Zitat von ullu im Beitrag #5

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Hitachi [vormals Ansaldo STS] ESTW - sollen ein Angebot erstellen - Siemens ( Gera) , Scheidt& Bachmann ( Weida) was hier schon geht - ist zu teuer und raus.
Dieses Jahr [2021] entscheidet es sich - 2023 soll es dann laufen ...

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scheinbar hat man mittlerweile ein Planungsbüro aus Österreich ausfindig machen können..

Hitachi D-IXL heißt das ganze offensichtlich...

Zitat von Holger Drosdeck im Beitrag #3

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"Meine" schöne Elstertalbahn... schade drum.

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DAS wird Fotomotive geben! Wenn dann nicht mehr nur der "Sonntags-Kessel auf der LH", sondern auch der "Samstags-ALDI-Güterzug" auf der GWz mit Doppel-232 vorn dran fotografiert werden kann. (Das Lkw-basierte ALDI-Logistikzentrum an der B 92 am Dasslitzer Kreuz zwischen Gera und Greiz wird dann natürlich dort abgerissen und schienen-basiert paar km weiter an der GWz im Tal wieder aufgebaut und es wird von Straßen- auf Schienengüterverkehr umgestellt!)

......

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Es gibt eine neue Meldung zum geplanten ESTW auf der Elstertalbahn:

https://www.lok-report.de/news/deutschla...weischlitz.html

Zitat:
„Die Deutsche Bahn und das Eisenbahnbundesamt haben in einer Reihe von Funktions- und Betriebstests die Fähigkeit von Hitachi Rail [Anm.: vormals Ansaldo STS] unter Beweis gestellt, sein digitales Stellwerksprodukt an die deutschen Spezifikationen und Standards anzupassen. Dies ist ein wichtiger Schritt für den Einstieg von Hitachi Rail in den deutschen Stellwerksmarkt. Während Hitachi Rail einer der weltweit größten Anbieter von Signaltechnik ist, bestätigten die Tests die Kompatibilität seiner Technologie mit den deutschen SCI-Standard-Kommunikationsschnittstellen (Standard Communication Interfaces), die die Schnittstelle zwischen Stellwerk (ESTW central - IXL) und Betriebsleitstelle (ETCS control center, OCC) bilden.
[…]
Hitachi Rail ist insbesondere für die Erneuerung und den Ausbau der Signaltechnik auf der Strecke Gera - Weischlitz in Sachsen verantwortlich, die sieben Bahnhöfe auf 60 km eingleisiger Strecke umfasst.“
(Zitat Ende)


Zum konkreten Zeitplan wird nichts Neues berichtet.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas M.

Der folgende Text ist zwar auch nur eine Woche neuer als der oben zitierte, aber er hört sich irgendwie deutlich optimistischer an, möglicherweise zu optimistisch?

Zitat:
„16. Februar 2022
Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) und die Deutsche Bahn (DB) haben das digitale Stellwerk (DSTW) von Hitachi Rail zugelassen und abgenommen. Die Tests wurden im Hitachi-Labor in München durchgeführt. Im sogenannten Schnellläuferprogramm des Projekts „Digitale Schiene Deutschland“ wurde Hitachi mit der Erneuerung und dem Ausbau der Signaltechnik zwischen Gera und Weischlitz beauftragt. Die eingleisige Strecke ist 60 km lang und umfasst sieben Bahnhöfe. Nach der erfolgreichen Entwicklung soll die Umsetzung an der Strecke noch in diesem Jahr starten.“ (Zitat Ende)

Quelle: https://www.eurailpress.de/railimpacts/z...-zulassung.html


Ganz unabhängig vom Hersteller hat sich in der Vergangenheit und auch international gezeigt, daß es prinzipiell möglich ist, auch auf eingleisigen Strecken und in großen Bahnhöfen solche Umstellungen der LST unter rollendem Rad und in nächtlichen Sperrpausen soweit vorzubereiten und vorab zu testen, daß die eigentliche Umstellung dann nur noch wenige Sperrtage erfordert. Im hier bei der Elstertalbahn vorliegenden Fall, und mit den derzeitigen deutschen Rahmenbedingungen, halte ich ein solches Vorgehen jedoch leider für eher unwahrscheinlich. Vielmehr rechne ich pro Abschnitt durchaus mit mehrmonatigen Vollsperrungen und SEV. Man wird sehen …


Der Vergleich hinkt jetzt zwar extrem, denn es geht um ganz andere Dimensionen, aber weil ich es zufällig gerade zur Hand habe: Ein Bericht von der Stellwerks-Umstellung in Bern im Sommer 2019.

Zitat:
„323 neue Haupt- und Zwergsignale, 221 Weichenantriebe, 312 Gleisfreimelder und viele weitere Stellwerkselemente warteten bereits darauf, dass am Wochenende der Hebel umgelegt wurde. Und dies möglichst ohne den laufenden Betrieb zu stören. Um diese Mammutaufgabe zu bewerkstelligen, waren während drei Nächten und einem Tag 160 Personen im Einsatz. Damit eine solche Erneuerung überhaupt durchgeführt werden kann, baute die SBB ein komplettes Stellwerk parallel zum alten auf. Während das alte Stellwerk weiterlief, testeten die Fachleute die neuen Anlagen, bis alles bereit war. Dann erfolgte die Umstellung. […]. Die Umstellung der Westseite geschah in der Nacht vom Freitag auf den Samstag, die Ostseite folgte in der Nacht auf den Sonntag.“ (Zitat Ende)

Quelle: https://news.sbb.ch/artikel/90759/groess...etrieb-genommen


Natürlich nichts, was die Schweizer erfunden haben. Sondern über lange Zeit auch in Deutschland absolut üblich. In letzter Zeit werden die Sperrpausen je nach konkretem Fall aber gefühlt immer länger.


Mit freundlichen Grüßen
Andreas M.

Hallo,

https://www.lok-report.de/news/deutschla...z-beginnen.html

Dazu passend:

Sperrung GWz, Ausfall Gera <> Greiz-Dölau
23.07. - 09.08.2023
Arbeiten an LST-Anlagen, Signalfundamente, Kabeltiefbau, Querungen zwischen Wolfsgefärth und Berga

mfg Kevin

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Danke für den interessanten Link.

Zitat von Andreas M. im Beitrag #30

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Ganz unabhängig vom Hersteller hat sich in der Vergangenheit und auch international gezeigt, daß es prinzipiell möglich ist, auch auf eingleisigen Strecken und in großen Bahnhöfen solche Umstellungen der LST unter rollendem Rad und in nächtlichen Sperrpausen soweit vorzubereiten und vorab zu testen, daß die eigentliche Umstellung dann nur noch wenige Sperrtage erfordert. Im hier bei der Elstertalbahn vorliegenden Fall, und mit den derzeitigen deutschen Rahmenbedingungen, halte ich ein solches Vorgehen jedoch leider für eher unwahrscheinlich. Vielmehr rechne ich hier pro Abschnitt durchaus mit mehrmonatigen Vollsperrungen und SEV.

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Na, da wirds langsam dringlich, um nochmal paar Aufnahmen zu tätigen.

Dazu auch ein Artikel vom MDR, interessant: das DSTW soll in Plauen errichtet werden...

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringe...n-gera-100.html

kleine Ergäzung hierzu,
Das eine Modernisierung irgendwann kommt und auch notwendig ist, war ja abzusehen.

Damit geht auf der Talbahn, aus historischer Sicht die letzte Strecke, welche auch das Vogtland berührt, als Refugium mit historischer LST zu Ende. Damit könnte die Fahrt mit der Wumme im April schon fast als letzte Gelegenheit angesehen werden. Vielleicht ergibt sich, bis zu dem großen Umbau, noch eine Fahrt mit historischen Fahrzeugen in halbweg passendem Umfeld.

Ja sicherlich, mit der aktuellen relativ kurzen Sperrung werden nicht die großen Sprünge, auf der Gesamtstrecke und Anzahl der einzelnen Baustellen, passieren können.

Dann hat die GWz in zwei, drei, vier Jahren modernste LST - und einen Gleisbewuchszustand wie zwischen Schönheide Ost und Süd.

Ich bin ja heutzutage nur noch selten an meiner alten Heimatstrecke zugegen. Aber jetzt im Juni war ich mal wieder in Barthmühle und an der eingerüsteten Elstertalbrücke. Junge Junge, wie das dort überall im Gleis sprießt. Vor paar Jahren war noch nur der Bereich an der Triebbrücke der GWz an der Einmündung der Trieb in die Weiße Elster hinter der Elstertalbrücke so 'ne "Umweltzone" mit "Rasengleis", weil DB Netz für dieses Areal wohl niemals in der Neuzeit, sagen wir mal seit 2000 oder so, eine Spritzgenehmigung erhielt, wegen des dortigen Wasser- und Landschaftsschutzbereichs.

Im Juni 2019 waren mir solche ultra zugewachsenen Gleisabschnitte auch zwischen Elsterberg-Kunstseidenwerk und Rentzschmühle aufgefallen.

Aber dieses Mal zeigte sich nun auch der zweigleisige Gleisbereich zwischen dem BÜ in Barthmühle und der Elstertalbrücke in totalem Grün - zwei rein optisch scheinbar schwellenlose Fahrschienen, die aus einem grünen Buschteppich herauslugen. Auch im Bahnsteigbereich von Barthmühle sprießt es grün über grün, nicht ganz so dicht wie am BÜ von Barthmühle. Dort ist es ja richtig heavy.

Ich frage mich, wie zukünftig deutsche Gleise überhaupt noch unterhalten werden sollen, wenn sämtliche chemische Unkrautbekämpfung nur noch verboten wird, Glyphosat war da ja als reines Blattherbizid sowieso nur noch homöopathisch, das wirklich richtig wirkende Natriumchlorat, was seit den 1920er Jahren und bis 1990 alles damit Behandelte pickobello sauber gehalten hat, ist ja schon seit über 30 Jahren passè. Sollen Gleise in Zukunft mal eben so von selbst aus "reiner Einsicht" nicht mehr zuwachsen? Grünzeug im Gleis ist kein rein optischer Makel. Es ist betriebsgefährdend.

Wenn die GWz jedes Jahr ohne durchgreifende Unkrautbehandlung auch nur 5 % weiter zuwächst, haben wir nach 2025 ein schönes neues örtliches ESTW mit Lichtsignalen - und vielleicht dazu SEV wegen technisch bedingt gesperrter Gleisabschnitte... schöne neue Welt.

Hallo,

zur Bewuchsthematik allgemein: alle unsere Strecken sind zugewachsen.
In manchen Abstellanlagen kommt man sich vor wie im Dschungel.
In Adorf oder Falkenstein legen manche Kollegen selber Hand an, aber z.B. Hof ist unterirdisch, nicht nur dieses Jahr.

Auf die GWz bezogen war zumindest letztes Jahr der Bereich auf Thüringer Gebiet wie geleckt, ausgeschnitten und gemäht 5 Meter links und rechts der Gleise.

mfg Kevin

Edit: Wer Riesenbärenklau in schönster Blüte sehen will, fahre mal von Oelsnitz nach Bad Brambach, im Bereich Hundsgrün / Rebersreuth sowie unterhalb von Raun gedeit das Zeug prächtig, außerdem an einem Feld Nähe Bk Beiersdorf Werdau Ri. Neumark rechts, oder auch im Bereich Maxhütte-Haidhof / Ponholz.

Zitat von Holger Drosdeck im Beitrag #38

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Dann hat die GWz in zwei, drei, vier Jahren modernste LST - und einen Gleisbewuchszustand wie zwischen Schönheide Ost und Süd.

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Naja, manch einer unkt ja eh, dass die regelmäßige längerfristige Talbahn-Sperrung eine schöne zumindest zweijährige Tradition ist...

Warum sollte auf der kompletten Strecke der Verkehr komplett ein- und auf Bus umgestellt werden (ich hab die Ironie schon gelesen) ?

Erstens braucht (s. SEV-Fahrzeiten; da war sie wieder, die Regelmäßigkeit) der Bus länger als der Zug (daher gibt's zwischen Gera und Greiz meist einen Expressbus, der zwar die Fahrzeiten hält, aber eben nicht an jeder Station, und einen "Bummel-Bus" für alle Zwischenstationen mit dreimal so langer Fahrzeit (etwas überspitzt formuliert).

Zweitens rechtfertigen die Fahrgastzahlen nie und nimmer die dauerhafte Einstellung des Zugverkehrs, die Hütten sind tw. voll bis unters Dach. Sicherlich lichten sch die Reihen elsteraufwärts im Schüler- und v.a. im Berufsverkehr, Gera hat diesbezüglich der städtischen Natur gemäß mehr Potenzial, aber - nicht nur am Wochenende - haben die Ausflügler, Wanderer und Konsorten die Züge wieder für sich entdeckt.

Drittens sorgt derzeit v.a. die Sperrung Altenburg für mitunter übervolle Züge im Tal der Weißen Elster, denn alles aus Oberes Vogtland Brambach, Elster Adorf, Oelsnitz, auch Plauen, fährt statt über Werdau nun über Gera nach und von Leipzig (trotz dessen, dass allein das Wort "Schienenersatzverkehr" mindestens 50 % der Kundschaft, wenn er auch noch so gut organisiert ist, abschreckt).
(Von Plauen ist auch die Variante via Mehltheuer übrigens sehr beliebt, manch einer fährt auch via Chemnitz).

mfg Kevin

Zitat von Vochtländer im Beitrag #41

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trotz dessen, dass allein das Wort "Schienenersatzverkehr" mindestens 50 % der Kundschaft, wenn er auch noch so gut organisiert ist, abschreckt

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Ich denke, es will heutzutage niemand mehr die GWz südlich von Greiz einstellen. Das war nicht immer so. So in der Drehe rum zwischen 2005 und 2015 stand das mehrfach zur Debatte, dass Sachsen den Verkehr im sächsichen Teil der GWz abbestellen will. Es hätte dann nur noch Regelbetrieb im Personenverkehr zwischen Gera und Greiz gegeben. Zwar wäre das dann erst mal nur eine Abbestellung der Verkehrsleistungen zwischen Greiz, Plauen und Weischlitz gewesen, doch was das für die Infrastruktur bedeutet, weiß man ja. Fünf Jahre später Abstoßung durch DB Netz wegen mangelnder Nachfrage/fehlender Kostendeckung. Die jetzige "Digitalisierung" der Strecke sollte sicherlich schon ein Zeichen sein, dass die Strecke nicht vom Netz geht, weder was den regulären Verkehr angeht, noch was die vorzuhaltende Infrastruktur betrifft. Das Thema der "Öko-Gleise" lässt sich ja noch ein bisschen auf die lange Bank schieben.

In Hommage an die nun demnächst zu Ende gehende, klassische Leit- und Sicherungstechnik auf der GWz hier mal ein unterbelichtetes Bild vom Sommer 1995 aus Elsterberg. Die 204 761-1 (seit 2015 PRESS) hat den Bahnhof Elsterberg verlassen und zieht einen Personenzug (damals Nahverkehrszug, Zuggattung N) in Richtung Gera Hbf am Einfahrsignal des Bahnhofs Elsterberg und dessen Durchfahr-Vorsignal der Gegenrichtung, aus Richtung Greiz-Dölau, vorbei.

Damals habe ich von diesem Foto aus Kostengründen keinen Abzug fertigen lassen, weil das Negativ stark unterbelichtet ist. Bei einem ISO-100-Film gab die Praktika Nova trotz lichtstarkem Festbrennweitenobjektiv und Blende 1.8 an dieser an diesem Tag sehr dusteren Stelle kein helleres Bild her, wenn ich eine Belichtungszeit haben wollte, die noch ein bewegungsscharfes Bild ergibt. Später habe ich das Negativ mal scannen lassen, so sieht es halt aus, kann man schon trotzdem mal angucken:






Haupt- und Vorsignal waren damals noch gasbeleuchtet - heute sind das dort sicher LED, oder? Hat das Hauptsignal immer noch den Gittermast wie 1995? Oder wurde es später gegen ein Flachmastsignal getauscht? Ich war dort ewig nicht mehr zu Gange.


VG Holger

Hier gleich noch ein altes, inzwischen 28 Jahre altes Foto: Die 202 565-8, heute der allseits bekannte Muff der PRESS, verlässt an einem verregneten Frühjahrstag 1995 das Stadtgebiet von Greiz mit drei Bghw-Wagen im Schlepp auf der Fahrt als Nahverkehrszug nach Weischlitz und überquert die Elsterbrücke bei km 31,9 GWz:






Das Bild dokumentiert auch einen bestimmten, regionalgeschichtlichen Zwischenzustand: An der Stelle links des Zuges steht heute seit vielen Jahren der HELLWEG-Baumarkt an der B 94, auf dem Foto 1995 steht er noch nicht. Wiederum das Vorgängerbauten-Ensemble, welches früher dort stand, ist auf dem Foto von 1995 schon abgerissen. Das war der frühere Textilbetrieb Albert Weitze Söhne, bei dem meine 1920 geborene Oma mütterlicherseits seit 1938, seit ihrem 18. Lebensjahr, bis Kriegsende arbeitete. Im Gegensatz zu den meisten anderen Greizer Textilbetrieben, die vor 1945 allesamt natürlich privatwirtschaftlich waren, und die dann nach 1945 enteignet wurden und später zum VEB GREIKA Greiz (Greika = Greizer Kammgarnspinnerei) kamen, gehörte die Firma Albert Weitze Söhne später nicht zur Greika, weil dieses Unternehmen 1945/46 der sowjetischen Reparation anheim fiel. Da war dann in den 1950er Jahren nichts mehr übrig an industrieller Substanz, was man von der Firma Albert Weitze Söhne hätte in den VEB Greika überführen können. So zog später in die zwischenzeitlich leeren Fabrikhallen von Albert Weitze Söhne eine Produktionsstätte des VEB IFA-Kombinat ein (IFA = Industrieverband Fahrzeugbau) ein, die irgendwelche Zuliefer-Teile für den Automobilbau produzierten.

Als kurz nach 1990 auch das abgewickelt war, standen die alten Fabrikhallen des ehemaligen Textilbetriebes Albert Weitze Söhne noch ein paar Jahre leer, bevor sie so um 1993/94 herum abgebrochen wurden. Auf obigem Foto von 1995 mit dem späteren "Muff" zeigt sich der ehemalige Industriestandort links der Bahnbrücke gerade als Brachfläche, später wurde hier dann wie gesagt der HELLWEG gebaut, den ja sicher alle Ortskundigen kennen.

Zum HELLWEG wiederum fällt mir auch eine Pointe ein. Hat zwar nüschd mehr mit der LST der GWz zu tun, aber vielleicht liest es sich ja als "Unterhaltungslektüre" mit Lokalcolorit zum Wochenende trotzdem unterhaltsam: Als in der ersten Corona-Lockdownphase im Frühjahr 2020 alle Läden in Sachsen außer solche des täglichen Bedarfs geschlossen hatten, in Thüringen aber nicht, nutzten etliche Sachsen aus Reichenbach/Vogtland, Mylau, Netzschkau usw., aber auch aus Auerbach, Rodewisch usw. die Gelegenheit und fuhren mit dem Pkw durch das Göltzschtal von Mylau kommend nach Greiz, um in dem HELLWEG einzukaufen. Es war Frühjahr, es wurde Material für Haus und Hof benötigt und in Sachsen hatten die Baumärkte zu, in Thüringen aber nicht. Diese Einkaufsfahrten waren aber offiziell verboten, weil ja auch diese Regelung mit der 15-km-Umkreis und nur notwenige Fahrten usw. galt. Schnell kriegte das mit den Einkaufsfahrten nach Greiz die Polizei mit und sie positionierten sich im Göltzschtal am "Waldfrieden". Wer nicht nachweisen konnte, dass er dienstlich oder aus anderem, nach damaliger Rechtslage gültigen Grund unterwegs war, sondern sich als Einkaufs-Tourist des Greizer HELLWEGs outete, durfte bzw. besser gesagt musste Strafe bezahlen - kurz vorm Ziel. Der Baumarkt-Einkauf als Straftat.

Erfahren hatte ich das von einem der HELLWEG-Verkäufer, denn ich war da selbst drinnen - eine neue, dringend benötigte Autobatterie für meinen Golf kaufen, die in Sachsen zu der Zeit nirgendwo aufzutreiben war. Der Verkäufer berichtete mir von den Mega-Umsätzen im HELLWEG an den Vortagen und dem auf einmal schnellen Abflauen, seitdem die Bullen am "Waldfrieden" abkassierten.

Mein eigentlicher Grund des Aufenthalts in Greiz an diesem Tag war aber nicht die neue Autobatterie aus dem HELLWEG, sondern das erstmalige Verkehren des Diesel-ICEs BR 605 nach Greiz. Es war also der 8. April 2020. Und um jetzt hier wieder die Kurve von meiner thematischen Abschweifung zurück zum Thema GWz und deren LST zu kriegen, hier mal noch ein Bild des 605ers mit einem Formsignal in Greiz:






Ein paar personenbezogene Erinnerungsbilder mussten an diesem Tag natürlich auch entstehen, so unter anderem das hier mit den allseits bekannten "zwei Heinrichen", Rainer Heinrich und unserem bekannten Forenten Harald Heinrich:






Dann drückte ich meine Kamera dem soeben abgelichteten Harald Heinrich in die Hand und ließ mich mal selber mit dem alten Greizer Lokführer Roland Beck vor dem ICE fotografieren:






Ich hoffe, Roland Beck lebt nach wie vor, im Frühjahr 2020 ging es ihm gesundheitlich gerade nicht so gut. Er ist ja ein vielen Eisenbahnfreunden bekanntes Greizer Lokführer-Original. In den 1960er Jahren war er hier Brigadelokführer, er schwärmte noch lange Zeit von seiner Stammlok 58 294, einer badischen G 12. Später kamen die Reko-G12 nach Greiz und da ließ er sich, ebenfalls in den Sechzigern, mal vor der 58 3045 im Bw Greiz ablichten (Foto Sammlung Peter Stössel):





Als im September 1985 die große Lokschau in Greiz anlässlich "40 Jahre Eisenbahn in Volkeshand" und "40 Jahre Wiedereröffnung Greiz - Greiz-Aubachtal" mit verschiedenen Planeinsätzen von Dampfloks stattfand, nahm mich Roland Beck als Kind ja auf dem Führerstand der später leider verschrotteten, Göschwitzer 41 1182-9 mit. Als im Frühjahr 1993 mal die 58 1111-2 für einige ganz wenige Stunden ins Bw Greiz kam (auf der Weiterreise vom Sonneberger Raum nach Aue), war Roland Beck natürlich ebenso mit sofort von der Stelle und gab die alten Geschichten von den im Hainbergtunnel an der Neumärker Strecke kotzenden Lokpersonalen zum Besten, als diese wegen zu hoher Zuglast in den 1950er Jahren im Tunnel zum Stehen kamen, die Lok im Tunnel auf der Stelle getrampelt hatte, weil sie immer wieder versuchten, anzufahren, was nicht ging, bevor sie nur noch ihr Leben im Sinn hatten und den Tunnel gerade so noch lebend mit starker Rauchgasvergiftung und anschließendem, langen Krankenhausaufenthalt verlassen konnten. Die Schienen mussten an dieser Stelle im Tunnel später ausgetauscht werden, weil sich die G 12-Räder in die Schienenoberkante "hineingefressen" hatten. Für solche Storys und Zeitzeugenberichte war Roland Beck immer gut. Dass ich ihn mal vor einem ICE in Greiz wiedersehen würde, hätte ich bis dato auch nicht gedacht.

Was hat das jetzt schon wieder mit der LST der GWz zu tun? Mist, unmittelbar wiederum nix. Ich "missbrauche" diesen Thread hier regelrecht. Um die Kurve erneut thematisch zu kriegen: Als letztes Jahr dieses Thread hier eröffnet wurde, war ich am 18. April 2022 extra mal wieder auf dem Greizer Bahnhof und habe noch ein paar gezielte Bilder mit den Formsignalen gemacht. Zwei davon zeige ich hier, dann ist Wochenende.

Eine der spätnachmittäglichen Vogtlandbahnen, so gegen 17 oder 18 Uhr rum, erreicht aus Weischlitz kommend den Bahnhof Greiz. Vom ehemaligen Bahnbetriebswerk im Hintergrund ist nichts mehr zu sehen:






Einige Stunden zuvor hatte ich am mittleren Nachmittag auch diesen 612er bzw. RE von DB Regio bei einer der wenigen täglichen Einfahrten auf Gleis 1 mit dem bekannten Zwergsignal B abeglichtet:






So, nun ist Schluss für heute. Schönes Wochenende!



VG Holger

Zitat von Vochtländer im Beitrag #41

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Warum sollte auf der kompletten Strecke der Verkehr komplett ein- und auf Bus umgestellt werden (ich hab die Ironie schon gelesen) ?

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Moin,

@Andreas M. bitte nicht falsch verstehen, ich sehe das mit den Baustellen, den Totalsperrungen, deren Dauer und ob dies in dem jeweiligen Rahmen tatsächlich nötig ist oder ob es nicht auch möglich wäre, einen Betrieb wenn auch mit nächtlichen oder tagesweisen sperrbedingten Einschränkungen "um die Baustelle hindurch oder herum zu führen" nicht auch anders möglich wäre, schon genauso.
Aber - wie du ja schon schriebst - das ist ein Teufelskreis aus jahrelang nichts gemacht (außer vllt. notdürftig geflickt) und keinerlei Ressourcen an Personal und Material, sowohl an verfügbaren Arbeitsgerätschaften (das ist möglicherweise noch das geringste Problem) als auch an bezugfähigen Baumaterialien, und wenn, welche Qualität (sowohl an Personal als auch an Material) bekommt man - das kennt im derzeitigen Ausmaß der letzten mindestens 2 Jahre jeder, der irgendeine Baustelle (zu Hause, beruflich, ...) hat: krieg mal einen Handwerker, warte mal auf Baumaterial, wenn überhaupt, mit viel Vitamin B oder auf offiziellem Weg eben mit längsten Wartezeiten und wenn überhaupt, dann zu horrenden Preisen. Hilf dir selbst, sonst hilft dir niemand. Zu Hause noch wesentlich leichter als auf Gleisbaustellen.........

Das bissl Personal, das noch da ist, hält man nur noch mit Arbeitszeiten 09:00 - 14:00 montags bis donnerstags (oder man droht denen eben mit sehr viel Bargeld, was sich dann wieder in der Endrechnung niederschlägt).

Wenn es dann unter diesen Rahmenbedingungen eine Baustelle in der Größenordnung "jahrelang nüscht dran gemacht" auf "grundhaft erneuert" zu bewältigen gilt, gibt es zur Vollsperrung halt nur die Alternative, dass die Bauzeit sonst zehnmal so lang würde und die Kosten ins Unermessliche stiegen, würde man unter rollenden Rad bauen. Es wird dann halt das kleinere Übel gewählt, es tut weh, aber nur relativ kurz.
Dass es anders geht, zeigt das Beispiel Elstertalbrücke.

Es wurde in den letzten Jahren, Jahrzehnten eben wirklich nur das Nötigste an Unterhalt an der Infrastruktur betrieben, wenn dann modernisiert werden muss, dann richtig und teuer. Am längsten hält ein Provisorium aber irgendwann ist auch dessen Haltbarkeitsdauer überschritten.
Egal ob nun GWz, deren Signal - / Leit- und Sicherungstechnik auf Stand Ende vorletzten Jahhunderts ist,
LH (wie oft war diese Strecke in den letzten mindestens 15 Jahren baustellenbedingt gesperrt?), Hof - Regensburg (wo bei einer potentiellen Elektrifizierung - an die ich selber erst glaube, wenn ich die Masten stehen sehe - es mit dem "bissl Draht spannen" nicht getan ist, sondern auch hier ein grundhafter Streckenausbau nötig (!) ist), oder ganz profan der Bahnübergang in Schöneck, Klingenthaler Straße, welcher bei der letzten Sperrung Muldenberg - Zwotental schon wieder gerichtet werden mussste oder die ZF im Bereich unterhalb von Stenn, wo's regelmäßig schüttelt ("schwimmt") wegen Unterbau oder, oder, oder. Das Netz ist am Ende, und ja, der Zustand hinsichtlich Bewuchs ist ein Symptom davon.
So neckisch es im Elstertal mit all den Formsignalen auch aussieht, und so gut es ist, nach wie vor jeden Bf mit Fdl besetzt zu haben und eben nicht von einer fernen BZ ferngesteuert zu haben, welche einen im Winter anfunkt "du, wie ist denn das Wetter bei euch da oben? Wir haben nämlich Weichenstörung, schneit's bei euch etwa!? Die haben die Weichenheizung nämlich schon abgeklemmt....".
Dennoch, Streckenblock, vernünftige Ein- und Ausfahrmöglichkeiten nach allen Gleisen mit Zügen, die möglicherweise länger sind als ein 650 und das zu allen Zeiten der täglichen Besetzungszeit der Gesamtstrecke sollte mittlerweile selbstverständlich sein. Dass dies in gewissen Rahmen sicher auch auf derzeitigen Stand möglich ist, ist klar, ging zu früheren Eisenbahnzeiten ja auch, doch da war er wieder, der Teufelskreis v.a. mit dem Personal.

Edit 2: Und ganz offensichtlich gibt es an übergeordneten Stellen den Willen und auch die nötigen Finanzen, um diesem Teufelskreis mittels Zentralisierung ("Rationalisierung") per ESTW (oder von mir auch aus DSTW) entgegenzuwirken.
Zumindest bleibt der Bedienstandort mit Plauen unt Bf vor Ort, was der Nachfrage nach dem Wetter entgegenwirken dürfte... ;)

Aber diese Diskussion was im Elstertal alles nicht / eingeschränkt möglich ist, wurde schon an anderer Stelle geführt.

Schönes Wochenende trotzdem,
mfg Kevin

Edit: die meisten Stammfahrgäste, der harte Kern, die, die "Hardcore" sind und schon viel erlebt haben als Fahrgäste bei der Eisenbahn, nehmen den SEV meist ganz entspannt "schön, mal Bus fahren, sieht man mal was anderes" - die sind bisher auch alle wiedergekommen ;)

Edit 3: wenn dann zu alldem noch spontane korrektive Instandhaltung hinzukommt - Thema Moll-Schwellen - Gute Nacht und kein Bett, s. die jüngste Baustelle Rgl Werdau Bogendreieck - Neumark (20er La-Stelle, dann gesperrt, dann paar Spurhalter (um die 150?) eingebaut um zumindest die La-Stelle auf 70 km/h raufzusetzen) und Neumark Gl.1 (gleich gesperrt; da sind wir dann um die Sh2-Scheiben drumrum "geschlängelt") oder die im letzten Moment glücklich beendete unendliche Geschichte Rgl Bad Brambach - Raun (auf A runtergesetzte Streckenklasse, alles was drüber war Befahren Ggl auf Befehl, im Rgl selber Spurhalter, 40er La-Stelle -> letzten Endes mittlerweile sehr schönes neues Gleis auch im Bereich Adorf - Hp Bad Elster, das aber schon wieder zuwächst.
In der Einfahrt Adorf und beim Hp Bad Elster selbst wurde am Gleis zwar nichts verändert, doch auch dort entspricht die Eisenbahn voll und ganz der grünen Gesinnung, vor lauter Grün sieht man nämlich die Eisenbahn nicht mehr).

Derzeit werden übrigens auf dem Syratalviadukt in Plauen neue Befestigungsmittel verbaut, inkl. La 50 km/h.

Ja, genau so ist es, denn es gibt in vielen Situationen aktuell gar keine Alternative mehr zur Vollsperrung. Ich höre aber an verantwortlicher Stelle zu wenig davon, daß man das künftig wieder anders haben möchte. Stattdessen spricht man derzeit viel von der sogenannten „Generalsanierung“ und hofft, daß danach alles wieder gut ist. Das wird aber sicherlich nicht so sein, denn Bauen, Modernisieren und regelmäßige Instandhaltung durchzuführen gehören immer zur Eisenbahn, und dazu kann und sollte man, wie die 150 Jahre Eisenbahn-Geschichte und auch der internationale Standard zeigen, eben nicht immer längere Zeit den Betrieb einstellen müssen.

Ich wünsche ebenfalls ein schönes Wochenende. Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas M.

Ich vergaß: das mit den Baustellen und den Sperrungen ist auf den Straßen selbstverständlich genauso, da werden Hauptverbindungsrouten wochen- monatelang durch sinnlose Ampelregelungen beeinträchtigt (z.B. jüngst in Markneukirchen wegen 'nem 50x50 Loch im Asphalt. In CZ steht da wenn überhaupt eine Warnbake davor, schließlich haben alle Fahrer Augen im Kopf ;) oder auch gleich ganz gesperrt; auch bei diesem Verkehrsträger arbeiten montags bis donnerstags 09:00 - 14:00 zwei Mann auf 200 Meter Loch in der Straße.
Das kann nicht fertig werden; und festzustellen, dass der Straßenverkehr höhere Priorität genießt und deutlich mehr Transportleistungen bewältigt, ist auch im Eisenbahnforum keine heilige Kuh, die geschlachtet wird, das ist einfach so.

Wo ist der Bezug zum eigentlichen Thema?
Straßensperrungen + SEV = ideale Kombination, wie beim jüngsten SEV nach Kraslice, dort konnte Straßensperrungbedingt (Bü Bf Zwotental) die Haltestelle in Zwotental (Ersatzhaltestelle nur 900 Meter weg, fußläufig ideal, gut, in Zwotental halten sich die Massen mit schwerem Gepäck in Grenzen) sowie in Zwota beim Hp nicht bedient werden (in Zwota übrigens auf 500 Metern zwei Baustellen direkt hintereinander, Ampelregelungen mit herrlich langen Rotphasen, tw. nur weil im Stromkasten neben dem Fußsteig die Verkabelung erneuert wird und die Baumaschinen auf der Fahrbahn abgestellt werden müssen).
Baustellen sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene sind eines der Dinge, die ich im Winter absolut nicht vermisse.....

mfg Kevin

Hallo,

offizieller Baubeginn war 06.07.2023
>> Klick << (DB Netz, das gleiche wie von Philipp verlinkt)

Es scheint ernst zu werden:

Sperrung Wolfsgefärth - Greiz-Dölau
Di, 25.07.2023 - Mi, 09.08.2023
>> Klick << (SEV VBG)

(s. auch weiter oben)


Sperrung Greiz - Weischlitz
Sa, 26.08.2023 - Do, 05.10.2023
Hier >> Klick << (VBG, ganz unten) Angabe sogar bis 29.10.
>> Klick << (DB Netz)


mfg Kevin

Zitat von Holger: "Haupt- und Vorsignal waren damals noch gasbeleuchtet - heute sind das dort sicher LED, oder? Hat das Hauptsignal immer noch den Gittermast wie 1995? Oder wurde es später gegen ein Flachmastsignal getauscht? Ich war dort ewig nicht mehr zu Gange."

Glück Auf,

Ich war 2006 rum (Beginn meiner schweren Signalkrankheit) zum ersten mal in Elsterberg, da hatten alle Hauptsignale bereits Schmalmaste, auch die A und H. Und natürlich elektrische Beleuchtung mit LED.

Gruß Mike