Mal eine völlig unwichtige, aber doch irgendwie interessante Frage: In Deutschland wird ja gemäß europäischer Vorgaben durch das EBA ein Fahrzeugeinstellungsregister geführt. Dies betrifft die offiziellen 12-stelligen Nummern gemäß UIC, welche an den Fahrzeugseiten meist am Rahmen angeschrieben sind:
Das EBA vergibt meines Wissens diese Nummern in eigenem Ermessen gemäß der geltenden Regeln, einschließlich der Ordnungsnummern. Während die EVU an der Front bzw. als ihre eigene Fahrzeug-Bezeichnung verwenden können, was sie mögen, war ich bisher davon ausgegangen, daß für die o.g. offiziellen Nummern im Fahrzeugeinstellungsregister nur die Vorgaben des EBA gelten.
Das in der Region bekannte EVU Raildox GmbH hat aber gezeigt, daß man offenbar auch für diese offizielle, am seitlichen Fahrzeugrahmen angeschriebene Nummer eigene Wünsche äußern kann, welche das EBA dann berücksichtigt. Ob dies auf kleinem Dienstweg gegen ein paar „Kästen Bier“ funktioniert, oder ob es dafür sogar einen offiziellen Prozess gibt, das habe ich bisher nicht herausfinden können. Ich kenne das so auch nur von Raildox.
Bekannt sind mir bisher folgende Raildox Lokomotiven mit einer solchen „Wunschnummer“, welche aus dem Rahmen der sonst laufenden Vergabe gemäß der üblichen Reihenfolge der Ordnungsnummern ihrer Baureihe auffällig herausfallen. Kennt jemand inzwischen noch weitere solche Loks?
Zitat von bahnwanderer im Beitrag #3Moin. was ist eigentlich mit den Loknummern, die z.B. durch die Aktivitäten der Fa. Bender wieder frei werden? Werden die wieder neu vergeben?
Schwer zu sagen als Außenstehender. Wenn eine bestehende Baureihe wirklich komplett verschrottet wurde, was selten ist, dann wäre eine Neuvergabe der Baureihennummer sicher irgendwann denkbar. Da im o.g. UIC Nummernschema jedoch 4 Ziffern für die nationale Baureihe vorgesehen sind, sollte eigentlich mehr als genug Reserve für neue Baureihen vorhanden sein. Die Ordnungsnummern einzelner verschrotteter Loks neu zu vergeben innerhalb einer bestehenden Baureihe, das hat es m.W. zumindest schon nach größeren Unfallschäden gegeben, wenn eine verunfallte Lok mit Versicherungsgeldern auf Basis einer anderen Spenderlok neu aufgebaut wurde und aus versicherungstechnischen Gründen trotzdem ihre originale Ordnungsnummer behielt.
Umso verwunderlicher ist es für mich jedoch aufgrund der vierstelligen Baureihennummer, daß es auch heute schon vereinzelt Doppelbelegungen gibt. Zum Beispiel wurde die Baureihe 0650 in Deutschland sowohl an die Triebwagen vom Typ RS1 als auch an die Loks vom Typ Vossloh G6 vergeben, die Nummern sind also nur noch anhand des unterschiedlichen Bauart-Codes eindeutig. Warum man das gemacht hat, ist für mich etwas unverständlich.
Wie auch immer, im Ausgangsthread ging es ja nicht um die Baureihennummer (die kann sich auch Raildox nicht selbst aussuchen), sondern um die dreistelligen Wunsch-Ordnungsnummern innerhalb der jeweiligen Baureihe. Diesbezüglich hat sich Raildox bei der BR 187 bisher die speziellen Ordnungsnummern 666 und 777 gesichert, bei der BR 159 die speziellen Ordnungsnummern 444, 555 sowie 888. so daß man die „Schnapszahlen“ 444 bis 888 jetzt durchgängig im Fuhrpark hat. Möglicherweise folgen noch weitere.
Auffällig auch, daß das EBA hinter der 159 444 dann gleich weitergemacht hat, um direkt bei Stadler erworbene Loks anderer EVU‘s zu bezeichnen, statt dafür bei der 301 oder 401 zu beginnen. Aber wie gesagt, im Grunde ein recht unwichtiges Thema.
Ich bin ja mal gespannt, ob im gelben Forum jetzt mal jemand auf die dort gestellte Frage antwortet. Denn hier im Vogtland-Forum konnte damals niemand die Frage beantworten (siehe im Thread oben).
Zur Vorgeschichte: Es ging um das Prozedere zur Vergabe der NVR-Nummern. Denn bei der BR 159 verlief das etwas eigenartig:
- die HVLE hat ihre Loks beim Hersteller Stadler selbst beschafft und bekam den Nummernbereich 001 - 014. Soweit völlig plausibel. - die ITL/Captrain hat dann ihre Loks ebenfalls direkt beim Hersteller beschafft und bekam den Nummernbereich 101 - 106. Soweit ebenfalls plausibel. - der herstellernahe Lokvermieter ELP bekam für die bisher durch ihn vermieteten Loks den (bisherigen) Nummernbereich 201 bis 269 zugeteilt, soweit immer noch völlig plausibel. - dann wurde es jedoch interessant: denn die Firma Raildox aus Erfurt wollte gern die NVR-Nummern 444, 555 und 888 für ihre Loks haben und war damit beim Eisenbahnbundesamt (EBA) erstaunlicherweise auch erfolgreich - wieviele Kästen Bier (Achtung Scherz!!!) dafür nach Bonn gewandert sind, das weiß man nicht ... - seitdem hat das EBA an die weiteren Loks, welche ebenfalls durch andere EVU direkt beim Hersteller beschafft worden, die Nummern hinter der ersten Raildox-Lok 444 vergeben, also 445, 446, 447 ... inzwischen ist man damit bei der Nummer 454 angekommen, allerdings m.W. mit ein paar Lücken. Man hätte ja seitens EBA auch bei 401 beginnen können, hat man aber nicht.
Letztlich ist also die Frage: Wie ist das Prozedere? Können sich die EVU bestimmte NVR-Nummern für ihre Loks wünschen? Das Thema ist zwar - das gebe ich zu - völlig unwichtig, aber doch irgendwie interessant.