig und unerwünscht: Wir wurden vom anwesenden Wachschutz unter der Androhung von Polizei freundlich auf Slowakisch, Russisch und Deutsch weggeschickt, bekamen aber den Tipp doch im Übergabebahnhof zu fotographieren.
Also ab dorthin. Irgendwann tauchte auch die 2. Werklok - T448.0786 - mit 2 Containerwagen aus dem Magnesiumwerk auf:




Die wurden dann von 742 326 übernommen und kurz darauf ging es auch schon wieder zurück nach Plesivec. Leider ist es hier recht zugewachsen bzw. man hat die Stromleitungen im Bild:




Bis Gemerska Horka hatten wir den Zug ein letztes Mal eingeholt:




Spät war es nun noch nicht, aber trotzdem schon ziemlich dunkel. Wir entschieden uns für R 920 (Kosice - Zvolen) mit 757 005 nochmal an den Bahnübergang mit dem Telegraphenmast vom Mittag zu fahren. Diesmal klappte das Motiv wie gewünscht:




Donnerstag:
Heute war wieder Übernachtungswechsel angesagt, diesmal nach Štrba an der im Norden der Slowakei verlaufenden elektrifizierten Ost-West-Verbindung.
Am Morgen wollte ich gern noch den bekannten Blick mit dem bewaldeten Bergrücken bei Hrhov mit der Bardotkaleistung nach Velka'ida umsetzen. Dazu hatten wir am Vorabend extra den freundlichen Fahrdienstleiter in Plešivec befragt, seine Aussage war "5:16 ab Plešivec und in Rošnava ggf. Rangieraufenthalt". Das war arg zeitig (da der Hang auch bestimmt lang im Schatten liegt), aber vielleicht würde es ja klappen?

Also packten wir zeitig unsre 7 Sachen und starteten gen Rožnava, schauen ob der Zug noch da war. Enttäuschung: war er nicht. Aber dafür wurde gerade 742 326 gestartet, die mit dem verspäteten Mn 82231 Rožnava - Dobšina noch im Bahnhof stand!
Kurz überlegt - dann verfolgten wir eben den, auch wenn die Hinfahrt schwierig im Licht verlaufen würde.
Also fix ein Bild gemacht und vor zur Ausfahrt. Dort klingelte dann auch bereits der BÜ - Punktlandung:




Während Heiko fuhr merkten Henry und ich das es in Dobšina selbst gar keinen Anschluss etc gab für den die Coils in den Wagen bestimmt sein konnten. Also suchten wir mal mit Maps die Strecke ab und entdeckten eine Anschlussbahn ab dem Bahnhof Vlachovo zu einer Firma in einem Seitental sowie einer T334 als Werklok (deren letzte Bilder aber von 2020 waren). Vielleicht würden wir die ja dennoch zu sehen bekommen?
Im Übergabebahnhof standen dann aber schon 2 Teleskophaubenwagen, wir gingen also davon aus, dass die 742 die Wagen nun tauscht und die Werklok sie später ins Werk holen würde. Aber weit gefehlt - die 742 zog die beiden mitgebrachten Schiebeplanwagen direkt ins Werk und schob sie nach der mutmaßlichen Entladung auch keine 30 Minuten später wieder zurück.
Nun wurden die soeben entladenen Wagen aber im Übergabebahnhof abgestellt und dafür ging es mit den beiden Teleskophaubenwagen weiter hinter ins Tal nach Dobšina.
Warum die entladenen Wagen hier blieben und die Teleskophaubenwagen überhaupt noch hier standen - wenn es ja scheinbar keine Werklok gibt die sie hergebracht haben kann - verstanden wir nicht so recht:




Auf dem Bahnhof von Dobšina scheint die Zeit vor ein paar Jahren stehengeblieben zu sein. Von der Laderampe wurden 4 mit Holz beladene Ea geholt, das Umsetzen und Zug zurück aufs Regelgleis drücken ging recht schnell:








Und dann war der Zug auch bereit für die Rückfahrt. Da es auch auf dieser Strecke "natürlich" keinen Personenverkehr gibt hätte es gleich losgehen können, es dauerte dann aber doch 20 Minuten - in denen sich der Himmel wiedermal komplett zuzog.
Wir warteten in Vlachovo um zu sehen was nun mit den beiden leeren Schiebeplanwagen passieren würde. Nicht viel: Der Zug fuhr durch und die Wagen blieben stehen - hinter die Logik stiegen wir nicht.
Bis zum Haltepunkt Nadabula hatten wir den Zug erneut eingeholt. Allerdings dauerte es bis er kam - in Betliar gabs nämlich ohne ersichtlichen Grund erstmal eine halbstündige Pause:




Ein weiteres Bild entstand am Haltepunkt Rožnava Predmestie




Da der Zug nun in Rožnava einen weiteren Wagen aufnahm hatten wir Zeit um bis zum Steinbruch bei Slavec Jaskyna vorzufahren. Die Sonne begann gegen die Wolken zu kämpfen, konnte sich aber im entscheidenden Moment nicht durchsetzen:




Kurz darauf stand nun R 915 (Zvolen - Kosice) mit 754 073 an, für den wir uns die andere Seite der Abbaustätte aussuchten. Die Zwiebelwagen stehen im Übergabebahnhof des Werkes, das übrigens auch eine T448 & T211 o.ä. besitzt:




Nun waren wir ein bisschen ideenlos. Güterzüge standen keine an, also schauten wir mal zum Bahnhof Plešivec. Von hinten kann man legal zum Eingangstor des Depots laufen und als wir dort so mit unseren Kameras rumstanden wurden wir von einer Mitarbeiterin ohne überhaupt Fragen zu müssen ins Depot eingeladen. Bingo!
Abgestellt war unter anderem 774 502 des Stahlwerks USS aus Kosice. In Plesivec werden auch Loks fremder EVU unterhalten, deshalb befand sich sicher auch diese ehemalige „Hummel“ hier. Der Rundschuppen im hinter der Lok steht leider leer:




Vor der Instandhaltunghalle stand 742 503 von ODOS abgestellt. Irgendwann rollte 199 405 heran und zog 752 052 aus der Halle. Draußen wurde die dann sogar auch angeworfen:




BW-Romantik:




Hinter der Instandhaltungshalle stand 751 046:




Im Bahnhof rangierte dann noch die damals zweite in Plesivec stationierte 742, die 352:




Irgendwann starteten wir dann gen Norden. Unterwegs wurde nocheinmal in Telgart angehalten, Eigentlich hätten wir für die Strecke von Margecany durchs „Slowakische Paradies“ nach Banska Bystrica gern einen ganzen Tag eingeplant, die seit Fahrplanwechsel eingesetzten 861 (statt brillenbespannten Zügen) schreckten uns da aber ab.
Doch eine Zeit lang hielt sich noch ein Zugpaar mit altem Fahrzeugmaterial (Brille oder 812). Einer dieser Züge war Rex 1785 (Banska Bystrica - Margecany), der hier in den Haltepunkt Telgart Penzion einfährt:




Damit war die Strecke für uns leider schon abgehackt - vielleicht kommen wir ja in den nächsten Jahren mal für einen Sonderzug zurück. Für uns ging es nun weiter nach Strba - aber davon erzählt der nächste Teil dieses Berichts.

Bis demnächst in Teil 4!
Julius

Herrlich!

Hallo,

zuersteinmal vielen Dank für die positiven Rückmeldungen. Das spornt doch an sich die Zeit für das Erstellen eines Beitrag zu nehmen. Weiter gehts mit Freitag bis Sonntag, die wir an der elektrifizierten Trat 180 im Norden des Landes verbrachten.

Freitag:
Der Tag begann damit, dass wir von der durchs Fenster scheinenden Morgensonne geweckt wurden. Wie jetzt? Sonne?
Eigentlich hatten wir fest auf die angekündigten Wolken vertraut, aber so war uns das ganze natürlich lieber. Und da eh ein Stromausfall unser Apartment lahmlegte gings ohne Frühstück gleich erstmal an die Strecke.
Den ersten lokbespannten Os verpassten wir knapp, aber vielleicht kommt ja kurz drauf ein Güterzug? Naja, nicht gleich. Aber nach 20 Minuten gabs zeitgleich einen von vorn und einen von hinten. Das eigentliche Worst-Case-Szenario ging aber perfekt aus - die Altlack 131 085/131 086 ziehen 131 095/131 096 mit einem Ea-Zug gen Osten während ein Vectron einen von den Retroloks 131 001/131 002 (als "E489.1001/E489.1002") nachgeschobenen Zug nach Osten bringt:




Da mir die Situation mit den ganzen Masten nicht so gefiel und es das mit Zügen auch erstmal war, wanderte ich schonmal ein Stück vor in Richtung Strba. Da von „vorn“ nichts kam wurde sich dem aus Kosice kommenden EC 44 nach Wien mit 383 108 gewidmet:




Fast 2,5 Stunden nach dem 131-Bild kamen dann verspätet 383 102 mit Ex 601 (Bratislava - Kosice) ...




... und kurz darauf 350 007 IC 521 auf demselben Laufweg vorbei. Mittlerweile wurde der Himmel bereits milchig:




Irgendwann kamen auch Henry und Heiko das Stück mit vorgelaufen und wir erwarteten noch gemeinsam 163 108 mit Os 7845 (Liptovský Mikuláš - Poprad-Tatry):




Dann gings aber fix wieder zum Auto zurück und hinter Štrba, denn Sledovani kündigte aus der Gegenrichtung ein kleines Highlight an: Eine 362 vor einem Ex, und dann auch noch die Retro-020!




Da es dann wieder ruhig war - der Güterverkehr ging auch in die Gegenrichtung leider gegen 0 - ging es gegen Mittag zum Bahnhof Strba um dort ein Frühstück zu besorgen.
Später positionierten wir uns auf der anderen Gleisseite des Einschnitts vom Vormittag. Zuerst kam 163 110 mit Os 7847 (Liptovský Mikuláš - Poprad-Tatry) vorbei:




Es folgte der „Pendolino Košičan“ SC 241 (Praha hl.n. - Košice):




Da dann vor Ex 606 (Kosice - Bratislava) mit 350 002 die nächste Retrolok anstand ging es wieder auf die andere Seite von Strba:




Wieder kam ein IC hinterher, diesmal 350 007 mit IC 522 (Košice - Bratislava):




Als Abschluss gabs 163 110 mit Os 7848 (Poprad-Tatry - Liptovský Mikuláš):




Dann gings erneut auf die andere Stadtseite. Hier kamen dann endlich ein paar Güterzüge (u.a. auch ein ČD-Zug mit 3 Loks) und der RegioJet - alle aber bei teilweiser Bewölkung. Der einzig vorzeigbare war dieser Kesselzug mit 193 261 (-> die wird uns noch öfters begegnen) und Schlusslok 740 541:




Als wir gerade am Gehen waren rollte 750 300 - die wir am Morgen schon mit 2 811ern in die Gegenrichtung gesehen hatten - mit einem blauen Schellzugwagen um die Kurve. Henry wusste das die in Poprad stationiert ist, also gings auf gut Glück mal dorthin.
Kurz nach unserer Ankunft machte sich der Zug auf ins Depo. Im Hintergrund stand der bereits gesehene Kesselzug mit der 740:




Da wir einmal da waren wurde auch nochmal zur Schmalspurbahn nach Štrbské Pleso geschaut. 425 956 & 962 fahren mit einem Leerzug aus dem Depo in den Bahnhof ein:




Zum Tagesabschluss hielten wir nochmal am Haltepunkt Strba zastavka an. Neben einer 163 vorm Os rollte 223 008 mit einem Getreidezug vorbei:





Samstag
Nachdem das Wetter am Freitag weit besser als gemeldet war, regnete es am Samstag. Spontan entschieden wir uns der Schmalspurbahn in Čierny Balog einen Besuch abzustatten. Über Brezno (ein riesiger Bahnhof beinahe ohne Verkehr - traurig) ging es nach Čierny Balog. IM Einsatz auf der Strecke in das Freilichtmuseum war M21.004 mit einem Freiluftwagen im Einsatz






Dann wurde mal eine Runde mitgefahren und zum Schluss wurden noch die Exponate im Freilichtmuseum besucht:




Zurück in Štrba führte uns eine Fahrt mit der Zahnradbahn nochmal nach Štrbské Pleso. Schon beeindruckend wie ruhig und schnell die Bahn den Berg hinauf fährt.



Sonntag:
Der Tag an dem wir Abends in Košice sein mussten.
Für heute waren große Wolkenlücken vorhergesagt, außerdem meinte Sledovani das am R 16767 (Zilina - Košice) die Retrolok 163 109 hängen sollte. Zum Tagesbeginn ging es also für den nach Vazec.
Die 163 hing dran, leider aber hinter 361 120...:




Nach 2 Schnellzügen bei Bewölkung (Güterzüge? Fehlanzeige!) ging es wieder zum Auto und gen Osten. Am BÜ fuhr uns noch die 193 261 vom Freitag - zum zweiten - an der Nase vorbei.
Als nächsten Punkt steuerten wir Vydrnik an, denn hier hat man bei ordentlichem Wetter eigentlich einen schönen Blick auf die Tatra. Nachdem die erwähnte 193 261 erneut vorbeigerollt war tauchte nach einer Stunde 162 001 mit Os 7815 (Poprad-Tatry - Košice) auf:




Weiter nach Spisske Tomasovce. Erneut stand die blaue 362 020 auf dem Plan, am Haken Ex 603 (Bratislava - Košice). Im Hintergrund ist noch ein Getreidezug zu sehen - den zog natürlich 193 261.




Da es begann zu regnen ging es weiter in Richtung Košice. Einen nächsten Stop legten wir in Spisska Nova Ves ein, genauso wie Os 7819 mit 162 008 auf dem Weg von Poprad nach Košice:




131 001/002 rangierte im Bahnhof und setzte sich als Schublok an einen soeben angekommenen Stahlzug gen Westen:




Ein zweiter Stahlzug mit 131 099/100, man beachte auch das urige Fahrzeug rechts:




Da es nun aus beiden Richtungen zu rollen begann und sich auch einzelne Wolkenlücken zeigten fuhren wir erneut weiter - nach Markusovce. Von viel Verkehr war hier aber plötzlich nichts mehr zu spüren - die Züge die in 2,5 Stunden vorbeirollten ließen sich an beiden Händen abzählen. Das es bei keinem so richtig volles Licht gab - obwohl wir zwischendrin immer minutenlang in der Sonne standen - brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Den Beginn machten 363 102 & 085 - mal keine Doppellok - mit einem Gaskesselzug:




Für 362 020 mit dem Ex 610 (Košice - Bratislava) hätte es gern mal aufziehen dürfen. Allerdings: Mit Loks in der Lackierung hat bei mir bislang bei >10 Anläufen noch nie ein Sonnenbild geklappt. Und trotzdem bin ich froh das die Lok uns 3 mal begegnet ist: Am 17. Juni wurde sie nämlich bei einem Zusammenstoß mit einem LKW an einem BÜ stark beschädigt (https://www.topky.sk/cl/10/2541569/V-Hro...-je-neprejazdny), ich bezweifle das sie je nochmal in Fahrt kommt:




Lediglich beim letzten Zug - Os 7822 (Košice - Poprad) mit 162 008 - kam die Sonne nochmal etwas hervor:




Und dann? Ja, dann ging endgültig nach Košice. Der Bahnhof war schnell gefunden, das Autozugterminal - trotz spärlicher Ausschilderung - auch und so hatten wir noch Zeit um im Bahnhof etwas zum Abend zu essen. Die Beladung verlief reibungslos, der Schlafwagen konnte direkt am Terminal bestiegen werden und wir wurden von einem „Hektor“ durch den Bahnhof geschoben und schließlich an den Zug aus Humenne rangiert. Nach Abgabe der Frühstückswünsche und Bezug des Abteils war auch noch Zeit für ein bisschen „Züge guggen“.




Und dann begann die Fahrt in die Nacht gen Prag …


Bis zum letzten Teil!
Julius

Ich habe eigentlich angenommen das es die EC Züge nur einmal gibt,
aber EC 44 scheint es doch mehrfach zu geben so auch zwischen Berlin und Warschau

schöne Bilder & danke fürs teilen.

Hallo zusammen,

wir kommen zum letzten Teil unserer Slowakeireise. Zum Abschluss des vorherigen Teils hatten wir in Košice den 442 nach Prag bestiegen. Nachdem wir auf den ersten Kilometern bereits ordentlich Verspätung gesammelt hatten, wachten wir am Morgen irgendwo zwischen Česká Třebová und Pardubice auf. Wenig später ging die Sonne auf und der Schlafwagenschaffner teilte die Frühstückspakete aus - die waren erstaunlich lecker.
Nachdem ein Überholungshalt verkürzt wurde rollten wir kurz vor Plan in den Prager Hauptbahnhof ein.
Nach einiger Warterei - in der man schön Züge, u.a. mit 749 und 754 beobachten konnte - schob eine 714 die Autowagen an die Rampe. Leider stand Heikos Auto ganz hinten und bis alle Autos runter waren und jeder dafür unterschrieben hatte keinen Schaden am Auto zu haben verging dann doch nochmal etwas Zeit. Doch wir hatten es eilig: Wir wollten zum Prager Semmering. Den Weg zur - bereits belagerten - Fotostelle kannten wir bereits aus dem Oktober. Wie erwartet tauchten dort dann zuerst 831 183 als Os 7750 (Praha hl.n. - Praha-Zličín) auf:




Wenig später folgte 740 692 mit dem umgeleiteten R 101270 (Praha hl.n.-Kralovice) auf:




Den verfolgten wir nun auf dem Heimweg in Richtung Kralovice. Ein nächstes Bild sollte am BÜ in Rynholec entstehen. Kurz vor Plandurchfahrt klingelte der BÜ und es rollte von hinten ersteinmal eine Brille mit Nahgüterzug (aus Kladno?) durch - soetwas hatten wir zum Feiertag nun nicht erwartet. Es folgte der Rychlík:




Hinter Lužná u Rakovníka gab es eine weitere Stelle. Im Zug befand sich übrigens unser Schmiddl der uns stes freundlich zuwinkte und un über die aktuelle Position des Zuges auf dem laufenden hielt:




Auf der Strecke nach Kralovice hatten wir noch einige Motive offen. Nummer 1 klappte vor Lubna:




Ein letztes Streckenbild gabs in Kozlany kurz vor Kralovice:




Und zum Abschluss 2 Bilder aus Kralovice:






Nach einem Mittagessen in Blatno u Jesenice wollten wir eigentlich nachhause fahren, ich entdeckte aber im Zugradar einen außerplanmäßigen Zug bei Vilémov u Kadaně. Da fahren sonst nur 810 - was mochte das also sein?
Durch Tobias („Der Bimmelbahner“) konnten wir zum Glück erfahren das es sich um eine Sonderfahrt nach Kadaňský Rohozec handelte. Also gings nochmal an die Strecke um möglicherweise den Plan-810 neben dem Sonderzug zu erwischen, aber erstmal gings für den Plan-810 nach Vilémov. Und welch Überraschung: Statt dem sonst verkehrenden ausgeblichenen 810 405 rollte der glänzende 810 391 um die Ecke:








Zum Abschluss unserer Reise ging es dann nach Kadansky Rohozec um doch noch beide „Brotbüchsen“ nebeneinander zu erwischen. Man könnte fast denken es kreuzen sich die Züge von und nach Doupov - die Strecke war jedoch durch die Einrichtung des Truppenübungslatzes Hradiste seit 1954 ohne Personenverkehr und wurde in den 1970er Jahren abgebrochen:




Und damit war es das dann auch gewesen. Die letzten 40 Kilometer waren schnell geschafft und wir waren dann doch auch froh wieder gesund zuhause zu sein. Wir waren mit dem Erlebten echt zufrieden - auch wenn das Wetter hätte besser sein können - und sind uns einig das das sicher nicht unser letzter Slowakeibesuch war.


Viele Grüße und vielen Dank an meine Mitreisenden
Julius