letzten Samstag weilte ich erstmals bei der Erzbahn Schönborn-Dreiwerden. Und das total überraschend, denn dies geschah im Rahmen eines Spaziergangs mit Bekannten, als ich plötzlich die Gleise sah und die Erzbahn dann in das Tages-Wanderprogramm integriert wurde. Da auf Seiten unserer Bekannten auch ein paar Jüngere Kinder dabei waren, stieß das natürlich sofort auf Gegenliebe. Von der Bahn hatte ich zwar schon gehört und auch mal Bilder gesehen, aber die genaue Verortung der 600 Meter langen Strecke hatte ich bislang nicht „auf dem Schirm“. Da die Bahn nur an einigen Tagen im Jahr verkehrt, kann das nur als großer, guter Zufall bewertet werden, dass sich einer der raren Fahrtag und unser Ausflug zeitlich trafen.
Aufgrund des ungeplanten Besuches gibt es lediglich Smatphone-Bilder in leidlicher Qualität zu sehen. Ich lege bei der Wahl meines Mobiltelefons kein Augenmerk auf die integrierte Kamera.
Zur Geschichte der Erzbahn und zum Wirken des Vereins sei auf die Homepage verwiesen --> erzbahn.org
Unsere Wanderrunde führte zunächst entlang der Strecke, die einige Höhenmeter oberhalb der Zschopau verkehrt und dabei sogar einen kleinen, in den Fels gehauenen Tunnel durchfährt, mithin der einzige Schmalspurtunnel Sachsens.
Eine Fahrt mit der Bahn, die zwischen 1858 und 1885 zum Transport von Blei- und Silbererzen zwischen Bergwerk und Erzwäsche diente, wurde in den Rückweg integriert. Lok „Christiane“ wird uns gleich auf 600 mm-Spur zum Bergwerk bringen.
Am Fahrzeugschuppen gab es auch eine kleine Fahrzeugausstellung, die meisten stammen aus Ex-Wismut-Beständen. Würde man es historisch korrekt aufziehen, dürfte es gar keine angetriebenen Fahrzeuge geben, denn die Erzwagen wurden während der Betriebsjahre ausschließlich durch Ponys gezogen.
In gemächlichen Tempo rollt man in Richtung Bergwerk.
Am Ziel angekommen erfolgt der Lokumlauf um die Drei-Wagen-Garnitur, die maximal 24 Menschen (sofern sie nicht Übermaße in Höhe oder Breite haben) Platz bietet.
Ein Schwenk und wir sehen das Mundloch des Bergwerks, das sich unterhalb des Ortsteils Schönborn befindet. Leider war hier kein Besucherverkehr, das ließe sich touristisch besser verbinden, vielleicht sogar mit einer Einfahrt der Bahn in den Berg?
Fazit
Ein echtes Kleinod, die Strecke und Fahrzeuge sind vorbildlich in Schuss, das vtml. ausschließlich aus Vereinsmitgliedern samt Familie bestehende Personal freundlich und auskunftsfreudig und hat am Ausgangspunkt in Dreiwerden auch vorzüglich für das leibliche Wohl gesorgt. Jedoch liegt da mMn einiges an touristischem Potential brach. Mehr Fahrtage, eine Verknüpfung (und/oder Abstimmung) mit dem Besucherbergwerk (link) und ein wenig mehr Präsenz im Netz würden der Bahn und den engagierten Vereinsmitgliedern die verdiente Aufmerksamkeit bescheren.
am Ostermontag diesen Jahres habe ich die Bahn das erste Mal besucht.
das Topmotiv
Zitat von Stromabnehmer im Beitrag #1 (...) mithin der einzige Schmalspurtunnel Sachsens.
Der einzige noch in Benutzung vielleicht. Die Schwarzbachbahn hat zwischen Goßdorf-Kohlmühle und Lohsdorf zwei Tunnel.
Zitat von Stromabnehmer im Beitrag #1 Ein Schwenk und wir sehen das Mundloch des Bergwerks, das sich unterhalb des Ortsteils Schönborn befindet. Leider war hier kein Besucherverkehr, das ließe sich touristisch besser verbinden, vielleicht sogar mit einer Einfahrt der Bahn in den Berg?
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, stellt man die Gleisverbindung irgendwann vielleicht wieder her. Mit Fahrgästen wird man aber nicht einfahren können, zu eng, nicht auflagenkonform.
Der Lokschuppen der Erzbahn befindet sich übrigens unmittelbar hinter dem Endpunkt der Strecke Mittweida - Dreiwerden. Der Anschluss der Papierfabrik führte über eine Spitzkehre ins Werk. An den Bf Dreiwerden erinnert nichts mehr.